H goetheplaketteGoethe-Plakette für Wiesbadener Kunstmäzen Frank Brabant

Felicitas Schubert

Wiesbaden (Weltexpresso) -  Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst,  Boris Rhein, hat heute dem Kunstliebhaber und Wahl-Wiesbadener Frank Brabant die Goethe-Plakette des Landes Hessen für seine außerordentlichen Verdienste um die Kunst und Kultur überreicht. Anlass für die Ehrung war die Eröffnung der Sonderausstellung „Von Beckmann bis Jawlensky. Die Sammlung Frank Brabant“ im Museum Wiesbaden am gestrigen Abend. Frank Brabant hat dem Museum Wiesbaden einen Teil seiner umfangreichen Sammlung geschenkt.

Minister Boris Rhein: „Für Frank Brabant sind seine gesammelten Werke nicht nur Bilder, sie sind Teil seines Lebens, seiner Biographie – und seines persönlichen Umfeldes: Immer, wenn er die Gemälde ausstellte, waren seine Wände zu Hause leer. So viel Leidenschaft für die Kunst berührt. Deswegen ist es für mich eine umso größere Ehre, Herrn Brabant mit der Goethe-Plakette des Landes Hessen die höchste Auszeichnung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst zu verleihen.“

Der 1938 in Schwerin geborene Frank Brabant kam 1958 nach Wiesbaden. Er erwarb 1964 in Frankfurt sein erstes Kunstwerk – einen Holzschnitt von Max Pechstein, den er in Raten bezahlte. Bis etwa 1990 baute er nach und nach eine hochkarätige Kunstsammlung mit den klangvollsten Namen auf: Unter anderen finden sich Werke von Franz Marc, August Macke, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Emil Nolde und Max Beckmann darunter. Als er damals begann, seine Sammlung aufzubauen, waren diese Künstler auf dem Kunstmarkt wenig gefragt. So konnte ihm etwas gelingen, was heute kaum mehr für einen privaten Sammler möglich ist: Meisterwerke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit Schwerpunkt auf der Kunst der 1920er und 1930er Jahre, zusammenzutragen. Heute umfasst seine Sammlung rund 600 Werke.

Dieses beeindruckende Spektrum schenkt Frank Brabant nun anlässlich seines 80. Geburtstages zu gleichen Teilen den bedeutendsten Kunstinstitutionen der beiden Städten, die sein Leben geprägt haben: dem Museum Wiesbaden und dem Staatlichen Museum in Schwerin. Das Museum Wiesbaden profitierte schon 2014 von Frank Brabants Entschluss, seine Sammlung öffentlich zu machen: Es bekam zum 150. Geburtstag von Alexej Jawlensky das größte Gemälde geschenkt, das der russische Künstler je gemalt hat: die „Helene im Spanischen Kostüm“, die seither aus der Kunstsammlung des Museums nicht mehr wegzudenken ist.

„Mit der Hilfe von Frank Brabants großzügiger Schenkung wird es dem Museum Wiesbaden gelingen, noch mehr Menschen für die spannenden Epochen des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit zu begeistern. Dafür gebührt ihm unser Dank“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

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© wissenschaft.hessen.de

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Hintergrundinformation

Bisher kennt man alllgemein die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main. Nun auch eine von Hessen. Die Goethe-Plakette ist die höchste Auszeichnung, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst vergibt. Sie wird seit 1949 an Persönlichkeiten verliehen, die mit ihrer Arbeit Kunst und Kultur des Landes gefördert und geprägt haben. Bisherige Preisträger waren beispielsweise der Direktor des Georg-Speyer-Hauses, Prof. Dr. Bernd Groner, der Mäzen Dr. Hans Medler, Prof. Dr. Heiner Boehncke als Künstlerischer Leiter des Rheingau Literatur Festivals und zuletzt der ehemalige Städel-Direktor Max Hollein.
Im übrigen verwechseln die Informationsdienste auch das Wissenschaftsministerium mit dem Kultusministerium. Denn die Goetheplakette wurde vom hessischen Kultusminister Erwin Stein eingerichtet. Im übrigen sind die Preisträger fast nur Männer.