Felicitas Schubert
Berlin (Weltexpresso) - In der zweiten Oktoberwoche stellt das Begleitprogramm zur Ausstellung „Sagen Sie’s den Steinen“ die für mehrere Filme zentralen Bezüge Danièle Huillets und Jean-Marie Straubs zum Komponisten Arnold Schönberg in den Mittelpunkt.
In der Auseinandersetzung mit Schönbergs Kompositionsweise und auch mit der Konsequenz, die den politisch konservativen Schönberg zum radikalen Neuerer der Musik machte, formulierten Danièle Huillet und Jean-Marie Straub wesentliche Aspekte ihrer eigenen Arbeit und fanden in seinem Werk den für sie notwendigen Widerstand.
Der Moses-Komplex: Kunst, Medien, Politik
Am 7. Oktober zeigt die Akademie der Künste den Film Moses und Aron (Huillet/Straub, 1974), der auf der gleichnamigen Oper von Arnold Schönberg beruht. Die Filmvorführung wird gerahmt von einem zweitägigen Workshop mit der Medientheoretikerin Ute Holl und Gästen in englischer Sprache. Ute Holl geht in ihrem Buch Der Moses-Komplex (2014) der Durchdringung von musikalischer Komposition, filmischer Konstruktion und politischem Möglichkeitsraum nach, die sie in Huillet/Straubs zweitem Schönberg-Film Moses und Aron (1974) findet.
Refuse Collection
Ab 9.10. richtet sich das Kammerensemble Neue Musik Berlin im Studio der Akademie der Künste ein, um eine Neubearbeitung von Arnold Schönbergs Begleitmusik zu einer Lichtspielszene einzustudieren, die der Komponist Ming Tsao unter dem Titel Refuse Collection eigens für dieses Projekt komponierte. Er greift die Herausforderung auf, der sich auch Huillet und Straub gegenüber sahen, als sie dieses kurze Stück zur Grundlage ihres ersten Schönberg-Films machten: „Drohende Gefahr, Angst, Katastrophe“, lautet die knappe Regieanweisung Schönbergs für diese Partitur. Der Film Einleitung zu Arnold Schönbergs ‚Begleitmusik zu einer Lichtspielscene‘ (1972) wird Teil einer mehrschichtigen Aufführung, die ihren Titel einem Gedicht des Dichters J.H. Prynne entnimmt: „Refuse Collection – Müllabfuhr, gleichzeitig Bergung des Weggeworfenen und Missachteten, das den Kräften der Homogenisierung widersteht.“
Bevor dieses Experiment am 12.10. uraufgeführt wird, kann man es am 11.10. bei einer öffentlichen Probe im Entstehen beobachten.
Arnold Schönberg Woche:
Sa, 07.10.17 Der Moses-Komplex: Kunst, Medien, Politik
ab 17 Uhr Workshop mit Ute Holl in englischer Sprache. Einführung und Filmvorführung zu Moses und Aron (Film und Oper)
So, 08.10.17 Der Moses-Komplex: Kunst, Medien, Politik
14-19 Uhr Workshop mit Ute Holl, Marcus Coelen,
Susanne Sachsse und Ming Tsao in englischer Sprache
Mi, 11.10.17 Öffentliche Probe
16-19 Uhr Refuse Collection von Ming Tsao, Kammerensemble Neue Musik Berlin, Dirigent: Stefan Schreiber
Do, 12.10.17 Uraufführung
19 Uhr Refuse Collection, Konzert, Film + Gespräch mit
Ute Holl, Patrick Primavesi, Stefan Schreiber, Ming Tsao
Sa, 14.10.17 Zweite Aufführung
20 Uhr Refuse Collection, Konzert + Film
Die Akademie der Künste widmet dem filmischen Werk Danièle Huillets (1936-2006) und Jean-Marie Straubs (geb. 1933) einen umfangreichen zweimonatigen Programmzyklus. „Sagen Sie’s den Steinen. Zur Gegenwart des Werks von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub“ eröffnet neue Blickwinkel auf das filmische Schaffen der beiden, indem es die Filme in einen interdisziplinären Kontext setzt: Die Ausstellung (bis 19.11.) beleuchtet die Arbeitsweise Huillet/Straubs und setzt sie mit aktuellen künstlerischen Positionen in Beziehung.
