Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 25. Dezember 2025, Teil 9Vanessa Ciszewski
Berlin (Weltexpresso) - Im Dezember 2021 habe ich den Roman „Die jüngste Tochter“ von Fatima Daas gelesen – ein Moment, an den ich mich noch ganz genau erinnere. Selten hat mich eine Geschichte so direkt angesprochen. Meine Begeisterung habe ich direkt auf Instagram geteilt. Diesen Post sah Julie Billy, die französische Produzentin, mit der ich vor fast 20 Jahren bei Celluloid Dreams in Paris gearbeitet habe. Sie erzählte mir, dass sie gerade dabei war, sich die Filmrechte zu sichern, und fragte, ob wir nicht gemeinsam eine französisch-deutsche Koproduktion wagen wollten. Ich musste nicht lange überlegen.
Die nächste große Frage war: Wer soll Regie führen? Hafsia Herzi war für uns die ideale Wahl. Wie Fatima Daas hat auch sie algerische Wurzeln, und in Frankreich ist sie längst eine geschätzte Filmemacherin. Fatima war sofort begeistert von der Idee – ihr Vertrauen in Hafsia war von Anfang an da. Seit 2021 arbeiten wir also an diesem Film, unterstützt durch den deutsch-französischen Entwicklungsfonds Minitraité und die europäische MEDIA-Förderung. Es dauert Jahre, bis ein Film wie DIE JÜNGSTE TOCHTER entstehen kann. Besonders gefreut hat uns, dass wir zum ersten Mal seit der Gründung von Katuh Studio mit dem Grand Accord von ZDF/ARTE begleitet wurden – das ist normalerweise nur großen internationalen Namen vorbehalten.
Der Dreh selbst war alles andere als entspannt: Wegen der nahenden Olympischen Spiele in Paris mussten wir unbedingt rechtzeitig fertigwerden. Gleichzeitig war die Finanzierung erst nach Drehbeginn komplett – wir haben also auf Risiko gearbeitet. Umso wichtiger war die Zusammenarbeit mit Editorin Géraldine Mangenot (EIN LEICHTES MÄDCHEN, LIEBER ANTOINE ALS GAR KEINEN ÄRGER). Sie hat schon während des Drehs parallel geschnitten und so früh ein Gefühl für Rhythmus und Ton des Films eingebracht.
DIE JÜNGSTE TOCHTER ist ein Film über Identität, Herkunft und Selbstfindung, über Selbstakzeptanz und die Akzeptanz anderer, erzählt mit einer ungewöhnlich großen Nähe. In Cannes hat er die Zuschauer:innen emotional berührt, und die Resonanz nach den Vorstellungen hat uns überwältigt. Gemeinsam mit dem Team von Alamode freuen wir uns jetzt sehr darauf, dieses besondere filmische Juwel dem deutschen Publikum vorzustellen.
Foto:
©Verlag
Info:
Besetzung
Fatima Nadia Melliti
Ji-Na Ji-Min Park
Kamar Amina Ben Mohamed
Nour Melissa Guers
Dounia Rita Benmannana
Ahmed Razzak Ridha
Benjamin Louis Memmi
Tarik Waniss Chaouki
Nacer Anouar Kardellas
Stab
Drehbuch und Regie Hafsia Herzi
Abdruck aus dem Presseheft



