Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Hier jagt wirklich ein kulturelles Ereignis das andere. Die Buchmesse schloß gestern erst später, aber schon gibt es nicht mal einen Kilometer von der Messe entfernt, das nächste Kulturereignis. Nicht so überdimensioniert wie die Buchmesse, dafür aber mit einem ganz gewissen Anhang, die nun Wochen lang die Kulturwochen goutieren. Und der Frankfurter OB Feldmann ist überall dabei.
Vom 15.Oktober bis 5. November lädt nämlich die Jüdische Gemeinde anlässlich der Jüdischen Kulturwochen internationale Größen ein und bringt sie mit lokalen Akteuren zusammen.
Oberbürgermeister Peter Feldmann: „Ziel der Kulturwochen ist, ein Programm zu präsentieren, das die Vielfalt jüdischer Kultur heute abbildet und jüdisches Leben in die Stadtgesellschaft trägt. Ein Programm, das Einblicke in die jüdische Religion, in Traditionen und Lebensweisen von gestern, vor allem aber von heute ermöglicht. Frankfurt lädt gemeinsam mit seiner Jüdischen Gemeinde dazu ein. Jüdische Kultur können die Bürger in vielen Stadtteilen im Programm der Kulturwochen erfahren. Das zeigt: Jüdische Kultur ist in Frankfurt tief verwurzelt. Ich bin froh, dass die Jüdische Gemeinde eine Kooperation mit einem Haus der Städtischen Bühnen eingegangen ist, ein Beleg für das lebendige Kulturnetzwerk unserer Stadt.“
Der Oberbürgermeister dankte der Jüdischen Gemeinde und allen Verantwortlichen für das ambitionierte, offene, die ganze Stadt einbeziehende Programm. Die Kulturwochen sind 1980 unter Michel Friedman und Hilmar Hoffmann entstanden. Seit 1986 wird die Veranstaltungsreihe vom Kulturamt der Stadt Frankfurt unterstützt.
Marc Grünbaum, Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde äußert sich begeistert: „Wir sind mit den Aufführungen des Gastspiels von L-E-V aus unserer Partnerstadt Tel Aviv restlos ausverkauft. Und darauf kommt es an! Dass wir mit unseren Jüdischen Kulturwochen so viele Menschen wie möglich erreichen und unsere Gäste, die Stadt mit unserem Kulturangebot bereichern. Die Jüdischen Kulturwochen 2017 sind anders, sie sind jung, sie sind offen, sie sind modern. Wir laden alle Frankfurterinnen und Frankfurter dazu ein, ein modernes Judentum jenseits von Klischees kennenzulernen. Kultur soll dabei die Herzen öffnen, um frei zu sein für eine unvoreingenommene Betrachtungsweise des Anderen und um die Vielfalt als Bereicherung zu begreifen.“
„Alle Frankfurter sollten dieses Angebot als Chance sehen, miteinander ins Gespräch kommen, nicht über, sondern miteinander sprechen, den Austausch zu suchen. Die Jüdischen Kulturwochen sind eine Bereicherung für unsere Stadt, für die wir dankbar sind“, sagt Feldmann.
Foto: © Gil Shani