Filmplus - Festival für Filmschnitt und Montagekunst vom 21. – 24. Oktober 2016 in Köln
Katharina Klein
Köln (Weltexpresso) - Nach Bekanntgabe der 15 Nominierungen für den Schnitt Preis 2016 stehen nun Hommage und Gastland-Reihe von Filmplus 2016 fest: Das Kölner Montagefestival ehrt die deutsche Editorin Ursula Höf mit dem mit 3.000,- Euro dotierten Geißendörfer Ehrenpreis Schnitt und widmet dem Nachbarland Frankreich seine diesjährige Gastland-Reihe.
Der französische Schnittmeister Guy Lecorne präsentiert hier seinen Film „Die Entführung des Michel Houellebecq“, darüber hinaus diskutiert der französische Schnitt-Verband „Les Monteurs associés“ seine Arbeit mit Kollegen aus Deutschland sowie Editoren-Delegationen aus dem europäischen Ausland.
La Grande Dame de la Montage – so könnte man Ursula Höf durchaus beschreiben, würde das nicht zu gesetzt klingen für eine so aktive und umtriebige Editorenpersönlichkeit:
Neben Höfs künstlerischem Schaffen, in dem sie langjährige kreative Partnerschaften mit Regisseurinnen und Regisseuren wie Helke Sander, Rolf Schübel, Matti Geschonneck und Markus Imboden verbindet, gilt die Ehrung mit dem Geißendörfer Ehrenpreis Schnitt auch ihrem jahrzehntelangen leidenschaftlichen Engagement für den Berufsstand der Editoren und deren Ausbildung.
Höf beginnt ihre professionelle Laufbahn nach einem Filmschnitt-Volontariat als Assistentin von Siegrun Jäger im Jahr 1973. Eine ihrer ersten eigenverantwortlichen Spielfilmarbeiten ist die Montage an Helke Sanders Film „Die allseitig reduzierte Persönlichkeit – ReduPers“, dessen Thematik sie sehr persönlich berührt: „Ich war immer auch ein politisch aktiver Mensch“, so Höf, „in der Studentenbewegung, in der Frauenbewegung und natürlich auch in der Gewerkschaft. Gegen die Arbeitsbedingungen, die in der Filmbranche herrschten, musste man sich einfach wehren“.
Als Gewerkschafterin engagiert sie sich für die Entwicklung und die Verhandlung von Tarifverträgen, später gilt ihr Engagement einer fundierten Schnitt-Ausbildung und dem generationsübergreifenden Diskurs über Montage, u.a. als langjährige Dozentin an der Filmakademie Baden-Württemberg.
2000 ist Ursula Höf mit „Gloomy Sunday“ für den Deutschen Kamerapreis, 2007 für die Montagearbeit an Heidi Specognas Dokumentarfilm „Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez“ für den Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm von Filmplus nominiert. 2012 gewinnt sie für den Schnitt von „Das Ende einer Nacht“ den Deutschen Fernsehpreis.
Foto: Ursula Höf (c) Veranstalter
Info:
Neben „ReduPers“ zeigt Filmplus als Eröffnungsfilm Ursula Höfs Montagearbeit „Gloomy Sunday – Ein Lied von Leben und Tod“ (1999) von Regisseur Rolf Schübel.
Film 16 wird veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Film- und Medienstiftung NRW und der Stadt Köln und mit Unterstützung der Stiftung Kulturwerk der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst, mit Förderung vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und der MedienStiftung Kultur, in Kooperation mit dem Österreichischen Verband Filmschnitt / austrian editors association (aea), der Berufsvereinigung Filmton e.V. (BVFT), dem Bundesverband Filmschnitt Editor e.V. (BFS) und doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche, Les Monteurs associés supported by Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion KG, ARRI Media GmbH, Deutsche Filmakademie e.V., RTL, ifs internationale filmschule Köln, fayteq AG, ACT Videoproduktion, GO!, Deutscher Kamerapreis Köln e.V. und mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse KölnBonn
Medienpartner sind Blickpunkt:Film, Film + TV Kameramann, Choices
Filmplus - Festival für Filmschnitt und Montagekunst
www.filmplus.de