Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 10. November 2016, Teil 1
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) – Das ist der Film zur politischen Situation und eben auch zur Wahl von Donald Trump zum neuen amerikanischen Präsidenten. Im Wahlkampf nämlich hat dieser versprochen, die USA vor weiterer mexikanischen Einwanderung zu schützen, indem er eine Mauer baut.
Das Unglaubliche daran ist, daß Trump gleich in der ersten Dankesrede nicht mehr darauf zu sprechen kam und daß zweitens eine solche Mauer längst in Form eines gefährlichen Zauns vorhanden ist. Diesen will Nero überwinden. Er will in die USA und ein gutes Leben führen. Er will nach Los Angeles, wo sein Bruder Jesus lebt. Allerdings in Verhältnissen, die so opulent sind – es handelt sich um eine Neureichenvilla in Beverley Hills - daß die Polizei, die ihn nach gelungener Flucht dann doch aufbringt, ihn angesichts eines sos reichen Bruders gleich dort läßt und nicht polizeilich überprüft. Den Witz daran, sollen Sie selber merken.
Was hätte die Polizei herausgefunden? Das will Nero doch, daß sie akzeptieren, daß er in den USA zur Welt gekommen ist und damit von Natur aus Amerikaner ist. Ein Grundrecht. Daß sein Vater tot auf dem hiesigen Friedhof liegt, verschärft das Problem, denn es ist der Militärfriedhof, weil sein Vater für die USA starb. Das kann auch Nero passieren, denn, um an die Greencard heranzukommen, die ihn in den USA arbeiten und leben läßt, muß er nur zwei Jahre zum Militärdienst und wird stante pede nach Afghanistan verschickt. Was dort geschieht, spottet jeder Beschreibung.
Wir haben es eigentlich nicht mit einer kontinuierlicher Geschichte zu tun, sondern mit drei Episoden aus dem Leben dieses jungen Mexikaners, die ganz unterschiedliche filmische Formen finden. Das ist etwas ungewöhnlich, wird durch die souveräne Regie des in England aufgewachsenen und in Paris lebenden Iraners Rafi Pitts aber zu einer runden Geschichte.
Der Film lief auf der diesjährigen Berlinale.