Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 23. Februar 2012, Teil 2
Romana Reich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Der Titel gibt genau die Bandbreite der folgenden Filme wieder. Denn von einem sagenhaften Wissenschaftler und Liebhaber wird berichtet, den man kaum unter die Erde bekommt, und einer fiesen und absolut erfolglosen potentiellen Beischläferin, der man alles Schlechte wünscht.
YOUNG ADULT
Charlize Theron ist eine durch und durch auf sich bezogene Mavis, die ihre Zeit als attraktive Frau davoneilen sieht und ihr Aha-Erlebnis hat, als sie eine Email der gewesenen Jugendliebe Buddy bekommt, mit dem ihm gerade geborenen Baby dazu. Das fehlt ihr doch eigentlich noch. Eine Familie. Ein sicherer Hort. Ein Mann, der sie auf Händen trägt. Für immer.
Sie fährt in die Heimat, wo sie einst die schönste und darum begehrteste Schülerin war und was sie jetzt anrichtet, ist so grauenvoll zu verfolgen, weil sie gemein und selbstsüchtig gleichzeitig sich selbst am lächerlichsten macht. Starke Kost, eine solche Rolle zu spielen, was Charlize Theron blendend gelingt. Mitleid hat man nie. Ist auch nicht angebracht.
Und dennoch bleibt ein gewisser Schrecken in den Knochen stecken. Denn wenn in diesem Film auch alles extrem übertrieben rüberkommt, wer kennt diese auf jugendlich und geschlechtlich erfolgreich getrimmten Frauen und Männer (!) nicht? Es ist etwas nicht Erwachsengewordenes um sie und ihre Geltungssucht, daß nicht ihnen, aber einem selber oberpeinlich ist. Allein beim Zuschauen. Deshalb bleibt einem manchmal in diesem Film das Lachen im Halse stecken.
GHOST RIDER: SPIRITIOF VENGEANCE
Wieder ist Nicolas Cage diese Johnny Blaze, der seine Seele dem Teufel verkauft hat. Das war er 17. Das ist lange her, denn er ist doch schwer gealtert, dieser Held. Dabei ist das erst fünf Jahre her, seit Blaze in Mark Steven Johnsons Bearbeitung der ‚GhostRider’-Comics das Schicksal herausfordert. Er ist nicht mehr der bewegliche Daredevil und er hat überhaupt keine Lust mehr dazu, für den verdammten Luzifer den handlanger zu spielen. In Osteuropa versteckt er sich und muß dann doch ran.
Die neuen Regisseure Mark Neveldine und Brian Taylor lassen die Vergangenheit nur kurz zu Wort kommen, sie spielen mit Johnnys Erfahrungen und mit unseren auch. Meinen Sie das alles ernst, oder sind diese Verfolgungsjagd, wo einem schwindelig wird, auch eine Karikatur auf unsere Erwartungen? Nicolas Cage auf jeden Fall darf rabenschwarz sein in einer noch verkommeneren Welt.
VIVAN LOS ANTIPODAS!
Wie schnell sprechen wir von Antipoden. Dabei gibt es sie ganz wertneutral. Antipoden sind eigentlich die Bewohner des unserem Wohnort quer durch die Weltkugel gegenüberliegenden Ortes. Verstanden? Victor Kossakovsky hat vier solcher gegensatzpaare ausgesucht, von denen Botswana und Hawaii die pittoreskesten sind. Afrika ist auch der am stiefmütterlichsten behandelte Ort. Dazu fiel dem Regisseur, der auch das Drehbuch schrieb, wohl nichts ein. Uns auch nicht zum Film.
SERGEJ IN DER URNE
Das ist nun mal ein spektakulärer Dokumentarfilm. Es geht um Sergej Stepanowitsch, der neunzigjährig 1973 starb, ein bedeutender Naturwissenschaftler und Freund Albert Einsteins war, der mit wissenschaftlicher Akribie auch dem Kontinent: Frau zu Leibe ging. Nun stirbt er. Wie beerdigen den Antifaschisten nun seine fünf Frauen mitsamt der acht Söhne?
KLEINER STARKER PANDA
Pandas sind süß. Kleine Pandas noch süßer. Dem steht auch nicht entgegen, daß unser Panda die langweilige Kleinfamilie mit überschaubarer Nachbarschaft wenig goutiert und im doch verbotenen Wald umherstreift. Dort findet er, tatsächlich, Freunde und davon handelt dieser Animationsfilm, den auch kleine Kinder problemlos sehen können
SAFE HOUSE
Der Titel verspricht, wonach man sich sehnt in unsicheren Zeiten, die CIA-Agenten in Südafrika durchmachen. Es geht um Mordpläne, Verfolgung, Rettung und das alles in hohem Tempo, wobei die bewährten Schauspieler Denzel Washington du Ryan Reynolds Gewähr für gutes Spiel bieten.
