Filmreihe FEMMES TOTALES in 2017
Rebecca von der Wien
Berlin (Weltexpresso) - Nach dem erfolgreichen Start der Filmreihe “Femmes Totales - Filme von Frauen” im November 2016, sind für 2017 bereits Termine in über 25 Städten bestätigt. Unter dem Titel "Femmes-Totales" bringt der eksystent Filmverleih aus München fünf Filme von Regisseurinnen in die deutschen Kinos.
Bis Oktober 2017 sind die vielfach ausgezeichneten Werke noch auf Kinotour und können flexibel von Kinos gebucht werden. Ob Thriller, Komödie oder gesellschaftskritische Dokumentation - die Filmauswahl spiegelt den ganzen Facettenreichtum weiblichen Kinos wider. Die Vorführungen werden jeweils von Diskussionsrunden oder Filmgesprächen begleitet.
„Es ist eine schöne und wichtige Bestätigung, dass die Filmreihe sowie das alternative Verleihmodell auch in 2017 so großen Anklang findet und entsprechend gebucht wird", erklärt Monika Kijas, eksystent Filmverleih. "Das unterstützt unser Bestreben, Kinofilmen von Frauen eine größere Aufmerksamkeit zu geben und den Klischess weiblichen Filmemachens entgegenzutreten."
Die FEMMES TOTALES-Filme sind 2017 u.A. in den folgenden Städten zu sehen:
Berlin - Bochum - Braunschweig - Bremen - Brühl - Dortmund - Esslingen - Frankfurt/Main - Gauting - Göttingen - Hannover - Ingolstadt - Karlsruhe - Leipzig - Lindau - München - Münster - Passau - Potsdam - Regensburg - Saarbrücken - Seefeld - Starnberg - Trier - Tübingen
Die FEMMES TOTALES-Filme
GESCHICHTEN AUS TEHERAN (GHESSE-HA), Regie: Rakhshan Bani-Etemad, Drama, Iran, 2014 (u.a. Bestes Drehbuch bei den Internationalen Filmfestspielen Venedig)
In GESCHICHTEN AUS TEHERAN kehrt die große iranische Filmemacherin Rakhshan Bani-Etemad zu ihren Wurzeln zurück. Sie widmet sich Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und verwebt deren Geschichten zu einer mutigen, authentischen und vielschichtigen Erzählung aus Teheran. Ihr Film gewährt Einblick in den Alltag von Menschen mit den unterschiedlichsten sozialen Stellungen. Er erzählt von Eheleuten, Künstlern, Studenten oder Arbeitern. Die Geschichten, die er von ihnen erzählt sind Liebesgeschichten. Sie handeln von der Liebe in Familien, Freundschaften und Beziehungen. Der Liebe, die den Menschen die Hoffnung und Kraft gibt, alle Schwierigkeiten und Unterschiede überwinden zu können und für ein besseres Leben zu kämpfen. Denn was den Protagonisten trotz ihrer Unterschiede gemein ist, ist die Leidenschaft für das Leben. Das Werk, welches nur durch Unterwanderung der Zensurbehörde entstehen konnte, erzählt mit einem wissenden und ehrlichen Blick und wurde dafür beim Filmfestival in Venedig mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet.
GIRLS DON'T FLY - TRÄUME VOM FLIEGEN, Regie: Monika Grassl, Dokumentarfilm, Deutschland/Österreich, 2016 (u.a. Bester Dokumentarfilm bem Filmfestival Max-Ophüls-Preis)
In Ghana eröffnet die erste und einzige Flugschule für Mädchen. Die Schülerinnen kommen vom Land und hatten bisher keine großen Chancen im Leben. Die meisten von ihnen haben keinen Zugang zu Bildung und können von der Zukunft nicht mehr erwarten, als ein einfaches Leben voll harter Arbeit. Jetzt steht ihnen scheinbar der Himmel offen und die Möglichkeit auf ein anderes Leben ist zum Greifen nahe. Voller Freude und Dankbarkeit treten die Mädchen die Ausbildung des Engländers Jonathan an. Dieser hat bereits Lydia unter seine Fittiche genommen, die seit einem Insektenstich in ihrer Kindheit mit einer Fehlstellung ihrer Hand leben muss. Motivation und Ehrgeiz haben sie aber nie verlassen und so beeindruckt Lydia nicht nur ihre Mitschülerinnen mit ihrem Lebensmut. Doch schon bald zeigen sich Jonathans rigide Ausbildungsmethoden. Er arbeitet mit ganz eigenen Vorstellungen, die stark an frühere Strukturen erinnern. Die jungen Frauen werden vor eine schwierige Entscheidung gestellt.
