F stadtgeschichte‚Franz Roeckle - ein guter Architekt von zwiespältigem Ruf‘ 

Roswitha Cousin

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am Montag, 12. März, setzt der Architekturhistoriker Wolfgang Voigt - bis 2015 stellvertretender Direktor des Deutschen Architekturmuseums - mit seinem Vortrag „Franz Roeckle und das Neue Frankfurt: Ein guter Architekt von zwiespältigem Ruf“ die Vortragsreihe „Akteure des Neuen Frankfurt. Biografien aus Architektur, Politik und Kultur“ der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte und des Instituts für Stadtgeschichte fort.

Der aus Liechtenstein stammende Architekt Franz Roeckle (1877-1953) hatte sich vor dem Ersten Weltkrieg durch den Bau der Westend-Synagoge einen Namen gemacht. Nach einem Roeckle-Entwurf entstand auch das 1924 eröffnete Institut für Sozialforschung, die Keimzelle der Frankfurter Schule.

In den Jahren des Neuen Frankfurt gehörte Roeckle zu den unbedingten Unterstützern Ernst Mays. Auf seinen Reißbrettern wurden einige moderne Wohnanlagen entworfen, unter anderem die 1072 Wohnungen umfassende Heimat-Siedlung im westlichen Sachsenhausen.

In der prekären Situation Anfang der 1930er Jahre, als die Weltwirtschaftskrise die Aufträge wegbrechen ließ und das Dritte Reich die Parameter brutal veränderte, vollführte Roeckle eine beispiellose Wende: Um seine mit Ernst May und mit jüdischen Bauherren verknüpfte Vergangenheit abzustreifen, beteiligte er sich in Liechtenstein an einem kriminellen Abenteuer, das zum Tod von zwei jüdischen Emigranten führte.


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Info:
Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr im Dormitorium des Karmeliterklosters, Münzgasse 9. Die Teilnahme kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Für Mitglieder der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte ist der Eintritt mit Ausweis frei. Es besteht nur ein begrenztes Platzangebot. Reservierungen sind nicht möglich.
Aktuelle Informationen unter http://www.stadtgeschichte-frankfurt.de oder unter http://www.geschichte-frankfurt.de .