CINEMA FOR PEACE GALA am 13. Februar 2012 zu Berlinale Zeiten in Berlin

 

Romana Reich                                                                   

 

Berlin (Weltexpresso) – Tatsächlich ist es eine Zehnjahresfeier, aber sie findet nicht wie am Anfang mit der Beteiligung und dem Wohlwollen der Berlinale und ihres Chefs Dieter Kosslick statt. Das wollen wir ganz offen betonen, weil da doch manches Unausgesprochenes unter dem Teppich liegt. Doch die Karawane zieht weiter und deshalb werden die zehn Jahre unter der Schirmherrschaft des Dalai Lama mit rund 600 Gästen im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin gefeiert.

 

Solche Veranstaltungen nennt man auf Denglisch Charity Gala und wenn betont wird, daß in zehn Jahren über drei Millionen Euro für wohltätige Zwecke gesammelt wurden, ist das zwar lobenswert, aber für zehn Veranstaltungen nicht so außergewöhnlich, was man aber schon wegen der bedeutenden internationalen Beteiligung sein möchte. In diesem Jahr stehen Bosnien und Burma im Mittelpunkt des Interesses und auch filmisch. Das Regiedebüt von Angelina Jolie „In the Land of Blood and Honey“ (2011) ist ein Film gegen Krieg und Genozid und wird durch CINEMA FOR PEACE ausgezeichnet.

 

Angelina Jolie wird auch Ehrengast der Gala am Montagabend im Konzerthaus sein – der Film wird zuvor am Sonntag gezeigt. Sie trifft auf Catherine Deneuve, die schon vor zehn Jahre erste Gastgeberin der CINEMA FOR PEACE  war. Auch Bob Geldof ist wieder dabei und Christopher Lee, Luis Moreno Ocampo, Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag und auch Bianca Jagger, die sich heftig gegen die Lebensverhältnisse von vielen Kindern ausspricht. Erwartet werden auch die deutschen Schauspielerinnen Katja Riemann, Jan Josef Liefers und Anna Loos.

 

Cinema for Peace ist ein Berliner Gewächs, aber es ist erfolgreich in andere Länder importiert worden. In den USA sind es New York und Los Angeles, wo schon Galas gefeiert wurden und wo in diesem Jahr im Januar die Gala mit Sean Penn und Julia Roberts stattfand. Im letzten Jahr fand eine Gala zum ersten Mal in Cannes statt. Leonardo DiCaprio und Robert de Niro waren auch dabei. Berlin ist und bleibt aber das Flaggschiff und alle sind gespannt darauf, wie Angelina Jolie ihre Aufgabe gemeistert hat

 

Cinema for Peace hat schon immer Bosnien im Zentrum seiner Bestrebungen gesehen und ist seit November 2011 mit einem Büro in Sarajevo vertreten. Immer noch geht es um die Aufarbeitung des Genozids in Srebenica im Jahr 1995. Im Rahmen einer Dokumentation sollen 10 000 Interviews mit Zeugen und Überlebenden geführt werden, um das Massaker umfangreich dazustellen. Dies soll Basis für einen Dokumentarfilm bilden, aber auch online zur Verfügung gestellt werden.

 

Der Preis für den wichtigsten und wertvollsten Film 2012, der an Angelina Jolie geht, wird von Bob Geldorf vertreten. Es gibt aber einen zweiten Preis, den für die Internationalen Menschenrechte, der 2012 an die Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geht und an den Film THE LADY, den Luc Besson mit Michelle Yeoh als Aung Su Suu Kyi drehte.

 

Damit sind die Preise noch nicht vorbei, denn es gibt einen weiteren für die Justiz sowie den INTERNATIONAL GREEN FILM AWARD, den Michail Gorbatschow und Leonardo DiCaprio ins Leben riefen. Während unten auf dem Parkett die Festgesellschaft tafelt und sehr intensiv die Preisvergaben verfolgt, kann man von oben vom Balkon her das Hin und Her und die Berühmheitheiten sehr entspannt beobachten. Demnächst also mehr.

 

www.cinemafor peace.com