Bildschirmfoto 2025 03 10 um 21.59.06­Eindrucksvolle Werke unterstreichen die wachsende Bedeutung des Filmstandorts, zeigt auch das 18. Lichter Filmfest Frankfurt 22. bis 27. April 

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das Programm des Regionalen Langfilmwettbewerbs des 18. LICHTER Filmfests Frankfurt International steht fest – und es ist stärker denn je: Eine Welt-, eine Deutschland- und neun Hessenpremieren versprechen ein cineastisches Abenteuer voller bewegender Geschichten. Eröffnet wird das Festival am 22. April von Mehmet Akif Büyükatalays Verschwörungsthriller „Hysteria“ im neuen Festivalzentrum MASSIF E.

Bis zum 27. April werden die ehemaligen E-KINOS mit einem internationalen Programm zum Thema „Angst“, Film-Highlights aus Deutschland, VR-Filmen, dem KI-Wettbewerb „Future Frames“ und zeitgenössischer Videokunst zum Zentrum für Filmkultur. Der 5. Kongress „Zukunft Deutscher Film“ (23. bis 25. April) bringt wieder namhafte Persönlichkeiten der Filmbranche nach Frankfurt.

Für Filmprominenz sorgen unter anderem Lars Eidinger, der als DJ am Festivalfreitag bei der LICHTER-Party im MASSIF E auflegt, und Lilith Stangenberg, die gemeinsam mit Brezel Göring & Psychoanalyse ein Konzert am Festivalmittwoch gibt.

Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte einer Systemsprengerin, eine Rebellion gegen die gesellschaftlichen Zwänge auf den Dächern Darmstadts oder ein Coming-of-Age-Western in einer abgelegenen Kupfermine im Norden Chiles – das diesjährige regionale Filmprogramm entführt das Publikum auf eine spannende Reise in unterschiedlichste Welten. Es gewährt dabei nicht nur faszinierende Einblicke in die vielfältigen Lebensrealitäten Hessens, sondern zeigt auch, wie die hessische Filmbranche die Welt außerhalb prägt. Alle ausgewählten Filme wurden in Hessen und dem Rhein-Main-Gebiet gedreht oder (ko-)produziert, ihre Filmschaffenden kommen aus der Region oder haben hier wesentliche (Post-)produktionsschritte unternommen. Acht Filme aus dem regionalen Langfilmprogramm wurden von HessenFilm und Medien gefördert.

Die Sichtungskommission erhielt für das regionale Langfilmprogramm des 18. LICHTER Filmfests so viele Einreichungen wie noch nie. Das Ergebnis: Zwölf Langfilme im Wettbewerb. Der Regionale Langfilmpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro dotiert. Bei den Premierenvorstellungen sind die Filmschaffenden persönlich anwesend, um ihre Werke dem Publikum vorzustellen.


Devrim Lingnau in Hysteria c faustfilmRegionaler Langfilmwettbewerb

Eröffnet wird das 18. LICHTER Filmfest von Mehmet Akif Büyükatalays packenden Verschwörungsthriller Hysteria.(links) Nach seinem preisgekrönten Debüt „Oray“, das 2019 bei LICHTER lief, präsentiert der Regisseur sein neuestes Werk als Hessenpremiere im Regionalen Langfilmwettbewerb. Der Film, der auf der Berlinale seine Weltpremiere feierte, setzt sich mit den Dreharbeiten eines fiktionalen Films über den Brandanschlag von Solingen auseinander. Als am Set ein Koran verbrannt wird, eskaliert die Situation und entfacht eine Debatte über Kunstfreiheit, Verantwortung und die gesellschaftlichen Bruchlinien einer postmigrantischen Gesellschaft. Hauptdarstellerin Devrim Lingnau überzeugt mit einer herausragenden Leistung, für die sie 2025 mit dem European Shooting Star Award der Berlinale ausgezeichnet wurde.

