Schauspielerin Senta Berger im hr4-Interview

Roman Herzig

Frankfurt am Main (Weltexpresso) -  Am Donnerstag startet der Film „Willkommen bei den Hartmanns“ mit Senta Berger in den Kinos, und die Schauspielerin ist trotz jahrzehntelanger Erfahrung aufgeregt. „Ich habe Lampenfieber, aber ein gutes Gefühl“, verrät sie im hr4-Interview.


Erfolge gönnen


Eitelkeiten im Beruf und bei Kollegen sind der mehrfachen „Bambi“-Preisträgerin fremd. „Ich kenne keine interessierteren und neugierigeren Menschen als Schauspieler. Sie gönnen den anderen Erfolge.“



Mein Mann und ich


Ihr Partner Michael Verhoeven, mit dem sie seit 53 Jahren zusammen ist, sei ihr immer eine große Stütze gewesen. „Mein Mann hat mich immer ermutigt und ich ihn. Wir sind immer gemeinsam durchs Leben gegangen, das heißt aber nicht, dass es immer ein gerader Weg ist. Aber wir wollten uns immer wieder finden, auch wenn das Leben uns mal so ein bisschen auseinandergetrieben hat.“



Familienglück


„Die Familie hat mich immer unendlich bereichert.“ Den Spagat zwischen Beruf und Familie hat sie vor allem durch die Hilfe ihrer eigenen Mutter geschafft. „Wenn man Kinder hat und das mit dem etwas unsteten Beruf verbinden muss, braucht man oft Hilfe von anderen Frauen, und da hatte ich Glück. Ich hatte meine Mutter, die eine wunderbare Großmutter war.“ Beruflich hat sie in der Zeit jedoch trotzdem Abstriche gemacht. „Ich habe mich, während die Kinder noch klein waren, sehr zurückgenommen.“



Große Lebenslast


Die Frauen von heute hätten es schwerer, findet die Schauspielerin: „Sie erwarten von sich selbst viel, und die Gesellschaft erwartet viel von ihnen. Ich bewundere Frauen und finde es ganz toll, wie sie ihr Leben und das Leben ihrer Familien gestalten. Ich glaube, dass es heute noch schwieriger geworden ist als früher, denn man hatte früher keine Wahl. Nun haben die Frauen die Wahl, einen Beruf zu ergreifen oder zu studieren. Sie haben die Wahl, dazu auch noch Kinder zu bekommen, und gerade deshalb tragen sie eine ganz schön große Lebenslast. Aber sie machen das gut.“