Klaus Hagert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit der Eröffnung des Ausstellungshauses ist das neue Historische Museum fertig. Es ist ein glücklicher Zufall, daß dieser Neubau mit Neueinrichtung der Sammlung grob zusammenfällt mit der Fertigstellung der neuen alten Altstadt. Denn die im 2. Weltkrieg fast völlig zerstörte gotische Altstadt Frankfurts wird über 70 Jahre danach im Kern zwischen Dom und Römer wiedererstehen.
Das wird noch Thema werden. Jetzt aber geht es um das Historische Museum, das schon mehrfach in Frankfurt zum Skandalon wurde. So werden wir sicher in der neuen Aufstellung nachschauen, ob die Zeit der Siebziger Jahre eine Rolle spielt. Denn damals standen sowohl konservative Bildungsbürger wie die Vertreter der Wirtschaft und des Kapitals Kopf, hatte sich doch das städtische Museum getraut, die herkömmliche Geschichtsschreibung zugunsten einer anderen auszutauschen, in der beispielsweise die Geschichte und Bedeutung der Frauen oder die der Arbeiterbewegung ausgestellt wurde; die Geschichte von unten sozusagen. Wir fanden das damals erstaunlich und wichtig auch. Heute wird so getan, als ob es das nie gab. Wir bleiben aber am Ball.
Und nun das neue alte Museum. Der Wandel vom Fachmuseum für Geschichte zum modernen Stadtmuseum findet einen sichtbaren Ausdruck im Museumsquartier, erklärt das Museum. Ab dem 7. Oktober sind die großen Ausstellungen „Frankfurt Einst?“ zur Stadtgeschichte und „Frankfurt Jetzt!“ zur Erkundung der Gegenwart und Zukunft der Stadt erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Auch mit der großen „Schneekugel“ und dem Bodenfund „Stauferhafen“ zwischen Eingangsbau und historischem Saalhof sind seit der Fertigstellung der Architektur im Mai 2017 zukunftsweisende Angebote entstanden. „ Mit der Erneuerung des Historischen Museums wird die Idee des Museumsufers am nördlichen Mainufer konzeptionell und baulich weiter- entwickelt. Nach Abschluss der Arbeiten gehört es zu den größten Stadtmuseen Europas“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig.
Die Spolien und Skulpturengalerien an den Fassaden des Ausstellungshauses sind die ersten „Ausstellungen“, welche Besucher sehen, wenn sie sich dem Museumsquartier nähern. Smartphone-Nutzer können mit dem QR-Code auf dem Objektschild Genaueres über die Skulpturen von Altstadthäusern und Figuren aus Frankfurter Gärten erfahren. Nicht weniger als 70qm groß ist das Modell der gegenwärtigen Stadt in der neuen Ausstellung „Frankfurt Jetzt!“, geschaffen vom Rotterdamer Künstler Herman Helle aufgrund von 1.500 Fragebögen Frankfurter Bewohner aus allen 42 Stadtteilen, die das Museum gesammelt hat. Es wird ergänzt von einem digitalen Angebot, bei dem Frankfurterinnen und Frankfurter ihre subjektive Wahrnehmung und ihr Wissen um die Stadt einbringen können.
Gründlich überdacht wurde die Auswahl von rund 4.000 Exponaten aus der 630.000 Objekte umfassenden Sammlung des Historischen Museums. Für ihre Präsentation in der neuen stadtgeschichtlichen Dauerausstellung „Frankfurt Einst?“ wurden die Basler Szenografen Prof. Ursula Gillmann und Matthias Schnegg gewonnen. Durch den Reichtum der Sammlungen konnten die Kuratoren des Museums und die Gestalter ungewöhnliche Räume und beeindruckende Objektbilder und schaffen.
