V8 – DIE RACHE DER NITROS. Deutschlandpremiere am 17. Oktober im CineStar Metropolis

 

Helga Faber

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Es ist der vorletzte Tag der Buchmesse und der Tag, an dem auch das Publikum sich Karten erwerben kann. Außerdem ist ein Eintrachtspiel. Das ist für eine nicht so große Stadt wie Frankfurt allerhand. Aber die Termine sind so hintereinander, daß wir die Pressekonferenz auf der Buchmesse genauso vorschalten können, wie wir nach der Premiere zum Abendspiel der Eintracht gelangen.

 

Am gemütlichsten war es im Kino. Das steht danach fest. Denn die Premierenvorbereiter lassen sich immer einiges einfallen. Der rote Teppich in das Cinestar Metropolis gehört genauso dazu wie die Fans, die daneben stehen und große Augen machen, wenn ein bekanntes Gesicht dabei ist. Das hält sich in Grenzen, denn weder Heiner Lauterbach noch Christoph Maria Herbst ist gekommen. Aber auch den anderen wird applaudiert. Dann ist oben im ersten Stock das Foyer abgetrennt. Während auf der einen Seite unglaublich viele Leute an einem Samstagmittag ins Kino gehen, denn vor den vielen Schaltern haben sich lange Schlangen gebildet, dürfen auf die andere Seite nur die hinein, die um den Hals das Bändchen mit der Zutrittskarte haben – dachten wir, aber es ist noch spezieller. Denn die Karte allein nutzt nichts. Man braucht auch das Armband, das uns unten geknüpft wurde.

 

Und jetzt sind wir in Klein-Schlaraffenland. Wir können uns – dazu gehört auch Eric, der mal sehen will, was mit den V8-Typen weiterpassiert – zu trinken nehmen, was uns gefällt. Und auch Popcorn in großen Tüten futtern – süß oder salzig – oder auch beides hintereinander. Im Kino sieht es danach wie auf einem Schlachtfeld aus. Die leeren Flaschen und Dosen, aber auch die Popcorntüten mitsamt dem nicht gegessenen Inhalt liegen verstreut herum. Das ärgert uns Erwachsene schon, denn es sind Eßsachen, die man nicht auf den Boden schmeißt.

 

Zurück zum Film. Während der Vorführung äußern sich immer mal wieder kleinere Kinder. Denn die gehen mit mit der Handlung, haben die Angst der Rennfahrerkinder oder wünschen ihnen gegen die Nitros Glück, vor allem aber Widerstand gegen die meisten Erwachsenen. Zum Film haben wir schon viel geschrieben: Link unten und schon nächsten Donnerstag kommt der Film in die Kinos, wo wir nochmal speziell über den Film berichten.

 

Heute soll es um die Premiere gehen, denn das wird feierlich durchgezogen und das Publikum klatscht eifrig, wenn die einzelnen Personen vorgestellt werden. Da glaubt man manchmal, daß dies vielleicht für die Filmmannschaft wichtiger ist als für die Zuschauer. Aber wir finden das richtig, daß das so gemacht wird. Denn gerade die Leute, die jetzt da vorne auf der Rampe stehen, sind größtenteils die, die man nie sieht, die aber im Hintergrund den Film erst möglich machen. Doch, doch, von den Kindern sind auch welche da. Aber o weh, dieser lange Lulatsch, das ist David oder war's Robin? Auf jeden Fall war es einer der beiden, den wir eben noch als mittelgroßen Jungen sahen und der einem jetzt doppelt so groß (geschätzt!) vorkommt. Als Regisseur Joachim Masannek, der seine Lieben um sich versammelt und jeden einzelnen mit Name und Funktion für den Film vorstellt, nun an einen seiner Hauptdarsteller kommt, sagt er schlicht: „Der Junge ist halt gewachsen.“

 

Was er nicht sagt, was wir erst später lesen, ist für das Verständnis wichtig. Wir fragten uns nämlich, warum der Junge zwischen dem ersten und zweiten Film nicht gewachsen war und dann auf einmal sooo viel. Aufgeklärt! Denn im Anschluß an den ersten Film, der 2013 herauskam, hatte der gewitzte Masannek gleich den zweiten Film gedreht, der aber erst später geschnitten und zwei Jahre später fertiggestellt wurde, und darum auch die Kinder so zeigt, wie sie waren – im Film liegt nämlich gerade mal ein halbes Jahr zwischen Film 1 und Film 2.

 

Sie glauben gar nicht, wie viele Menschen auch bei einem Film, der nicht ein Hollywoodblockbuster ist, mitwirken! Dabei sind längst nicht alle auf der Bühne. Aber von den verschiedenen Professionen, die zur Produktion eines Films nötig sind, eine repräsentative Auswahl. Joachim Masannek mit Drehbuch und Regie ist der wichtigste. Es ist sein Film und er stellt die Mitwirkenden vor. Diejenigen, die als Besetzung firmieren, also die Darsteller sind, dazu gehört aber auch der STAB. So nennt man Produzent, Herstellungsleitung, Produktionsleiter, Aufnahmeleitung, Kamera, Szenenbild, Kostümbild, Maske, Ton, Schnitt, Casting. Übrigens haben sich die deutschen Begriffe inzwischen deutlich den durch den Oscar vorgegebenen Begriffe angelehnt.

 

Es dürfen Fragen gestellt werden, aber erstmal werden die Fragen schon auf der Bühne durch die Moderatorin in Gang gesetzt. Immer wieder werden Regisseure gefragt, wie sie auf dieses und jenes Gesicht gekommen sind. Und immer antworten sie: die Frau soundso, die Casting verantwortet. Da denkt man dann, da gibt es Menschen, die reisen unaufhörlich herum, schauen sich andere Menschen an, sprechen sie an und bauen sich eine Menschenkartei auf, die sie nutzen, wenn ein Regisseur eine Rolle ganz speziell besetzen will.

 

Der Witz ist nur, daß so einer im Film selbst vorkommt. Denn Michael Gampe spielt diesen Pan, dessen Profession Talentsucher ist. Insofern ist der Film viel stärker im normalen Leben verankert, als die Geschichte der rennverückten Jungen und Mädchen glauben läßt.

 

 

Info:

 

V8 – Die Rache der Nitros, von Joachim Masannek, Drehbuch und Regie

Darsteller:Georg Sulzer, Maya Lauterbach, Samuel Jakob, Klara Merkel, Heiner Lauterbach, Christoph Maria Herbst t u.a.

 

 

Bisher über den Film in Weltexpresso:

http://weltexpresso.tj87.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5745:premiere-in-frankfurt-am-samstag&catid=79:kino&Itemid=471