Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 6. November 2025, Teil 8
Redaktion
Berlin (Weltexpresso) – Wie ist es zur Besetzung der Hauptrollen gekommen?
DANN PASSIERT DAS LEBEN ist ein sehr persönlicher Stoff, der mich schon mehrere Jahre lang begleitet. Als ich die ersten Ideen zum Buch hatte, waren RITA und HANS älter. Nicht Mitte 60, sondern eher Mitte 70. Nach einiger Zeit wurde mir bewusst, dass der Beginn des Filmes die Herausforderung der bevorstehenden Rente sein muss. Dadurch wurde unser Paar jünger. Und mit diesem neuen Alter waren tatsächlich Anke und Uli die ersten Ideen, die wir für die Besetzung hatten. Nach den ersten Treffen mit den beiden habe ich dann das Drehbuch auf die zwei umgeschrieben.
Wie konntest Du sie für die Hauptrollen gewinnen?
Sowohl Anke als auch Uli waren sofort vom Buch begeistert. Schon ein Jahr vor Drehbeginn gab es dann ein Treffen mit Anke, Uli, Johanna Hellwig (unserer Casterin) und mir in Köln. Gemeinsam haben wir einige Szenen aus dem Buch gelesen. Mir war es wichtig, die Chemie der beiden miteinander zu spüren. Als sich nach kurzer Zeit dann auch noch herausstellte, dass sowohl Anke als auch Uli kein Smartphone, sondern ganz einfache mobile Telefone besitzen, wusste ich: Sie sind RITA und HANS.
Was zeichnet das schauspielerische Können der beiden aus?
Die Zusammenarbeit war für mich sehr außergewöhnlich. Außergewöhnlich schön. Mit Anke und Uli sind diese Figuren zum Leben erwacht. Beide waren neugierig, immer mehr über diese zwei Menschen zu erfahren. Immer tiefer haben wir gegraben, immer näher sind sie uns gekommen. Kurz vor Drehbeginn hatten wir einen Tag in unserem schon fast fertig eingerichteten Haus. Wir haben jede Szene grob durchgestellt, haben uns Wege und Rituale überlegt. Wer trinkt aus welcher Tasse? Sind es immer dieselben? Wann geht welcher Rollladen nach oben? All diese Fragen haben uns interessiert. Diese Zeit des Suchens und Findens war großartig.
Wie würdest Du die Zusammenarbeit mit den beiden am Set beschreiben?
Das Suchen und Finden, hat zum Glück auch beim Dreh nicht aufgehört. Wir waren wachsam, offen für neue Ideen, aber auch so sicher, dass wir uns nicht mehr verirrten. Das Tolle am Dreh ist, wenn noch etwas Neues entstehen kann. Und diese Offenheit habe ich bei Anke und Uli sehr geschätzt.
Dir ist ein leiser Film, der lange nachhallt, gelungen. Ein wesentlicher Grund für das Gelingen scheint im harmonischen Zusammenspiel der Gewerke, vor allem Bildgestaltung, Bühnen- und Kostümbild sowie Maskenbild zu liegen. Worauf hast Du hier besonders geachtet?
Für mich ist Filmemachen Teamarbeit. Nichts ist schöner, als eine Gemeinschaft kreativer Köpfe um sich zu haben, die mit dir zusammen auf diese Reise gehen. Je früher, desto besser. Viele dieser wunderbaren Menschen begleiten mich schon seit Jahren. Einige kommen immer wieder neu dazu. Es ist wie ein Ping-Pong-Spiel der Abteilungen untereinander, eine Tapete inspiriert ein Kostüm oder andersherum. Unser Szenenbildner Michael Binzer arbeitet viel mit analogen Moodbildern. Figuren bekommen an den Wänden im Büro ihren Platz, werden immer größer und jede Abteilung klebt etwas dazu. Auf diese Weise findet ein wunderbarer Austausch statt.
Könnte man sagen, dass das Haus von Rita und Hans eine weitere Hauptrolle des Films darstellt?
Auf jeden Fall. Wir hatten großes Glück dieses wunderbare Motiv zu finden. Als wir zum ersten Mal auf dem Grundstück standen, war uns allen sofort klar, dass dies das Haus von RITA und HANS sein muss. Ein ganz besonderer Ort, der dann auch später für das ganze Team wie ein Zuhause wurde. Als wir es fanden, war es wie im Dornröschenschlaf versunken. Für drei Monate ist es dann mit uns zum Leben erwacht. Nun schläft es leider wieder...
Gab es bei den Dreharbeiten einen Tag, den Du besonders im Kopf behalten hast und wenn ja, warum?
Es gibt nicht einen besonderen Tag, aber das, was ich nicht vergessen werde, ist die Emotionalität, die diesen Dreh auszeichnete. Noch nie hatte ich - und auch das Team - während der Takes so oft Tränen in den Augen. Anke und Uli haben es geschafft, uns so nah an sie heranzulassen, dass man all dem nicht mehr ausweichen konnte und wollte. Wir waren alle zusammen in diesem Boot.
Gab es eine besondere Herausforderung bei den Dreharbeiten? Wenn ja, welche und wie wurde sie gemeistert?
Uns war von Anfang an wichtig, so chronologisch wie nur möglich zu drehen. Das war eine große Herausforderung für den Drehplan, aber später ein unglaublicher Luxus zum Arbeiten.
Was wünscht Du Dir, dass der Film beim Zuschauer auslöst? Worauf können sich die Zuschauer freuen?
Es ist ein Film über die Liebe. Ein Film darüber, dass man sich so schnell verlieren kann. Aber auch darüber, dass man sich wiederfinden kann. Es nie zu spät, sich wieder auf die Suche nacheinander zu machen. Am besten nicht morgen, sondern heute.
Foto:
©Verleih
Info:
BESETZUNG
Rita Anke Engelke
Hans Ulrich Tukur
Tom (der Sohn). Lukas Rüppel
Gitti (Ritas Kollegin & Freundin) Maria Hofstätter
Edwin (Hans Kumpel & Elektroverkäufer) Markus Hering
Jens Witte Philipp Hauß
Regine Berg Katja Lechthaler
Lutz Schmauser (Fliesenverkäufer) Michael Kranz
Inge Ute Rachov
Bürgermeister Carl Achleitner
STAB
Regie & Drehbuch Neele Leana Vollmar
Abdruck aus dem Presseheft