Im Haus meiner Eltern c Elemag Pictures Port au Prince Films Coronado FilmDer Offenbacher Tim Ellrich ist ebenfalls ein vertrautes Gesicht bei LICHTER. Im Jahr 2021 zeigte er im regionalen Langfilmwettbewerb gemeinsam mit Co-Regisseurin Hien Mai den Dokumentarfilm „Mein Vietnam“. Preisgekrönt kehrt er nun zurück. Sein neuer Film Im Haus meiner Eltern (rechts) erhielt kürzlich den Special Jury Award beim International Film Festival Rotterdam. Bei LICHTER feiert er Hessenpremiere. In eindringlichen Schwarz-Weiß-Bildern erzählt Ellrich ein sehr persönliches Familiendrama von einer spirituellen Heilerin (gespielt von der brillanten Jenny Schily), die sich um ihren an Schizophrenie erkrankten Bruder und ihre alternden Eltern kümmert.

Chaos und Stille c ZwillingfilmMit Chaos und Stille (links) entfaltet der in Darmstadt geborene Regisseur Anatol Schuster eine ebenso poetische wie scharf beobachtende Tragikomödie über Besitz, Freiheit und den Mut zum Loslassen. In einem radikalen Akt der Selbstbestimmung zieht eine Frau auf das Dach ihres Wohnhauses und löst damit eine Welle von Faszination und Protest aus. Schuster zeichnet aus der Vogelperspektive ein wunderbares Porträt Darmstadts. Der Film wurde beim Internationalen Filmfestival Warschau mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet und ist bei LICHTER als Hessenpremiere zu sehen.

Mit Das deutsche Volk (rechts) setzt der Frankfurter Regisseur Marcin Wierzchowski nach der hr-Produktion „Hanau – eine Nacht und ihre Folgen“ seine filmische Auseinandersetzung mit dem rassistischen Das deutsche Volk c Marcin WierzchowskiAnschlag in Hanau im Jahr 2020 fort. In Schwarz-Weiß-Bildern erzählt der Dokumentarfilm die Geschichte der Hinterbliebenen und Überlebenden – ihrer Trauer, ihres Kampfes um Gerechtigkeit und ihrer Forderung nach Aufarbeitung. Während die Politik Mitgefühl bekundet, sind es die Angehörigen, die weiterhin Antworten suchen und strukturelles Versagen aufdecken. Nach seiner umjubelten Berlinale-Premiere feiert Das deutsche Volk bei LICHTER seine Hessenpremiere.

Der Coming-of-Age-Western Oro Amargo entführt das Publikum mit eindrucksvollen Naturaufnahmen in die Weiten der Atacama-Wüste im Norden Chiles. Von der jungen hessischen Produktionsfirma Plotlessfilm koproduziert, beeindruckt Juan Francisco Oleas Film mit einem Genre-Twist. In der Hauptrolle ist ein 16-jähriges Mädchen zu sehen, das sich mit bemerkenswerter Entschlossenheit gegen mafiöse Strukturen und einen Männerbund in einer abgelegenen Kupfermine behauptet. Der Film gewann beim Internationalen Filmfestival Warschau den Preis der Ökumenischen Jury und wird bei LICHTER seine Deutschlandpremiere haben.

Der experimentelle Dokumentarfilm Creativo Paradiso von LICHTER-Stammgast Hermann Vaske ist als Weltpremiere zu sehen. In dem vierten Teil seiner filmischen Erkundung der Kreativität begibt sich Vaske erneut auf eine Reise zu den schöpferischen Kräften in Kunst und Gesellschaft. Mit Unterstützung prominenter Künstlerinnen und Künstler wie Blixa Bargeld, Lilith Stangenberg, Marina Abramović, Alejandro Jodorowsky und Charlotte Gainsbourg sucht er nach den Impulsen für eine neue kreative Renaissance.

Auch Michael Schwarz ist ein fester Bestandteil der LICHTER-Familie. Bereits mehrfach liefen Lang- und Kurzfilme des Mainzer Regisseurs im regionalen Programm. In seinem neuen Dokumentarfilm Der Tod ist ein Arschloch beschäftigt sich Schwarz mit der Frage, warum es uns so schwer fällt über den Tod zu sprechen? Er begleitet den Berliner Bestatter Eric Wrede, der auch als Bestseller-Autor und Podcaster („The End“) bekannt ist. Wrede versucht, den Tod mit weniger Berührungsängsten und mehr Empathie für die Hinterbliebenen zu begegnen. Der Film, der bei LICHTER als Hessenpremiere zu sehen ist, ist eine intime Auseinandersetzung mit Trauerarbeit und der Suche nach einem neuen Zugang zum Thema Tod.

