Der Schriftsteller spricht ab dem 6. Juni an der Goethe-Universität über sein literarisches Schreiben
Hubertus von Bramnitz
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Schriftsteller, Essayist und Übersetzer Michael Kleeberg übernimmt im Sommersemester 2017 die renommierte Stiftungsgastdozentur der Frankfurter Poetikvorlesungen. Seine Vortragsreihe mit dem Titel „BESSEREM VERSTÄNDNISS. Ein Making-of“ wird er zwischen dem 6. Juni und dem 4. Juli an fünf aufeinanderfolgenden Dienstagen über das literarische Schreiben, seine literarischen Orientierungspunkte und seine poetologischen An- und Einsichten halten.
Frankfurter Poetikvorlesungen im Sommersemester 2017
Michael Kleeberg: „BESSEREM VERSTÄNDNISS. Ein Making-of“
6./13./20./27. Juni, 4. Juli. Hörsaalzentrum, Campus Westend, HZ 1&2, Beginn jeweils 18.15 Uhr. Abschlusslesung im Literaturhaus Frankfurt, 5. Juli, 19.30 Uhr.
Begleitausstellung „Erste Sätze. Making of Michael Kleeberg“ (Kurator: Wolfgang Schopf, Literaturarchiv der Goethe-Universität) ab 7. Juni im „Fenster zur Stadt“/Restaurant Margarete, Braubachstraße 18-22.
Michael Kleeberg wurde 1959 in Stuttgart geboren; nach längeren Auslandsaufenthalten, unter anderem in Frankreich, lebt er heute in Berlin. Er ist Romancier, Erzähler, Essayist und Übersetzer aus dem Französischen und Englischen. Seinen Durchbruch hatte Kleeberg mit dem Roman „Ein Garten im Norden“ (1998), den Kritiker kanonisch für die Literaturgeschichte der jüngsten Gegenwart halten. Als ein weiterer Höhepunkt in Kleebergs Schaffen wird der Roman „Karlmann“ (2007) betrachtet, der ein gesellschaftliches Panorama der 80er Jahre in Westdeutschland zeichnet. Kleeberg ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, darunter der Anna-Seghers-Preis (1996), der Lion-Feuchtwanger-Preis (2000), Mainzer Stadtschreiber (2008), der Evangelische Buchpreis (2011), der Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2015) und der Kulturpreis der Stadt Böblingen (2017).
Im aktuellen UniReport erklärt Kleeberg den Titel seiner Vorlesungen: „‘Besserem Verständniss‘ mit Doppel-S ist der Titel des erklärenden Prosaanhangs, den Goethe in der Erstausgabe von 1819 den Gedichten des ‚Westöstlichen Divans‘ nachstellte. Mein aktuelles Schreibprojekt ist vom Divan inspiriert, die Vorlesungen versuchen, die Entstehung dieses Projekts zu begründen und zu erklären – daher der Titel.“
Ferner spricht Kleeberg im Interview auch darüber, wie er zum Entschluss gekommen ist, Schriftsteller zu werden: „Der Zustand beim Schreiben (und davor und danach) schien mir zum einen der einzige, den ich mein ganzes Leben lang immer wiederspüren wollte und weil mir zum anderen alle andere Arbeit (und Arbeit überhaupt) ein Horror war. Abtauchen, durch Tapetentüren in ein Paralleluniversum entfliehen, Zeit formen und bannen - das war in etwa der Reiz. Und natürlich die Hoffnung auf unsterblichen Ruhm, soweit er jemandem erreichbar ist, der nicht singen und Gitarre spielen kann und kein Naturwissenschaftsass ist.“
Foto: (c) uni-frankfurt © Koethe
Info:
Das komplette Interview mit Michael Kleeberg im UniReport kann nachgelesen werden unter http://tinygu.de/Michael-Kleeberg