Hessen-Empfang auf der 67. Berlinale mit vielen Stars der Filmbranche
Romana Reich
Wiesbaden/Berlin - Auf der Berlinale kann man eben auch erleben, wie sich die einzelnen Bundesländer präsentieren. Wie ihre obligatorischen Berlinaleempfänge sich von anderen unterscheiden. Wer kommt und wer nicht da ist. Welches Programm zieht oder auch, was es zu essen und zu trinken gibt.
Der Hessenempfang liegt immer am Dienstag am früher Nachmittag, dem sich am späteren Nachmittag das Deutsche Filminstitut im ehrwürdigen Meistersaal anschließt. Dann müssen die Hessen nur einmal anreisen. Die Hessen, die extra zum Empfang kommen, wie Boris Rhein, der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst. Denn Hessen, die die ganze Berlinale über hier sind und vor allem die, die auch die Filme sehen, darunter sind viele Journalisten.
Boris Rhein begrüßte heute in der Landesvertretung zahlreiche Gäste aus der Filmbranche. Armin Rohde, der 2015 mit dem Hessischen Film- und Kinopreis in der Kategorie „Bester Schauspieler“ ausgezeichnet wurde, feierte genauso mit wie Esther Schweins, Nikolai Kinski, Adnan Maral, Dennenesch Zoudé und Lisa Martinek. Und nicht nur die Stimmung war ausgelassen: Viele Filmschaffende und Promis zeigten sich begeistert von der deutlichen Erhöhung und Verbesserung der Filmnachwuchs-Förderung in Hessen.
Diese war auch Thema der Gesprächsrunde auf dem Empfang, an der Hans Joachim Mendig, Geschäftsführer der HessenFilm und Medien GmbH, Regisseur Lars Kraume und Philipp Aubel von der Werkstatt der Jungen Filmszene teilnahmen. Sie alle stellten heraus, wie elementar eine starke Filmförderung für Hessen ist.
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Erfolgreiche Filmförderung muss in den Nachwuchs investieren. Genau das tun wir in Hessen inzwischen verstärkt, und deshalb steht die Nachwuchsförderung in diesem Jahr im Fokus unseres Berlinale-Empfangs. Die hessische Filmförderung bietet jungen Filmschaffenden einen Anreiz, in Hessen zu bleiben, zu arbeiten und sich hier am Filmmarkt zu etablieren.“
Insgesamt wurden die Zuschüsse für die Filmförderung in diesem Jahr um zwei Millionen Euro erhöht, sodass sie sich nun auf fast zehn Millionen Euro beläuft. Davon profitiert besonders der Nachwuchs. So gibt es ab diesem Jahr die Möglichkeit, nicht nur die Abschlussfilme der hessischen Hochschulabsolventen zu fördern, sondern auch die Debüt- und Zweitfilme.
Neu ist auch die Talent-Paketförderung: Junge Produktionsfirmen mit Sitz in Hessen können sich um eine mehrjährige Förderung bewerben. Sie werden über drei Jahre mit pauschal bis zu 150.000 Euro gefördert, wenn sie mindestens drei Kino- und/oder Fernsehfilmprojekte in dieser Zeit entwickeln.
Boris Rhein konnte eine weitere Neuerung bekanntgeben: Auch die Förderung von Festivals wird angehoben. „Die Hessische Landesregierung ist stolz auf die vielfältige, bunte Festivallandschaft in Hessen, zu denen auch viele Filmfeste gehören. Das zeigt sich in unserer Unterstützung: Mit einer Gesamtförderung in Höhe von 562.000 Euro können wir die Festivals in ihrer Bandbreite erhalten und stärken. Gegenüber dem Vorjahr haben wir die Förderung um 100.000 Euro erhöht.“
Beim Empfang gab es auch eine kurze Runde zu TONI ERDMANN, dem Film von Maren Ade, der für den sogenannten Auslandsoscar nominiert ist und viele Preise abräumte, unter anderem am Vorabend den Preis als Bester Film bei den deutschen Filmkritikern, worüber wir berichtet hatten.
Auf dem Hessen-Empfang konnten die Gäste weitere vom Land Hessen geförderte Filme des Jahres 2016 in einem Trailer sehen. Unter ihnen erneut zwei Filme, die derzeit in der Vorauswahl zur Nominierung für den Deutschen Filmpreis sind: „Morris aus Amerika“ und „Die Welt der Wunderlichs“. Vielversprechend ist auch die Liebeskomödie „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“, den Pepe Danquart unter anderem in Frankfurt am Main gedreht hat. Er und sein Bruder Didi Danquart, ebenfalls Regisseur, zählten auch zu den Gästen auf dem Hessen-Empfang.
„Hessen hat sich zu einem profilierten Filmstandort entwickelt. Wir haben alles, was eine moderne Filmlandschaft zu bieten hat: Vom traditionellen Kino über kreative und anspruchsvolle Filmproduktionen und einzigartige Filmlocations, bis hin zu modernster Postproduktion. Darüber hinaus ist Hessen nun Mitglied in ,Focus Germany‘, der Dachorganisation der großen regionalen Filmfördereinrichtungen. Die Mitgliedschaft in diesem Verbund ist für die hessische Filmförderung ein Meilenstein“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.
Foto: Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst (c)Rita Kratzenberg