„Unser Konzept von einem Museum, das für alle Besucherinnen und Besucher ein relevanter Ort ist, haben wir mit unserem Team über einen sehr langen Zeitraum mit viel Energie umgesetzt“, erläutert Museumsdirektor Jan Gerchow die Neukonzeption. „Wir haben uns mit den Angeboten anderer Stadtmuseen intensiv auseinandergesetzt und Fachgespräche geführt. So sind viele wichtige Impulse in die Konzeption eingeflossen. Entstanden ist ein großes Spektrum von Angeboten mit unterschiedlichen Zugängen, die ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen erfüllen.“
So erschließt sich die Geschichte in „Frankfurt Einst?“, der auf 2.000 qm präsentierten Ausstellung zur Stadtgeschichte, nicht über einen chronologischen Rundgang, sondern über fünf große Themengalerien. In der Galerie „Stadtbilder“ werden die Grundlagen der stadträumlichen Entwicklung und des Stadtbildes über fünf Jahrhunderte sichtbar gemacht. Die Galerie „100 x Frankfurt“ bietet einen ungewöhnlichen Zeitstrahl aus hundert eigensinnigen Objekten, deren Geschichten zugleich für die Vielfalt der Frankfurter Geschichte stehen.
In den drei Themengalerien „Bürgerstadt“, „Geldstadt“ und „Weltstadt“ konzentriert sich das Museum auf die die „DNA“ Frankfurts. Diese drei Qualitäten haben Frankfurt über Jahrhunderte geprägt und ihre Facetten werden in überraschenden Inszenierungen mit den Objekten einer herausragenden Museumssammlung präsentiert. Die Ausstellung „Frankfurt Einst?“ bietet umfangreiche Informationen in Form von Texten (durchgehend in Englisch und Deutsch) sowie einem abwechslungsreichen Angebot digitaler Medien (Audio, Video, Bilder und Texte, Medientische).
Das Museum macht sowohl den Frankfurterinnen und Frankfurtern als auch der wachsenden Zahl von Touristen und Gästen der Stadt mit verschiedensten Vorlieben und Wahrnehmungs- gewohnheiten Angebote. So werden Besucher mit geringem Zeitbudget bei der Präsentation von „Typisch Frankfurt!“ in der großen Schneekugel und der filmischen Erkundungstour des „Stauferhafens“ in kurzer Zeit einen unterhaltsamen Überblick erhalten. Frankfurterinnen und Frankfurter, die gerne selbst aktiv werden, können im „Stadtlabor“ und in der „Bibliothek der Generationen“ an den Erkundungen und der Erforschung der gegenwärtigen Stadt teilnehmen. Für die Ausstellung „Frankfurt Jetzt!“ ist die partizipative Museumsarbeit unter Einbeziehung der Stadtgesellschaft eine Grundvoraussetzung, aber auch in „Frankfurt Einst?“ gibt es Angebote zur Beteiligung, wie bei den „biografischen Kabinetten“ und in den „Studierzimmern“. Für die Gestaltung von „Frankfurt jetzt!“ arbeiteten die Kuratoren wie auch bei der großen Schneekugel in enger Zusammenarbeit mit dem Team von Kossmann deJong aus Amsterdam, unter der Leitung von Herman Kossmann.
Fotos: Hier steht OB Peter Feldmann vor dem hinreißenden Panorama Frankfurts vor der Bombadierung © Bernd Kammerer, stadt-frankfurt.de
Und nun das neue alte Museum. Der Wandel vom Fachmuseum für Geschichte zum modernen Stadtmuseum findet einen sichtbaren Ausdruck im Museumsquartier, erklärt das Museum. Ab dem 7. Oktober sind die großen Ausstellungen „Frankfurt Einst?“ zur Stadtgeschichte und „Frankfurt Jetzt!“ zur Erkundung der Gegenwart und Zukunft der Stadt erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Auch mit der großen „Schneekugel“ und dem Bodenfund „Stauferhafen“ zwischen Eingangsbau und historischem Saalhof sind seit der Fertigstellung der Architektur im Mai 2017 zukunftsweisende Angebote entstanden. „ Mit der Erneuerung des Historischen Museums wird die Idee des Museumsufers am nördlichen Mainufer konzeptionell und baulich weiter- entwickelt. Nach Abschluss der Arbeiten gehört es zu den größten Stadtmuseen Europas“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig.
Die Spolien und Skulpturengalerien an den Fassaden des Ausstellungshauses sind die ersten „Ausstellungen“, welche Besucher sehen, wenn sie sich dem Museumsquartier nähern. Smartphone-Nutzer können mit dem QR-Code auf dem Objektschild Genaueres über die Skulpturen von Altstadthäusern und Figuren aus Frankfurter Gärten erfahren. Nicht weniger als 70qm groß ist das Modell der gegenwärtigen Stadt in der neuen Ausstellung „Frankfurt Jetzt!“, geschaffen vom Rotterdamer Künstler Herman Helle aufgrund von 1.500 Fragebögen Frankfurter Bewohner aus allen 42 Stadtteilen, die das Museum gesammelt hat. Es wird ergänzt von einem digitalen Angebot, bei dem Frankfurterinnen und Frankfurter ihre subjektive Wahrnehmung und ihr Wissen um die Stadt einbringen können.