Nach Auszeichnungen wie dem Filmkunstpreis für den besten Film beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen sowie dem Publikumspreis beim Hamburg International Queer Film Festival hat Klandestin bei LICHTER seine Hessenpremiere – kurz vor dem offiziellen Kinostart. Angelina Maccarones hochaktueller Politthriller ist mit Barbara Sukowa, Banafshe Hourmazdi und Katharina Schüttler hochkarätig besetzt. Der Film erzählt die Geschichte eines homosexuellen Künstlers und eines marokkanischen Flüchtlings, die in ein Netz aus Liebe, politischen Intrigen und islamistischem Terror geraten. Gedreht an eindrucksvollen Schauplätzen in Frankfurt, ist der Film zugleich ein spannendes Stadtporträt.

Mit Henriette und Guido – eine ungewöhnliche Liebesgeschichte erzählt die Wiesbadener Regisseurin Stella Tinbergen einen tief bewegenden Dokumentarfilm über Inklusion und die Kraft der Liebe. Henriette wächst als Systemsprengerin auf – eigensinnig, aggressiv, bipolar, schwer zu fassen. In Guido findet sie zum ersten Mal einen Menschen, der ihr Einfühlungsvermögen entgegenbringt, obwohl er selbst eine schwierige Familiengeschichte hat. Der Film gibt Henriette den Raum, sich zu entfalten, begleitet sie auf ihrer Identitätssuche und zeigt, wie sie durch einen theaterpädagogischen Kurs neue Erfahrungen macht. Tinbergens Debüt läuft als Rhein-Main-Premiere bei LICHTER.

Zeppelin oben rechts gewährt einen Einblick in das Atelier23 der Lebenshilfe Gießen – ein kreativer Raum, in dem Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen ihre künstlerische Ausdruckskraft entfalten. Der Wiesbadener Regisseur Olli Duerr hat über mehrere Jahre hinweg sieben außergewöhnliche Künstlerinnen und Künstler begleitet und zeigt ihre Werke nicht als „besondere“ Kunst, sondern als Ausdruck von Persönlichkeit und Leidenschaft. Zugleich gewährt der Dokumentarfilm, der bei LICHTER als Hessenpremiere gezeigt wird, mit feinem Gespür und subtilem Humor intime Einblicke in die Menschen hinter der Kunst.

Der für junge Filmfans gemachte Dokumentarfilm Zirkuskind von Julia Lemke und Anna Koch begleitet die letzten Zirkusnomaden Deutschlands. Im Zentrum steht Santino, ein Junge, der mit seiner Großfamilie durch das Land zieht – ein Leben ohne festen Wohnsitz, aber mit tiefen familiären Bindungen und der ständigen Nähe zu Tieren. Bei der Berlinale erhielt der Film eine lobende Erwähnung der Jury Generation Kplus, bei LICHTER ist Zirkuskind als Hessenpremiere zu sehen.

Veronica Nicole Tetelbaums Debütfilm Batim lief im Forum der Berlinale und feiert bei LICHTER seine Hessenpremiere. In poetischer, schwarz-weiß gehaltener Bildsprache erzählt der Film von der Identitätssuche einer nicht-binären Person. Sasha, jung, kreativ und mit einer Migrationsgeschichte sowie Kindheitstraumata, hat scheinbar ihre Vergangenheit hinter sich gelassen. Doch um sich von den Geistern der Vergangenheit wirklich zu befreien, muss Sasha sich ihnen auf einer transformativen Reise stellen. Ein sensibel inszeniertes Werk über Selbstsuche, das tief in die psychologischen und emotionalen Wunden der Hauptfigur eintaucht.


Regionale Langfilmjury

Die Jury des Regionalen Langfilmwettbewerbs besteht aus Cem Kaya (Regisseur des LICHTER-Eröffnungsfilms 2022 „Liebe, D-Mark und Tod“), Laura Klippel (Produzentin von „The Ordinaries“, der 2023 Teil der Sektion „Zukunft Deutscher Film“ war; Co-Gründerin der Produktionsfirma Bandenfilm) und Volker Beller (Festivalleiter „Randfilmfest“, Videothekar).

Alle Tickets sind demnächst auf der Webseite des Festivals verfügbar: www.lichter-filmfest.de

LICHTER bedankt sich bei den Hauptförderern des Festivals, der HessenFilm und Medien GmbH, dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main und dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain, ohne die das LICHTER Filmfest Frankfurt International nicht zustande kommen würde.