Foto: ©Senses of Cinema
Der Moses-Komplex: Kunst, Medien, Politik
Am 7. Oktober zeigt die Akademie der Künste den Film Moses und Aron (Huillet/Straub, 1974), der auf der gleichnamigen Oper von Arnold Schönberg beruht. Die Filmvorführung wird gerahmt von einem zweitägigen Workshop mit der Medientheoretikerin Ute Holl und Gästen in englischer Sprache. Ute Holl geht in ihrem Buch Der Moses-Komplex (2014) der Durchdringung von musikalischer Komposition, filmischer Konstruktion und politischem Möglichkeitsraum nach, die sie in Huillet/Straubs zweitem Schönberg-Film Moses und Aron (1974) findet.
Refuse Collection
Ab 9.10. richtet sich das Kammerensemble Neue Musik Berlin im Studio der Akademie der Künste ein, um eine Neubearbeitung von Arnold Schönbergs Begleitmusik zu einer Lichtspielszene einzustudieren, die der Komponist Ming Tsao unter dem Titel Refuse Collection eigens für dieses Projekt komponierte. Er greift die Herausforderung auf, der sich auch Huillet und Straub gegenüber sahen, als sie dieses kurze Stück zur Grundlage ihres ersten Schönberg-Films machten: „Drohende Gefahr, Angst, Katastrophe“, lautet die knappe Regieanweisung Schönbergs für diese Partitur. Der Film Einleitung zu Arnold Schönbergs ‚Begleitmusik zu einer Lichtspielscene‘ (1972) wird Teil einer mehrschichtigen Aufführung, die ihren Titel einem Gedicht des Dichters J.H. Prynne entnimmt: „Refuse Collection – Müllabfuhr, gleichzeitig Bergung des Weggeworfenen und Missachteten, das den Kräften der Homogenisierung widersteht.“
Bevor dieses Experiment am 12.10. uraufgeführt wird, kann man es am 11.10. bei einer öffentlichen Probe im Entstehen beobachten.
Arnold Schönberg Woche:
Sa, 07.10.17 Der Moses-Komplex: Kunst, Medien, Politik
ab 17 Uhr Workshop mit Ute Holl in englischer Sprache. Einführung und Filmvorführung zu Moses und Aron (Film und Oper)
So, 08.10.17 Der Moses-Komplex: Kunst, Medien, Politik
14-19 Uhr Workshop mit Ute Holl, Marcus Coelen,
Susanne Sachsse und Ming Tsao in englischer Sprache
Mi, 11.10.17 Öffentliche Probe
16-19 Uhr Refuse Collection von Ming Tsao, Kammerensemble Neue Musik Berlin, Dirigent: Stefan Schreiber
Do, 12.10.17 Uraufführung
19 Uhr Refuse Collection, Konzert, Film + Gespräch mit
Ute Holl, Patrick Primavesi, Stefan Schreiber, Ming Tsao
Sa, 14.10.17 Zweite Aufführung
20 Uhr Refuse Collection, Konzert + Film
Die Akademie der Künste widmet dem filmischen Werk Danièle Huillets (1936-2006) und Jean-Marie Straubs (geb. 1933) einen umfangreichen zweimonatigen Programmzyklus. „Sagen Sie’s den Steinen. Zur Gegenwart des Werks von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub“ eröffnet neue Blickwinkel auf das filmische Schaffen der beiden, indem es die Filme in einen interdisziplinären Kontext setzt: Die Ausstellung (bis 19.11.) beleuchtet die Arbeitsweise Huillet/Straubs und setzt sie mit aktuellen künstlerischen Positionen in Beziehung.
Foto: ©Senses of Cinema