Wiedersehen mit VIVA PORTUGAL (1975) von Malte Rauch im Frankfurter naxosKino am Dienstag, 26. April
Eike Holly
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das waren noch Zeiten, als die Revolution in Portugal eine bessere Welt für alle versprach. Interessant, den Film von Malte Rauch am kommenden Dienstag in der Filmreihe des naxosKinos in der Naxoshalle wiederzusehen. Und es gibt noch eine Überraschung dazu!
Zum Filmgespräch kommt zusätzlich noch der bekannte Schriftsteller und Journalist Jürgen Roth, der sich in seinen Büchern auch mit Portugal beschäftigt hat.
Jürgen Roth ist einer der bekanntesten investigativen Journalisten in Deutschland. Seit 1971 veröffentlicht er brisante TV-Dokumentationen und aufsehenerregende Bücher über Korruption und organisierte Kriminalität.“
Zu seinem aktuellen Buch „ DER STILLE PUTSCH - Wie eine geheime Elite aus Wirtschaft und Politik sich Europa und unser Land unter den Nagel reißt.“ Heyne Verlag, sagt er „Was wir derzeit in …Portugal erleben, ist nichts anderes als ein leiser, ein unblutiger Putsch mit fatalen Folgen auch für Deutschland.“
Wer den Film VIVA PORTUGAL gesehen hat und die Hoffnungen, die sich die Portugiesen und mit ihnen die fortschrittlichen Demokraten in Deutschland während der Revolution der roten Nelken gemacht haben, vermag das Ausmaß des Niedergangs der Demokratie in Portugal und Europa seitdem ermessen.
Also, so schreibt Wolf Lindner, der dienstägliche Hausherr auf Naxos, noch ein Grund mehr, am Dienstag bis 19.39 Uhr in die Naxoshalle zu kommen!
Geschichtsstunde
Dienstag, 26. April 2016 19.30 Uhr
VIVA PORTUGAL
Von Malte Rauch u. a.
D-1975/ ca. 110 Minuten
Am 25.April 1974 wurde die älteste faschistische Diktatur und Kolonialmacht Europas gestürzt; zunächst von einer Gruppe junger Offiziere, die zuvor in Afrika kämpften ; zugleich aber auch von der gesamten Bevölkerung, die - trotz Ausgehverbot - auf die Straße strömte, die Amtsstuben der Geheimpolizei, die Büros der korrupten Banken und ihre eigenen Arbeitsstätten besetzten, um sie demokratisch selbst zu verwalten.
Der Film VIVA PORTUGAL begleitet den revolutionären Prozess „ aus der Sicht von unten nach oben. Er lässt die Akteure selbst zu Wort kommen. VIVA PORTUGAL enthält auch ein einzigartiges Filmdokument, das es nirgends sonst mehr gibt. Beim ersten Versuch, die Revolution mit Gewalt zu zerschlagen, befiehlt General Spinola einer Elite-Einheit von Fallschirmjägern, die Kaserne der revolutionären Truppen zu beschießen und einzunehmen. Bei deren Ankunft treffen sie nicht nur auf die Bevölkerung, die sich schützend vor die Kaserne der MFA (Bewegung der Streitkräfte) stellt und die angreifenden Soldaten in Gespräche verwickelt, sondern auch auf den Reporter des Fernsehens, der sie pausenlos interviewt – und nebenbei auch über die wahre Sachlage aufklärt. Mit dem Ruf „ Wir wurden getäuscht „ laufen die Fallschirmjäger schließlich zu den MFA-Truppen über und verbrüdern sich mit ihnen. Auf die unblutige Revolution mit den roten Nelken in den Gewehrläufen, folgte die ebenso gewaltfreie Niederschlagung des Gegenputsches.