Deutsches Filmmuseum veröffentlicht dazu eine DVD; eine Stadtführung gibt es am Donnerstag, 19. Februar, 18:30 Uhr

 

Siegrid Püschel

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das Deutsche Filmmuseum veröffentlicht eine DVD über die Geschichte der „Frankfurter Filmtheater“ und eine Stadtführung zeigt Frankfurter Kinogeschichte. Die Ausstellung FILMTHEATER im Deutschen Filmmuseum präsentiert erstmalig 30 Werke der Pariser Fotografen Yves Marchand und Romain Meffre, die verlassene, zerstörte oder umfunktionierte US-amerikanische Filmpaläste der 1920er Jahre zeigen.

 

Darüber hinaus wirft die Ausstellung einen Blick auf das Kino als eines der bedeutsamsten Kulturphänomene des 20. Jahrhundert; auf diesen sozialen Ort und Erlebnisraum für den Film, der das Leben, Denken und Empfinden unzähliger Menschen beeinflusst hat. Die für die Großstädte der Bundesrepublik recht typische Frankfurter Kinogeschichte wird in der Ausstellung mit der Tonbildschau „Frankfurter Filmtheater“ beleuchtet. Sie beginnt mit den Wanderkinos und der Eröffnung des ersten Kinematographentheaters auf der Kaiserstraße im Jahr 1906. Die bewegten Bilder waren damals eine Sensation! Die Frankfurter waren so begeistert, dass die Anzahl der Kinos in der Folge explosiv anstieg: 1931 spielten im Stadtgebiet schon 58 Filmtheater. Im Zweiten Weltkrieg wurden dann nahezu alle Kinogebäude zerstört – in der Innenstadt überstand nur das „Scala“ (heute „Eldorado“), das 1947 seinen Spielbetrieb wieder aufnahm.

 

Doch die Sehnsucht der Frankfurter nach Ablenkung und Unterhaltung war in der Nachkriegszeit so groß, dass die 1950er Jahre die Zeit des Kinobooms wurden. 1959 ist das Rekordjahr: In Frankfurt spielen nun 85 Filmtheater, mehr als je zuvor (zum Vergleich: 14 Kinos, mit allerdings weit mehr Leinwänden, sind heute noch übriggeblieben). Viele Stars kommen in die Premierenkinos der Stadt, in Siegfried Lubliners „Turm-Palast“, Friedrich Wollenbergs „Metro im Schwan“ und Ludwig Reichards „Europa-Palast“ (heute „E-Kinos“). Ebenso rasant wie der Kinoboom zuvor verläuft das Kinosterben der 1960er Jahre. Seither versuchen die Kinomacher mit immer neuen Konzepten, das Publikum zu erreichen.

 

Frankfurter Filmtheater“ heißt die kommentierte Bilderschau, die das Deutsche Filmmuseum derzeit in der Lounge zur aktuellen Sonderausstellung " FILMTHEATER. Kinofotografien von Yves Marchand und Romain Meffre" (bis 31. Mai) zeigt. Die Dokumentation aus zahlreichen animierten Fotografien und Texten kommt nun auch als DVD heraus und wird in einer Stadtführung zur  Frankfurter Kinogeschichte am Donnerstag, 19. Februarr nahegebracht.

 

Wo heute Bücher und Burger verkauft werden, erhellten einst die Leuchtreklamen prächtiger Kinopaläste die Straßen. Ganze 85 Kinos zählte Frankfurt im Jahr 1959, von großen Filmpalästen bis hin zu einfacheren Stadtteilkinos – heute sind es gerade einmal 14. Christian Setzepfandt nimmt die Führungs-Teilnehmer am Donnerstag, 19. Februar, um 18:30 Uhr mit an die vergessenen Schauplätze der Frankfurter Kinogeschichte. Sie erfahren, wo vor mehr als 100 Jahren die ersten Frankfurter Kinos eröffneten und wo der erste Film in Frankfurt gedreht wurde. Setzepfandt berichtet von der Glanzzeit des Kinos in den 1920ern, dem Kinoboom der 1950er Jahre, dem Kinosterben in den 1960er Jahren und von Filmpremieren, Stars und Skandalen. Und er führt die Teilnehmer zum ältesten kontinuierlich spielenden Kino Frankfurts.

 

Foto:

Frankfurt liegt nach dem Zweiten Weltkrieg in Trümmern, das „Scala“ (heute „Eldorado“) nimmt 1947 seinen Spielbetrieb wieder auf.

 

INFO:

Stadtgeschichte trifft Kinomagie!

Weitere Termine Donnerstag, 12. März, 18:30 Uhr Dienstag, 31. März, 18:30 Uhr Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn am Hauptbahnhof Frankfurt (Haupteingang) Kosten: 16 Euro (Führung + Gutschein für die Ausstellung FILMTHEATER im Deutschen Filmmuseum)

 

Dauer: ca. 1,5 Stunden Buchung unter frankfurter-stadtevents.de

 

Die DVD „Frankfurter Filmtheater“ ist ab sofort im Museumsshop des Deutschen Filmmuseums zum Preis von 6,80 Euro erhältlich oder online unter: www.shop-filmmuseum.de. 2 / 2 gegründeten Kinocentern boten die Filmkunsttheater, die Programmkinos – und das Kommunale Kino (heute Kino des Deutschen Filmmuseums).