Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 13. Oktober 2016, Teil 1

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Tom (Jascha Rust) und Dodie (Roland Schreglmann) waren schon seit der 6. Klasse die Außenseiter und wurden deshalb beste Freunde - Tom war der Intelligenzbolzen und Dodie der Starke und Selbstsichere, der Tom immer verteidigt hat.


Zum Abi-Ball bekommt Tom als vermutlich letzte Jungfrau der Klasse eine lebensgroße Sexpuppe namens Fixi geschenkt, die er schnellstens wieder los werden will. Als er versucht, die Puppe im Hinterhof einer Bar zu entsorgen, wird sie plötzlich durch einen Stromschlag eines Jahrmarktsautomaten auf magische Weise lebendig.

Am nächsten Morgen liegt Tom verkatert in seinem Bett mit der lebendigen Fixi (Lisa Tomaschwesky) neben - eigentlich eher auf - sich. Fixi sieht mit ihren Modelmaßen toll aus und ist zwar etwas schlicht, plappert nur nach, was man ihr vorsagt und bewegt sich wie eine Aufziehpuppe, aber plötzlich wird Tom zu den angesagtesten Partys von den coolsten Cliquen wie der von Jannis (Lucas Reiber) eingeladen. Tom merkt nicht, dass es nicht um ihn, sondern eigentlich nur um seine Begleiterin geht. Er hat keine Zeit mehr, zusammen mit Dodie auf dessen Zulassungstest zur Stuntschule zu lernen oder sich auf sein Medizinstudium vorzubereiten.

Als Dodie ihm klarmachen will, dass er nur als Anhängsel von Fixi eingeladen wird, nennt Tom ihn eifersüchtig. Daran geht ihre Freundschaft in die Brüche. Doch erst als Jessy (Ruby O. Fee) Tom ein paar Wahrheiten über seine neuen Freunde erzählt, muss er lernen, dass der Charakter eines Menschen mehr wert ist als schönes Aussehen und Image, wer wirklich seine Freunde sind, was er selbst eigentlich mit seinem Leben anfangen will und dass die Krankenschwester Neele (Sarah Giese) eigentlich viel cooler ist und genau auf seiner Wellenlänge liegt.


Regisseur und Drehbuchautor (zusammen mit Thomas Sieben) von "Verrückt nach Fixi" ist Mike Marzuk, der bereits mehrere Filme für eine jugendliche Zielgruppe gedreht hat, z.B. den Musikfilm "Rock It!" (2010). Bei seinem neuen Film werden allerdings alle Klischees von jungen notgeilen Männern bedient, da Fixi zwar über eine tolle Oberweite verfügt und mit jedem ins Bett springt, aber gekünstelt herumläuft, alles nachplappert, ausdruckslos mit dem rechten Auge zwinkert und ziemlich hohl in der Birne ist.

Lisa Tomaschwesky hat eigentlich kaum Text zu sprechen, sie spielt die lebendig gewordene Puppe trotzdem großartig. Auch Jascha Rust und Roland Schreglmann machen ihre Sache als Tom und Dodie ordentlich.

Trotz aller Frauenfeindlichkeit kann ein solcher Film, der übrigens in Frankfurt und in den Bavaria-Studios in München gedreht wurde, doch witzig und unterhaltend sein. Leider ist die Geschichte dazu zu simpel gestrickt und dadurch schnell vorhersehbar. Mit etwas mehr Sorgfalt beim Drehbuch hätte der Film sicher ein größerer Spaß werden können.

"Verrückt nach Fixi" bietet deshalb genau das, was man von einem Film für pubertierende Teenager erwartet. Ob das allerdings reicht, dass man als Zuschauer am Ende zufrieden das Kino verlässt, ist eine andere Frage. Deshalb ist der Film auch nur mit großen Einschränkungen dem jugendlichen Publikum zu empfehlen, alle Anderen sollten den Film meiden.

Foto: Fixi (Lisa Tomaschewsky), Tom (Jascha Rust) und Dodie (Roland Schreglmann) © Constantin Film Verleih GmbH

Info:
Verrückt nach Fixi (Deutschland 2016)
Genre: Komödie
Filmlänge: 99 Minuten
Regie: Mike Marzuk
Drehbuch: Mike Marzuk und Thomas Sieben
Darsteller: Jascha Rust, Lisa Tomaschewsky, Roland Schreglmann, Lucas Reiber, Ruby O. Fee, Nina Kronjäger u.a.
Verleih: Constantin Film Verleih GmbH
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 13.10.2016