wird neuer stellvertretender Direktor des Jüdischen Museums Frankfurt
Anna von Stillmark
Frankfurt am Main (Welexpresso) - Allerhand! Werner Hanak, derzeit Chefkurator am Jüdischen Museum Wien, wird zum 1. Mai 2018 neuer stellvertretender Direktor des Jüdischen Museums Frankfurt. Er hat sich in einem öffentlichen Bewerbungsverfahren gegen rund sechzig Kandidatinnen und Kandidaten durchgesetzt. Der promovierte Theaterwissenschaftler folgt auf Fritz Backhaus, der im Dezember als Sammlungsdirektor an das Deutsche Historische Museum in Berlin gewechselt ist.
Das Allerhand bezieht sich darauf, daß es sicher nicht leicht fiel, die Arbeit am Jüdischen Museum in Wien aufzugeben. Wann immer wir in Wien waren, jedesmal waren interessante Ausstellungen in der gasse zu sehen. Nun lesen wir, daß Werner Hanak die Neuausrichtung des Jüdischen Museums Wien, wo er seit 1992 tätig ist, in den vergangenen sieben Jahren entscheidend mitgeprägt. hat. Der 48-Jährige kuratierte zahlreiche Ausstellungen, darunter die neue Dauerausstellung „Unsere Stadt! Jüdisches Wien bis heute“ (2013) und „Die Universität. Eine Kampfzone“ (2015) sowie die Ausstellung „Leonard Bernstein. Ein New Yorker in Wien“ (2018), die im Herbst am Jüdischen Museum Wien eröffnet wird. Für das Wien Museum verantwortete er die Neukonzeption der Mozartwohnung (2006) und des Haydnhauses (2009). Der erfahrene Museologe und Museumsmanager hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen verfasst und in seinem Buch „Die Ausstellung als Drama. Wie das Museum aus dem Theater entstand“ (2011) die Verbindungen und Differenzen zwischen Museum und Theater analysiert. Diesem Themenfeld widmeten sich auch seine Lehrveranstaltungen an der Universität Wien und am New Yorker Bard Graduate Center.
„Werner Hanak bringt ein profundes wissenschaftliches und berufliches Erfahrungswissen um die Gestaltung musealer Erneuerungsprozesse mit, das uns in unserer momentanen Situation sehr willkommen ist“, begründet die Direktorin Dr. Mirjam Wenzel die Entscheidung und betont, dass sie sich sehr auf die Zusammenarbeit freut. Die Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig schließt sich dieser Einschätzung an und führt aus: „Das Jüdische Museum Frankfurt befindet sich in einem grundlegenden Erneuerungsprozess. Es freut mich, dass es gelungen ist, in dieser entscheidenden Phase vor der Eröffnung des neuen Hauses mit Herrn Dr. Hanak einen international bekannten Museumsfachmann als stellvertretenden Direktor zu gewinnen.“
Der gebürtige Salzburger Werner Hanak - übrigens findet sich in seiner Generation der Vorname Werner sehr viel häufiger im Salzkammergut als in Deutschland - hat 30 Jahre lang in Wien gelebt und das Kulturleben der Stadt auf vielfältige Art und Weise mitgestaltet. Er begründet seinen Wechsel nach Frankfurt am Main und seine Entscheidung für das Jüdische Museum der Stadt mit den Worten: „Ich freue mich sehr, in dieser entscheidenden Zeit an das Jüdische Museum Frankfurt zu kommen. Wenn sich das vor 30 Jahren eröffnete, erste große Jüdische Museum im deutschen Sprachraum strukturell und architektonisch neu aufstellt, ist das nicht nur für Frankfurt, sondern für die ganze jüdische Museumszene von großer Bedeutung.“
Wir bleiben am Ball und berichten weiter.
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Dr. Werner Hanak wird neuer stellvertretender Direktor des Jüdischen Museums Frankfurt.
© Peter Rigaud