Über das LICHTER Filmfest Frankfurt International

Das LICHTER Filmfest ist die zentrale Plattform des Filmschaffens der Rhein-Main-Region und mit seiner Auswahl von Filmen aus allen Regionen der Welt das einzige internationale Festival an einem wachsenden Standort der Filmbranche. Das Programm des LICHTER Filmfest reicht von aktuellem Weltkino über die Zukunft des deutschen Films bis hin zu den besten Filmen aus Hessen und dem Rhein-Main-Gebiet. Die 18. Ausgabe des LICHTER Filmfest findet vom 22. bis zum 27. April 2025 statt. Seit 2008 wird das Festival jedes Jahr im Frühling an verschiedenen Spielstätten in Frankfurt und in anderen Städten der Rhein-Main-Region ausgetragen.

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Regionaler Langfilmwettbewerb

Batim
Hessenpremiere, gefördert von HessenFilm und Medien
R: Veronica Nicole Tetelbaum; Spielfilm, Deutschland 2025, 98 Min.
Clip: https://www.youtube.com/watch?v=JRmUviqm7zg

Chaos und Stille
Hessenpremiere, gefördert von HessenFilm und Medien
R: Anatol Schuster; Spielfilm, Deutschland 2024, 86 Min.
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=_7YEkRGxT8A

Creativo Paradiso
Weltpremiere
R: Hermann Vaske; Dokumentarfilm

Das deutsche Volk
Hessenpremiere, gefördert von HessenFilm und Medien
R: Marcin Wierzchowski; Dokumentarfilm, Deutschland 2025, 132 Min.
Clip: https://www.youtube.com/watch?v=y3k6pcU5Jpo

Der Tod ist ein Arschloch
Hessenpremiere
R: Michael Schwarz; Dokumentarfilm, Deutschland 2025, 79 Min.

Henriette und Guido – eine ungewöhnliche Liebesgeschichte
Rhein-Main-Premiere, gefördert von HessenFilm und Medien
R: Stella Tinbergen; Dokumentarfilm, Deutschland 2024, 102 Min.

Hysteria
Hessenpremiere / Eröffnungsfilm, gefördert von HessenFilm und Medien
R: Mehmet Akif Büyükatalay; Spielfilm, Deutschland 2025, 104 Min.
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=2iJDb_CUqLE

Im Haus meiner Eltern
Hessenpremiere
R: Tim Ellrich; Spielfilm, Deutschland 2025, 95 Min.
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Gd85bWWN-3c

Klandestin
Hessenpremiere, gefördert von HessenFilm und Medien
R: Angelina Maccarone; Spielfilm, Deutschland 2024, 124 Min.

Oro Amargo
Deutschlandpremiere, gefördert von HessenFilm und Medien
R: Juan Francisco Olea; Spielfilm, Chile/Uruguay/Deutschland 2024, 83 Min.
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=_K7nJ_vrx84

Zeppelin oben rechts
Hessenpremiere
R: Olli Duerr; Dokumentarfilm, Deutschland 2024, 92 Min.

Zirkuskind
Hessenpremiere, gefördert von HessenFilm und Medien
R: Julia Lemke, Anna Koch; Dokumentarfilm, Deutschland 2025, 86 Min.
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=HX3QJqT_0T4

Konzert

Lilith Stangenberg & Brezel Göring & Psychoanalyse
Mi, 23. April | Einlass: 21 Uhr | Ticketpreis: 16 Euro

LICHTER-Party

DJ-Set von Lars Eidinger
Fr, 25. April | Beginn: 22 Uhr | Eintritt: 14 Euro

Foto:
©
 
Info:
LICHTER Filmkultur e.V.
Leipziger Straße 9
60487 Frankfurt am Main

18. LICHTER FILMFEST FRANKFURT INTERNATIONAL
22. bis 27. April 2025

www.lichter-filmfest.de
www.freiluftkinofrankfurt.de
www.highrisecinema.de

 





Im Haus meiner Eltern (c) Elemag Pictures, Port au Prince Films, Coronado Film.jpg

Das deutsche Volk (c) Marcin Wierzchowski.jpg

Devrim Lingnau in Hysteria (c) faustfilm.jpg