Vorlesungsreihe und Filmvorführung im MMK Frankfurt, Auftakt am 23. April

 

Roman Herzig

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Vorlesungsreihe „Verbrechen und Strafe im Kino“ vereint im Museum für Moderne Kunst (MMK) Wort, Film und Kunst. Den Auftakt dieser Reihe macht Prof. Dr. Klaus Günther am 23. April 2015 um 19.00 Uhr mit dem Vortrag „Der unheimliche Angeklagte. Angst und Vertrauen im Strafverfahren“, über Primal Fear (Gregory Hoblit, USA 1996).

 

Die erfolgreiche Vorlesungsreihe „Gesetz und Gewalt im Kino“ des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ wird im kommenden Sommer-Semester fortgesetzt. Diesmal geht es um die häufigste oder zumindest am meisten erwartete Reaktion auf die gewaltförmige Verletzung des Gesetzes.

 

Daß einem Verbrechen eine Strafe folgen müsse, scheint eine unbezweifelbare, selbstverständliche Norm in fast allen Gesellschaften der Vergangenheit und Gegenwart zu sein. Auch wenn sie nicht immer, in manchen Fällen sogar eher selten erfüllt wird, würde ihre Abschaffung massive Ängste und Unsicherheit auslösen. Der Film ist eines der künstlerischen Medien, mit denen sich diese Selbstverständlichkeit anhand einzelner Fälle und Geschichten in Frage stellen oder zumindest zeigen lässt, wie verschlungen, konfliktreich, unsicher, langwierig und widersprüchlich der Weg vom Verbrechen zur Strafe sein kann, und was mit den beteiligten Menschen auf diesem Wege geschieht.

 

Auch wenn am Ende der Filmhandlung der Bösewicht doch noch bekommen sollte, was er verdient, lassen die besseren Filme ihre Zuschauer zumindest nachdenklich zurück. Die hier ausgewählten Filme vermögen dies zu erreichen mit Geschichten über unheimliche oder monströse Verbrecher, über Regierungs- und Kriegsverbrechen sowie über den Zufall, der am Ende eine Bestrafung verhindert.

 

 

Programm:

 

Donnerstag, 23.4.2015, 19.00 Uhr

 

Klaus Günther (Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Co-Sprecher des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“):

 

Der unheimliche Angeklagte. Angst und Vertrauen im Strafverfahren

über Primal Fear (Gregory Hoblit, USA 1996)

 

 

 

Donnerstag, 28.5.2015, 19.00 Uhr

 

Armin von Bogdandy (Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht Heidelberg und Partner Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“):

 

Dilemmata des Jugoslawientribunals

über Storm (Hans-Christian Schmid, D-DK-NL 2009)

 

 

 

Montag, 15.6.2015, 19.00 Uhr

 

Christiane Voss (Professur für Philosophie Audiovisueller Medien an der Bauhaus-Universität Weimar):

 

Narrative Funktionen von Strafe und Straferwartungen

 

über Cassandra's Dream (Woody Allen, USA-GB-F 2007)

 

 

 

Donnerstag, 2.7.2015, 19.00 Uhr

 

Christoph Menke (Professor für Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“):

 

Guess I got what I deserve.“ Der lange Weg vom Verbrechen zur Strafe

 

über Breaking Bad (AMC-Serie von Vince Gilligan, USA 2008 – 2013)

 

 

INFO:

 

Vorlesungsreihe

Verbrechen und Strafe im Kino“

Museum für Moderne Kunst

Domstr. 10, 60311 Frankfurt am Main

 

Eintritt frei, ohne Anmeldung

 

Organisiert von Klaus Günther, Angela Keppler und Martin Seel

Veranstalter: Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“

mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main

 

www.normativeorders.net/kino