Schweizer Pavillon auf der Internationalen Architekturbiennale von Venedig ausgezeichnetValerie Wendenburg
Venedig (Weltexpresso) - Der Schweizer Pavillon ist an der 16. internationalen Architekturbiennale in Venedig zum ersten Mal mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet worden. Die Architekten und Architektinnen Li Tavor, Ani Vihervaar, Matthew van der Ploeg und Alessandro Bosshard haben den Preis Best National Participation für den Schweizer Pavillion und die Ausstellung «Svizzera 240: House Tour» gewonnen, die an der Biennale in Venedig zu sehen ist und von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia präsentiert wird.
Die Schau richtet ihren Fokus auf das unmöblierte Innere im zeitgenössischen Wohnungsbau. Li Tavor (2.v.r.) sagt gegenüber tachles: «Die Idee kam uns durch die Sendung des amerikanischen Schauspielers und Autors Larry David ‹Curb Your Enthusiasm›, in der in einer Episode die Wohnung als immer gleiches, generisch gestaltetes Produkt thematisiert wird. Dies steht im Widerspruch zu einem Phänomen, welches sich in den letzten Jahren hauptsächlich in der Schweiz entwickelt hat. Die Darstellung von Wohninnenräumen durch leere, unmöblierte Fotografien, publiziert auf den Webseiten von Schweizer Architekturbüros. Die Bilder eröffnen einen Diskurs über die architektonische Erscheinung der Oberfläche im Wohnungsinneren und bringen die generische ‹Hintergrundarchitektur› in den Vordergrund.»
Das Architektenteam der ETH Zürich möchte mit der «House Tour» die Reduktion einer Wohnung auf den Grundriss und ihre äussere Hülle infrage stellen. Die Biennale wurde am Samstag von Bundespräsident Alain Berset eröffnet. Gegenüber der Nachrichtenagentur sda zeigte er sich erfreut und betonte, der Goldene Löwe sei ein ausserordentlicher Erfolg für das junge Architektenteam und unterstreiche gleichzeitig auch die Spitzenklasse der Schweizer Architektur.
Foto:
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 1. Juni 2018
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 1. Juni 2018