Gründlich überdacht wurde die Auswahl von rund 4.000 Exponaten aus der 630.000 Objekte umfassenden Sammlung des Historischen Museums. Für ihre Präsentation in der neuen stadtgeschichtlichen Dauerausstellung „Frankfurt Einst?“ wurden die Basler Szenografen Prof. Ursula Gillmann und Matthias Schnegg gewonnen. Durch den Reichtum der Sammlungen konnten die Kuratoren des Museums und die Gestalter ungewöhnliche Räume und beeindruckende Objektbilder und schaffen.
„Unser Konzept von einem Museum, das für alle Besucherinnen und Besucher ein relevanter Ort ist, haben wir mit unserem Team über einen sehr langen Zeitraum mit viel Energie umgesetzt“, erläutert Museumsdirektor Jan Gerchow die Neukonzeption. „Wir haben uns mit den Angeboten anderer Stadtmuseen intensiv auseinandergesetzt und Fachgespräche geführt. So sind viele wichtige Impulse in die Konzeption eingeflossen. Entstanden ist ein großes Spektrum von Angeboten mit unterschiedlichen Zugängen, die ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen erfüllen.“
So erschließt sich die Geschichte in „Frankfurt Einst?“, der auf 2.000 qm präsentierten Ausstellung zur Stadtgeschichte, nicht über einen chronologischen Rundgang, sondern über fünf große Themengalerien. In der Galerie „Stadtbilder“ werden die Grundlagen der stadträumlichen Entwicklung und des Stadtbildes über fünf Jahrhunderte sichtbar gemacht. Die Galerie „100 x Frankfurt“ bietet einen ungewöhnlichen Zeitstrahl aus hundert eigensinnigen Objekten, deren Geschichten zugleich für die Vielfalt der Frankfurter Geschichte stehen.
In den drei Themengalerien „Bürgerstadt“, „Geldstadt“ und „Weltstadt“ konzentriert sich das Museum auf die die „DNA“ Frankfurts. Diese drei Qualitäten haben Frankfurt über Jahrhunderte geprägt und ihre Facetten werden in überraschenden Inszenierungen mit den Objekten einer herausragenden Museumssammlung präsentiert. Die Ausstellung „Frankfurt Einst?“ bietet umfangreiche Informationen in Form von Texten (durchgehend in Englisch und Deutsch) sowie einem abwechslungsreichen Angebot digitaler Medien (Audio, Video, Bilder und Texte, Medientische).
Das Museum macht sowohl den Frankfurterinnen und Frankfurtern als auch der wachsenden Zahl von Touristen und Gästen der Stadt mit verschiedensten Vorlieben und Wahrnehmungs- gewohnheiten Angebote. So werden Besucher mit geringem Zeitbudget bei der Präsentation von „Typisch Frankfurt!“ in der großen Schneekugel und der filmischen Erkundungstour des „Stauferhafens“ in kurzer Zeit einen unterhaltsamen Überblick erhalten. Frankfurterinnen und Frankfurter, die gerne selbst aktiv werden, können im „Stadtlabor“ und in der „Bibliothek der Generationen“ an den Erkundungen und der Erforschung der gegenwärtigen Stadt teilnehmen. Für die Ausstellung „Frankfurt Jetzt!“ ist die partizipative Museumsarbeit unter Einbeziehung der Stadtgesellschaft eine Grundvoraussetzung, aber auch in „Frankfurt Einst?“ gibt es Angebote zur Beteiligung, wie bei den „biografischen Kabinetten“ und in den „Studierzimmern“. Für die Gestaltung von „Frankfurt jetzt!“ arbeiteten die Kuratoren wie auch bei der großen Schneekugel in enger Zusammenarbeit mit dem Team von Kossmann deJong aus Amsterdam, unter der Leitung von Herman Kossmann.
Fotos: Hier steht OB Peter Feldmann vor dem hinreißenden Panorama Frankfurts vor der Bombadierung © Bernd Kammerer, stadt-frankfurt.de