Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 26. Januar 2017,     Teil 6

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Nachdem in "Resident Evil: Retribution" (2012) Alices (Milla Jovovich) Armee vernichtend geschlagen wurde, erfährt sie zu Beginn des neuen Films vom Hologramm Red Queen, dem Supercomputer der Umbrella Corporation, dass von der Firma ein Antiserum gegen das T-Virus entwickelt worden ist. Der T-Virus kann zwar totes Gewebe wiederbeleben, lässt die Menschen aber auch zu Zombies mutieren.


Sie muss deshalb von Washington DC in ihre Heimatstadt Raccoon City zurückzukehren und aus dem Hive, dem unterirdischen Bunker der Gesellschaft, das Heilmittel stehlen und auf der Erde über die Luft verteilen. Wenn sie aber nicht innerhalb von 48 Stunden das Serum verbreitet hat, werden die auf der Erde verbliebenen Menschen ausgerottet.

In Raccoon City trifft Alice auf eine kleine Gruppe überlebender Menschen unter der Leitung von Doc (Eoin Macken), zu der - zu Alices Überraschung - auch ihre alte Freundin Claire Redfield (Ali Larter) gehört. Sie sind bereit, Alice zu helfen in den Hive einzudringen, damit sie an das Serum herankommen kann. Gleichzeitig versammeln der Chef von Umbrella Corporation Dr. Alexander Isaacs (Iain Glen) und sein Handlanger Albert Wesker (Shawn Roberts) dort ihre Truppen mit kampferprobten Menschen und neuen Mutanten, um auch die letzten menschlichen Überlebenden der Apokalypse zu töten. Danach wollen sie mit den im Hive in Kryostase liegenden Umbrella Corp. Unterstützern, die Erde neu besiedeln. Gleichzeitig haben sich auch Horden von Zombies auf den Weg nach Raccoon City gemacht....


"Resident Evil: The Final Chapter" ist nach "Resident Evil" (2002), "Resident Evil: Apocalypse" (2004), "Resident Evil: Extinction" (2007), Resident Evil: Afterlife (2010) und "Resident Evil: Retribution" (2012) der sechste Film der Serie mit Milla Jovovich in der Hauptrolle der Alice. Bei allen Filmen hat Milla Jovovichs Ehemann Paul W.S. Anderson die Drehbücher geschrieben und auch bei vier Filmen als Regisseur mitgewirkt.

Die "Resident Evil" Filme gehen auf ein erstmals 1996 veröffentlichtes Computerspiel gleichen Namens für die PlayStation der japanischen Videospielentwickler-Firma Capcom zurück.

"Resident Evil: The Final Chapter" ist die Fortsetzung des Films "Resident Evil: Retribution", der 2012 mit einem Kliffhänger geendet hatte. Es ist geplant, dass er der letzte Teil der Resident-Evil-Realfilmreihe sein soll.

Auch bei "Resident Evil: The Final Chapter" lässt der Regisseur Paul W.S. Anderson das Geschehen der Vorgängerfilme am Anfang von Alice aus dem Off kurz zusammenfassen. Dies erleichtert den Einstieg in das Geschehen auch für jemand, der keinen der "Resident Evil" Filme gesehen hat.

Dabei ist der Film genau wie ein Videospiel aufgebaut. Alice versucht sich von einem Ort zum andern in einem Fahrzeug fort zu bewegen (hier von Washington DC nach Raccoon City), wird verfolgt, in ausgiebige Kämpfe verwickelt und eingefangen, kann sich befreien, klaut das nächste Fahrzeug, trifft alte und neue Helfer und versucht in der vorgegebenen Zeit - zwischen all den Kämpfen - ihre Aufgabe zu erfüllen.

Außer Milla Jovovich, die die Reihe trägt, von der aber eigentlich keine großen schauspielerischen Leistungen verlangt werden, und die bei den Stunts von insgesamt 4 Stuntfrauen unterstützt wurde, bleibt eigentlich keiner ihrer Helfer im Gedächtnis haften. Zu stark sind die Charaktere austauschbar und werden zudem Einer nach dem Anderen eliminiert. Dies gilt auch für Ali Larters Rolle, obwohl dies bereits der dritte Film ist, indem Claire Redfield mitspielt.

Wie auch in einigen Filmen vorher spielen auch hier Ian Glen - bekannt als Jorah Mormont aus "Game of Thrones" - als Dr. Alexander Isaacs und Shawn Roberts als Albert Wesker die Haupt-Bösewichte. Beide sind aber auch nicht wirklich schauspielerisch gefordert.

Kein Resident Evil Film ohne Zombies. Sie sind hier aber nur als diffuse Masse zu sehen, die Alice und ihre Mitstreiter verfolgen. Sie haben keine individuellen Gesichter und wirken auch nicht allzu furchteinflößend.

Wie auch schon in den früheren "Resident Evil" Filmen sind die Action-Szenen sehr gut gelungen. Hier darf vor allem eine taffe Frau austeilen und sie ist eigentlich nie diejenige, die gerettet werden muss. Trotzdem ist die Story dann doch leider austausch- und vorhersehbar, zudem ist auch das 3D in den meisten Szenen überflüssig.

Insgesamt ist zu hoffen, dass "Resident Evil: The Final Chapter" wirklich der letzte Film der Serie ist. Er ist sicher für die Fans der vorherigen fünf Filme sehenswert und auch ein würdiger Abschluss. Alle Anderen können getrost zu Hause bleiben. Sie versäumen nichts, wenn sie den Film nicht im Kino gesehen haben.



Foto: Alice kämpft mit ihren Verbündeten gegen das Böse (v.l. Ali Larter, Milla Jovovich und Ruby Rose) © 2016 Constantin Film Verleih GmbH

Info:
Resident Evil: The Final Chapter (Deutschland, Australien, Kanada 2016)
Originaltitel: Resident Evil: The Final Chapter
Genre: Action, Horror
Filmlänge: 107 Min.
Regie und Drehbuch: Paul W.S. Anderson
Darsteller: Milla Jovovich, Ali Larter, Iain Glen, Ruby Rose, Shawn Roberts u.a.
Verleih: Constantin Film Verleih GmbH
FSK: ab 16 Jahren
Kinostart: 26.01.2017