HITZEWELLE (BLIND SUN), Regie: Joyce A. Nashawati, Thriller, Frankreich/ Griechenland, 2015 (u.a. FIPRESCI-Preis beim Thessaloniki International Film Festival)
Griechenland in der nahen Zukunft: Die Hitze ist kaum auszuhalten. Wasser ist eine äußerst kostbare Ressource und längst privatisiert. Ashraf, ein arabischer Migrant, hält sich mit einer Aufenthaltsgenehmigung im Land auf. Er soll Villa und Swimmingpool einer reichen französischen Familie bewachen. Doch die Stimmung ist angespannt. Überall schlägt ihm eine Atmosphäre des Mißtrauens entgegen, Gewalt und Aggression liegen in der Luft. Auch die abgeschiedene Villa scheint kein sicherer Rückzugsort zu sein. Ashraf fühlt sich beobachtet. Die Bilder und Schatten vor seinen Augen verschwimmen in der Hitze und sein Unbehagen wächst mit jedem Grad, um das die Temperatur steigt. Bald muss er sich fragen, ob die unnachgiebige Hitze tatsächlich die einzige Bedrohung für ihn ist.
NULL MOTIVATION (ZERO MOTIVATION), Regie: Talya Lavie, Komödie, Israel (u.a. Nora Ephron Award (Talya Lavie) und Bester Spielfilm beim Tribeca Filmfest)
Willkommen in der Armee! Zohar and Daffi leben ihren Pflichtdienst beim israelischen Militär voller Motivation absolut unmotiviert aus. Von Action ist weit und breit nichts zu sehen und jeglicher Respekt fehlt ihnen sowieso. Den Alltag inmitten von staubigem Wüstensand und bürokratischen Papierbergen verbringen sie mit Computerspielen und Tackerattacken. Viel lieber würden die besten Freundinnen stattdessen in Tel Aviv das Leben genießen. Ihrer übermotivierten Chefin Rama sind die beiden ein Dorn im Auge, denn schließlich sollte auch beim Kaffeekochen und Schreddern höchste militärische Haltung bewiesen werden. Als jedoch Daffis Wunsch von der Versetzung in greifbare Nähe rückt und Zohar sich verliebt, kennt der Wahnsinn kein Halten mehr.
YULAS WELT (SOMETHING BETTER TO COME), Regie: Hanna Polak, Dokumentarfilm, Russland/Dänemark, 2014 (u.a. Bester Dokumentarfilm beim DOK.Fest München)
Yula wünscht sich nichts mehr, als ein normales Leben zu leben. Ihre Realität ist allerdings sehr trostlos: Sie lebt mit ihrer Mutter in der eigentlich verbotenen Zone von Svalka, der größten Müllhalde Europas, nur 20 km vom Kreml entfernt. Dort versucht sie, inmitten von Dreck und Elend zu überleben, aber gleichzeitig auch ein ganz normaler Teenager zu sein. Zwischen Müll, Gewalt und gepantschtem Alkohol erlebt sie die erste Liebe mit all ihren Folgen. Gleichzeitig muss sie sich um ihre alkoholkranke Mutter kümmern und dabei nie das Ziel aus den Augen verlieren, Svalka irgendwann verlassen zu können. Während all dem fasziniert Yula durch ihre Unbeschwertheit und den Lebensmut, die sie trotz aller Schrecken nie verliert.
Hanna Polak hat Yula 14 Jahre lang mit der Kamera begleitet. Sie erzählt ihre unvorstellbare Geschichte mit packender Unmittelbarkeit und voller Feingefühl. Dabei ist ein universeller Film über das Erwachsenwerden entstanden, der von Hoffnung, Mut und Lebensfreude inmitten schwierigster Umstände erzählt.
Foto: (c) Veranstalter
Info: Neue Termine und Städte werden eingetragen unter www.femmes-totales.de/kinofinder/