beule2Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 11. September 2025, Teil 3

Redaktion

Berlin Weltexpresso) – Wie sind Sie auf BEULE – ZERLEGT DIE WELT aufmerksam geworden? Was gefiel Ihnen daran? Warum wollten Sie an Bord kommen?

Ich kenne Janek schon sehr lange, wir waren 1996 gemeinsam mit unseren Filmen im Max Ophüls Wettbewerb, seit dieser Zeit ist dieser Kontakt nie abgebrochen. Janek hatte eine unbändige, schöne
Filmidee, die hat mich und meinen Partner Bernd T. Hoefflin letztlich überzeugt.

 

Wie sind Sie vorgegangen? Der klassische Weg geht in der deutschen Produktion über die verschiedenen Förderinstitutionen… Das hat nicht so gut geklappt. Wie haben Sie das erlebt?

Wir wurden von allen Förderinstitutionen abgelehnt. Es ist eine Mischung aus Trotz und Lust gewesen, den Film - dann mit eigenen Mitteln – trotzdem zu machen.



Ein Impuls wäre jetzt,  die Flinte ins Korn zu werfen. Sie haben trotzdem weitergemacht. Warum?

Vor Jahren standen wir mit Justus von Dohnanyí bei seinem Film „Bis zum Ellenbogen“ vor der gleichen Situation. Wir wurden nicht gefördert. Der Film wurde dann ein großer Erfolg, auch in finanzieller Hinsicht. Das wollten wir wiederholen.

 

Wie sind Sie vorgegangen? Wie haben Sie den Film finanziert und auf die Beine gestellt? Wie ging das vor sich?

Wir haben gegen das erste Gebot verstoßen. Drehe nie mit eigenem Geld, es ist zu risikoreich. Das stimmt. Aber andernfalls hätte es den Film nicht gegeben. Wenn ich mir den Film jetzt angucke, hätte ich das sehr bedauert.


Wann stand für Sie fest, dass Sie in der Lage sein würden, BEULE – ZERLEGT DIE WELT wirklich drehen und fertigstellen zu können?

Das ging sehr schnell. Wir sind ja eine verhältnismäßig große Independent-Filmproduktion in HH mit 15 Mitarbeitern, wir haben unseren Finanzplan gemacht, Janek brachte noch eine Investorin mit, dann ging  es los.



Wie sah Ihre Zusammenarbeit mit Janek Rieke dabei aus? Gab es weitere wichtige Mitstreiter für Sie?

Die Idee war grundsätzlich, dass Janek alle Freiheiten hatte. Es gab niemanden, der uns sagen konnte, was wir alles nicht dürfen, wie wir besetzen sollen etc. Er hatte die größtmögliche künstlerische Freiheit, die wir unterstützt haben. Walde (Waldemar Obermann) möchte ich noch erwähnen, Kameramann und Cutter, der sehr viel Zeit, Können und Liebe in den Film investiert hat.


Sie sind nicht nur ein erfahrener Produzent, sondern auch selbst Regisseur: Was zeichnet Janek Rieke als Regisseur aus?

 Seine große Liebe zum Film. Sein Wille, den Film unbedingt drehen zu müssen (lacht). Er hatte eine Idee, eine Vorstellung, das ist wichtig.



Wie blicken Sie heute auf den Film, knapp zwei Jahre nach der Premiere auf dem Filmfest Hamburg und kurz vor dem Kinostart im Verleih der Filmwelt?

Ich freue mich sehr, dass der Film dank Christoph Ott, Willi Geike und deren Team nun ins Kino kommt. Nun hoffe ich, dass dieser – ich nenne ihn jetzt mal – wilde Liebesfilm möglichst viele Zuschauer erreicht.



Besonderer Film – besondere Auswertung: Wie werden Sie den Film ins Kino bringen? Was haben Sie sich dafür ausgedacht?

Janek tourt derzeit durch die ganze Republik mit zahlreichen Sneak-Previews. Das Publikum dankt es ihm und ist oft begeistert. Dazu arbeiten wir an der Social-Media-Kampagne, die sehr lustige Interviews und Filmausschnitte mitbringt.



Was haben Sie gelernt bei BEULE – ZERLEGT DIE WELT? Und noch wichtiger: Würden Sie es noch einmal machen? Und vor allem: Würden Sie es anders machen?

Gelernt? Wie immer sehr viel. Man beginnt immer wieder bei null, alles fängt wieder von vorne an. Wichtig nur, dass man seine Leidenschaft und Liebe zum Film nicht verliert, mit der gleichen Begeisterung Filme macht. Das ist kein Garant für Erfolg, aber ohne diese beschriebenen Eigenschaften würde es gar nicht funktionieren.


Und finally: Was ist das Besondere an BEULE – ZERLEGT DIE WELT?

Es ist ein wilder Film, der sich nicht um Konventionen schert, der macht, was er will. Der nicht danach fragt, ob man es so erzählen darf, weil er vielleicht anstoßen und anecken könnte. So sollte es immer sein. Freie Kunst, die hier mit großer handwerklicher Fähigkeit von Janek inszeniert wurde. Dazu eine hohe Energie, tolles Tempo und – ich glaube, dass es das Wichtigste ist - der Film ist ständig voller Überraschungen, wir wissen nie wie es weitergeht. Eine sehr kurzweilige Freude.

Foto:
©Verleih

Info:
Besetzung
Olli „Beule“ Schröder     JANEK RIEKE
Anja      JULIA HARTMANN
Maike Milewski      FREYA TRAMPERT
Richard Schröder / Martin Jansen      MAX GIERMANN
Mia Petersen.     NILAM FAROOQ
Kalle Maschine Memering GERDY ZINT
Henning Henno Stein DAVID BREDIN
Sören von Heesen DANIEL MICHEL
Naila Petersen SIIR ELOGLU
Lorenz Hieronymus HANS LÖW
Rebecca Rolff THELMA BUABENG

Stab
Regie, Drehbuch JANEK RIEKE

Abdruck aus dem Presseheft