Dokumentarfilm von Ines Reinisch im Rahmen der Filmreihe DIE SCHÖPFUNG BEWAHREN im naxos.Kino Frankfurt
Günther Winckel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Film erzählt von den Abenteuern einer Gruppe Nachbarn in Kassel, die mit viel Motivation eine fade städtische Rasenfläche als Projekt der Dokumenta XIII in eine öffentliche Gartenoase verwandeln.
Sie erschließen sich durch ihren Gemeinschaftsgarten eine neue Welt und machen weiter auch nach dem offiziellen Ende. Doch das Gemüsetreiben trifft nicht auf die behördliche Zustimmung. Die Erhaltung des Gartens wird zum Kraftakt - doch der von unbeug-samen Gärtnern bevölkerte Platz hört nicht auf, Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für Denkmalpflege und Bürokraten, die den Garten mit ihren Ämtern belagern…
So beschreibt die Regisseurin Ines Reinisch selbst ihren Dokumentarfilm „Wenn ein Garten wächst” , der am 7. Juni 2016 um 19:30 Uhr im naxos.Kino im WILLY PRAML THEATER in der Naxoshalle in Frankfurt (Eingang Waldschmidtstraße 19 / Hinterhof) gezeigt wird.
Die Filmemacherin Ines Reinisch hat für ihre Dokumentation “Wenn ein Garten wächst” über zwei Jahre eine Gruppe von engagierten Nachbarn begleitet, die den in ihrem Stadtteil gelegenen unansehnlichen Huttenplatz in Kassel in einen ansehnlichen Garten umwandeln wollen – wobei die gärtnerischen Erfahrungen und das entsprechende Wissen der Gruppe eher gering einzuschätzen ist. Dieses Projekt wurde von Studierenden der Fachbereiche Ökologische Agrarwissenschaften, Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, dem Institut für Sozialwesen der Universität Kassel und der documenta 13 initiiert. Das Experiment gelingt und der entstandene Gemeinschaftsgarten belebt den Stadtteil und wird zu einem Treffpunkt für Jung und alt. Dann läuft der Pachtvertrag für das Grundstück aus – es beginnt der Kampf mit der Behörde. Als Zuschauer fiebert man mit und erlebt schließlich, wie sich die Hobbygärtner am Ende mit Erfolg für das Fortleben ihres Gartens durchsetzen.
Gartenarbeit gerät leicht zu einem Abenteuer, insbesondere, wenn Sie mit Ihren Nachbarn gärtnern, die so gut wie keine Erfahrungen auf diesem Gebiet haben und mit denen Sie zuvor kaum ein Wort gewechselt haben. Aber da gibt es in Kassel dieses „rasenbewachsene“ Stück Land namens Huttenplatz, das im Rahmen der Dokumenta VIII zu einem Gemüsegarten umgewandelt werden soll. Also greifen die Nachbarn zum Spaten, säen gemeinsam die erste Saat in die frischen Beete und fragen sich, warum sie bisher nicht miteinander gesprochen haben. Man teilt man sich die Sonnenmilch, rätselt gemeinsam über die Ernteprodukte und feiert ein herrliches Sommerfest in diesem kleinen, neu entstandenen Garten, der eine kleine Idylle mit viel Gemüse mitten in der Stadt darstellt. Aber dann wiehert der Amtsschimmel – es lebe die Bürokratie. Ein neues Abenteuer beginnt.
Zum Filmgespräch kommen die Regisseurin Ines Reinisch sowie Carolin Duss vom “Frankfurter Garten”. Die Moderation hat Wolfgang Voss.
