F hammeringEr hämmert fast ohne Pause seit 1991

Daniel Konrad

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Jeder Frankfurter kennt ihn – den „Hammering Man“, die 21 Meter hohe und 32 Tonnen schwere Skulptur des US-amerikanischen Künstlers Jonathan Borofsky. Seit dem 23. April 1991, dem Eröffnungstag der Art-Frankfurt, steht der „Hammering Man“ vor dem Messeturm und begrüßt die Besucher der Mainmetropole.

Jonathan Borofskys „Hammering Man“ ist ein Symbol für die Arbeit und für die Solidarität für all jene, die täglich ihrem Job nachgehen. Von einem Motor angetrieben lässt der aus Stahl und Aluminium bestehende Hüne seinen Hammer bei Wind und Wetter auf ein symbolisches Werkstück herniedersausen.

Frankfurt ist übrigens nicht die einzige Stadt, in der der „Hammering Man“ seiner Arbeit nachgeht. Weitere „Kollegen“ verrichten ihr Tagwerk in Basel, im südkoreanischen Seoul sowie in Los Angeles oder Seattle. Sie alle sind im Aufbau gleich, doch lassen sie sich von einer anderen Nummer auf dem hinteren Bein voneinander unterscheiden. Und der Frankfurter „Hammering Man“ ist mit seinen 21 Metern der weltweit größte Vertreter seiner Art.

Damit der „Hammering Man“ auch in Zukunft nicht die Puste ausgeht, wird dessen zehn Meter langer und zwei Tonnen schwerer Arm regelmäßig „amputiert“. Denn im Arm stecken Motor und Getriebe, die zuletzt 2005 und 2013 gewartet wurden. Mittels eines 3,5 Tonnen schweren Gegengewichts erzeugt der „Hammering Man“ seine charakteristische Armbewegungen. Hierfür sind rund 1500 Motorumdrehungen notwendig, damit sich der Hammer knapp zweimal pro Minute bewegt.

Daß der hämmernde Riese vor der Messe steht, hat durchaus seine Bedeutung. Zwar handelt er nicht, sondern produziert, aber er vertritt die Arbeit am Handelsplatz Frankfurt, wie es eindrucksvoller nicht geschehen kann. Aber daß der große Kerl ein paar Meter weiter seinen kleingeratenen, aber großen Halbgott stehen hat, wissen nur wenige. Es geht um den Handelsgott MERKUR, wie die Römer ihn nannten, denn ursprünglich war er der Götterbote der Griechen, die ihn auf ihren Wegen so wichtig nahmen, daß er überall als Orientierungs- und Markierungsfigur im Standbild erschien.

Heute stehen die Statuen in den Museen, aber direkt der Festhalle gegenüber hat sich eine bronzener Merkur gerettet und steht dort als Brunnenfigur. Ob er oft hinüberblickt zum Hammering Man?, denn der darf ja wenigstens seinen Arm bewegen und damit das so bleibt, wird er - siehe oben - regelmäßig überholt. Daß er so brav und andauernd den Hammer schwingt, war nicht immer so. Denn wir erinnern uns durchaus an unfreiwillige Pausen, die er einfach einlegte. Scheint so, als ob die Gewerkschaften ihm eine so gut bezahlte Stelle garantiert haben, daß er nun unentwegt tätig bleibt, bis auf die Pausen zur Überholung.

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