221Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 28. August 2025, Teil 9

Redaktion


München (Weltexpresso) – Es ist gerade einmal zwei Jahre her, dass Caroline Wahl mit „22 Bahnen“ auf Anhieb einen Bestseller landete. In ihrem Romandebüt erzählt die Autorin auf knapp 200 Seiten die Geschichte zweier Schwestern, die mit einer alkoholkranken Mutter aufwachsen, aber trotz der schwierigen Umstände nie ihren Glauben an die Schönheit des Lebens verlieren. Es ist eine Geschichte von Zusammenhalt, einer neuen Liebe, Aufbruch, Mut und Selbstermächtigung. Das Buch wurde zum Instantklassiker, traf den Zeitgeist und das Herz vor allem junger, erwachsener Leser:innen – und begeisterte ebenso das Team von BerghausWöbke Film, Anna Eigl, Philipp Trauer und Thomas Wöbke. „Der Roman hat zahlreiche Elemente, die wie fürs Kino gemacht sind“, sagt die Produzentin Anna Eigl.


„Es ist eine emotional bewegende und unglaublich atmosphärische Geschichte – man riecht beim Lesen die Pommes im Schwimmbad, schmeckt das Chlor, man spürt die Sonne auf der Haut. Es gibt ein zentrales Thema, das unzählige Menschen betrifft, Alkoholsucht, Co-Abhängigkeit, sogenannte ‚Young Carer‘, die schon viel zu früh große Verantwortung in den Familien übernehmen müssen. Gleichzeitig ist da diese unglaublich coole, moderne Hauptfigur, Tilda, die sich trotz der herausfordernden und zermürbenden Umstände nicht unterkriegen lässt.“ In einem kleinen Kosmos geht es hier um die großen Fragen des Lebens, in einer ganz eigenen Sprache, poetisch und roh, cool und zärtlich, bittersüß und ergreifend. „Die Tonalität des Buchs ist trotz allem positiv und ermutigend, voller Hoffnung und Wahrhaftigkeit und trotz aller Widrigkeiten eine große Liebeserklärung an das Leben“, so Anna Eigl. „Wir haben das Buch zugeklappt und umgehend die Verfilmungsrechte angefragt.“


Zu dieser Zeit, im August 2023, stand der Roman bereits seit drei Monaten auf den Bestsellerlisten und war als der Überraschungserfolg in aller Munde. BerghausWöbke Film war infolgedessen nicht die einzige Produktionsfirma, die sich um die Rechte bemühte. „Glücklicherweise konnten wir mit voller Leidenschaft Caroline Wahl und ihre Berater von unserer Vision überzeugen… und vielleicht haben auch die selbstgeschnitzten Radieschenröschen geholfen, die wir ihr bei unserem ersten Treffen angeboten haben, wer weiß?“, meint Thomas Wöbke.

„Als Gespräche zur Verfilmung des Buches begannen, war das absurd und schön, aber irgendwie konnte ich es trotzdem noch nicht greifen, eben weil es so absurd und abstrakt war“, erinnert sich Caroline Wahl. „Ich glaube, dass ich es erst so richtig realisiert habe, als die Castings losgingen und bestimmte Schauspieler*innen, die ich auch aus Filmen kannte, im Gespräch für meine Figuren waren.“

Die Adaption von „22 Bahnen“ wurde Elena Hell anvertraut, die (zusammen mit Robert Krause und Andreas Gutzeit) in den letzten Jahren nicht nur für die Drehbücher der erfolgreichen Serie „Sisi“ verantwortlich zeichnete, sondern auch zwei darauf basierende Romane geschrieben hat. „Wir kennen Elena schon lange und wollten immer mit ihr zusammenarbeiten, nur hatte es sich bis dahin nicht ergeben“, berichtet Philipp Trauer. Mit 22 BAHNEN fand sich endlich „das absolut richtige Projekt“: „Das, was Elena an dem Stoff mochte und was ihr wichtig war, hat sehr mit unserer Vorstellung übereingestimmt.“

Die Autorin begann sofort mit der Entwicklung des Drehbuchs, um den Film gemeinsam mit den Produzent:innen auf den Weg zu bringen – und mit dem Segen von Caroline Wahl: „Elena Hell hat das Drehbuch ohne mich geschrieben, weil ich mein Baby ziehen lassen wollte und außerdem romanmäßig nachliefern musste. Ich durfte aber die Drehbuchfassungen lesen und mit dem Team die Änderungswünsche besprechen, die ernstgenommen wurden. Das hat Spaß gemacht, in diesen ganz anderen Bereich einzutauchen und mitzubekommen, wie so ein Buch zum Film wird.“ Natürlich lag eine besondere Herausforderung darin, die einzigartige Atmosphäre der literarischen Vorlage und deren Erzählton zu treffen und die Geschichte dennoch als Film funktionieren zu lassen. „Wie bei jeder Romanadaption muss man entscheiden, was man weglassen kann, ohne etwas Essentielles zu verlieren“, sagt Anna Eigl. „Besonders wichtig war uns die richtige Balance bei der Charakterzeichnung der alkoholkranken Mutter Andrea: Dass diese Ambivalenz zwischen ihren guten und schlechten Momenten bestehen bleibt und man es sich deshalb auch als Zuschauer nicht leicht machen kann. Dass man versteht, dass Andrea unter einer Sucht leidet, die sie manchmal unberechenbar werden lässt. Das ist eine der großen Stärken des Romans, wie wir finden – dass es bis zum Schluss eigentlich nie Schwarz und Weiß gibt, sondern ganz viel dazwischen.“

Foto:
©Verleih

Info:
BESETZUNG (Auszug)
Tilda Luna Wedler
Ida Zoë Baier
Andrea Laura Tonke
Viktor Jannis Niewöhner
Marlene Zoe Fürmann
Ursula Eleanor Reissa
Ivan Kosmas Schmidt
Professor Klein Ercan Karacayli
Anna Hannah-Chioma Ekezie
Leon Luis Pintsch
Kilian Berke Cetin
u.v.a.
STAB (Auszug)
Regie Mia Maariel Meyer
Drehbuch Elena Hell
nach dem Roman von Caroline Wahl

Abdruck aus dem Presseheft