ndrzweiflersFast zwei Millionen Euro für Film- und Serienprojekte. Hessen Film & Medien fördert unter anderem Fortsetzung von „Die Zweiflers“

Redaktion

Frankfurt/Wiesbaden (Weltexpresso) - Die Jurys der Hessen Film & Medien haben in den Bereichen Main Jury, Nachwuchs, Stoffentwicklung sowie Festivals und Reihen über die aktuelle Förderrunde entschieden. Insgesamt fließen 1,8 Millionen Euro in die Stärkung der Filmkultur in Hessen. Gefördert wird zum Beispiel die Serie „Die Zweiflersvon Showrunner und Creator David Hadda – sie geht in die zweite Staffel. Die ARD-Degeto-Erfolgsserie über eine jüdisch-deutsche Familie im Ausnahmezustand ist auch in der Fortsetzung mit Sunnyi Melles, Aaron und Leo Altaras sowie Deleila Piasko prominent besetzt. Die Produktionsfirma Turbokultur erhält 350.000 Euro.


„David Hadda hat mit der ersten Staffel von ‚Die Zweiflers‘ eine herausragende Serie geschaffen und bewiesen, dass originelles, tiefgründiges Erzählen aus Hessen internationale Strahlkraft entwickeln kann. Es ist bemerkenswert, wie er es als junger Showrunner geschafft hat, jüdisches Leben in Deutschland mit großer Sensibilität, Humor und Relevanz in den Mittelpunkt zu rücken – und das auf eine Weise, die beim Publikum wie bei der Kritik gleichermaßen überzeugt hat“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. Mit Produktionen wie ‚Die Zweiflers‘, die noch dazu in Frankfurt erzählt und gedreht werden, fördern wir nicht nur außergewöhnliche Geschichten, sondern stärken auch das kreative Potenzial unseres Landes. Die Bandbreite der geförderten Projekte zeigt: Hessens Filmkultur ist vielfältig und meinungsstark. Besonders freue ich mich auch auf die zahlreichen Kinostarts, unter anderem einiger der diesjährigen hessischen Berlinale-Beiträge, die die Verleihförderung der Hessen Film & Medien ermöglicht.“

Breites Förderspektrum: Dokumentarfilm, Spielfilm und Animation

Neben der Serienförderung fließen Mittel in eine große Spannbreite an Filmprojekten – darunter dokumentarische, fiktionale und animierte Stoffe. So wirft „Siebeneinhalb Bücher“ (50.000 Euro) von Christoph Weinert einen poetischen Blick auf die Bedeutung des gedruckten Buchs und die Kraft des Denkens und Schreibens; nicht nur, aber vor allem beim Suhrkamp Verlag. Ebenso wird der dritte Teil der Fantasy-Reihe „Woodwalkers“ (100.000 Euro) unterstützt. Wie bei den Vorgängern – ausgezeichnet u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis – stammen die Tieranimationen vom Frankfurter Studio Pixomondo. Mit „Deine Flecken“ (320.000 Euro) realisiert das Kasseler Studio Raumkapsel zudem einen animierten Spielfilm für Erwachsene. Das Drehbuch, ausgezeichnet mit dem Thomas-Strittmatter-Preis (Berlinale 2020), verbindet künstlerische Tiefe mit aufwendiger CGI aus Hessen heraus.

Nachwuchsförderung im Fokus

Insgesamt 394.000 Euro fließen an den Nachwuchs: So entsteht unter anderem „blista“ von Fabian Schmalenbach, ein Langzeitdokumentarfilm über das gleichnamige Kompetenzzentrum für sehbehinderte Menschen in Marburg. In „That Other Sunrise“ reflektiert Antonia Kilian persönliche Exilerfahrungen des ehemaligen RAF-Mitglieds Margrit Schiller und ihrer beiden Kinder. Auch weitere politische Themen finden Ausdruck im jungen Filmschaffen: Der besondere Hochschulabschlussfilm Sommer 92“ von Yannick Wuth (20.000 Euro) behandelt den Jugoslawienkrieg, „Das letzte Dorf“ von Garegin Vanisian (Produktionsvorbereitung, 20.000 Euro) den Genozid an den Armeniern.

Anna Schoeppe, Geschäftsführerin der Hessen Film & Medien, betont: Die Nachwuchsförderung liegt uns besonders am Herzen – und die Vielfalt, Tiefe und Relevanz der eingereichten Projekte ist beeindruckend. Hessens junge Filmszene setzt wichtige Impulse, sowohl künstlerisch als auch gesellschaftlich. Wir wollen Stimmen stärken, die neue Perspektiven eröffnen – unabhängig davon, ob sie dokumentarisch, fiktional oder experimentell arbeiten. Die jungen Talente, die wir auch in dieser Runde fördern, setzen genau hier an: Sie nutzen das Medium Film, um Fragen an unsere Gegenwart zu stellen – künstlerisch anspruchsvoll, kritisch und emotional.“

Förderung für Arthouse-Verleihe und neue Stoffe

Gefördert werden außerdem zahlreiche Verleihmaßnahmen, unter anderem für die dokumentarischen Berlinale-Beiträge „Das deutsche Volk“ (25.000 Euro) des Frankfurter Filmemachers Marcin Wierzchowski, der sich mit den Folgen der rassistischen Anschläge von Hanau auseinandersetzt, und „Zirkuskind“ von Julia Lemke und Anna Koch (20.000 Euro), sowie mehrere Spielfilme.

Starke Festivalförderung im ganzen Land

Insgesamt 24 Festivals, Veranstaltungen und Reihen werden mit 221.650 Euro gefördert. Darunter das „14th Korean Film Festival Frankfurt“ (20.000 Euro), die „Días de Cine – Lateinamerikanisches Filmfest“ (10.000 Euro), das „29. QUEER Filmfest Weiterstadt“ (14.000 Euro) sowie „Wiesenflimmern 2025“ (4.750 Euro), das Kinoerlebnisse in ländliche Regionen bringt.


Über Hessen Film & Medien

Als erste Ansprechpartnerin in Sachen Filmförderung stärkt die Hessen Film & Medien die hessische Film- und Medienbranche und hilft dem Land, seine Position als Kultur- und Wirtschaftsstandort für die Zukunft weiter auszubauen. Sie unterstützt sowohl die künstlerische wie auch die kommerzielle Qualität von Filmproduktionen, um optimale Bedingungen für die hessische Kreativwirtschaft zu schaffen. Gesellschafter der Hessen Film & Medien GmbH sind das Land Hessen (90 Prozent) und der Hessische Rundfunk (zehn Prozent).


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