a menasse12Die Mainzer Stadtschreiberin 2019: Eva Menasse

Roswitha Cousin

Mainz (Weltexpresso) - Eva Menasse wurde 1970 in Wien geboren. Nach dem Schulabschluss 1988 studierte Menasse Germanistik und Geschichte an der Universität Wien. Noch während ihres Studiums begann sie ihre journalistische Karriere, die sie vom Wiener Wochenmagazin Profil bis zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung führte. Mit ihrem ersten Roman, dem österreichisch-jüdischen Familienepos "Vienna" (2005) gelang Eva Menasse ein fulminantes Debüt. Mit ihrem zweiten Roman "Lässliche Todsünden" (2009), der sich aus locker miteinander verbundenen Erzählungen über das lasterhafte Leben der Wiener Intellektuellenszene zusammensetzt, konnte sie ihren Erfolg bei Publikum und Kritik fortsetzen. Preisgekrönt ist ihr Roman "Quasikristalle" (2013), in dem Menasse das Lebensmosaik einer Frau aus verschiedensten Perspektiven schildert. Der jüngste Erzählband "Tiere für Fortgeschrittene" (2017) handelt von Lebenslügen und Lebensillusionen des aufgeklärten Bürgertums.

Eva Menasse engagiert sich vielfach öffentlich, u.a. für die SPD oder gemeinsam mit Autorinnen und Autoren wie Juli Zeh und Ilija Trojanow für einen europäischen Datenschutz gegen die digitale Massenüberwachung unserer Gesellschaft. Unvergessen ist ihre Artikelfolge über den bizarren Holocaustleugner und seinen Prozeß in London, die sie für die FAZ schrieb.

Menasse, die seit 2003 in Berlin lebt, wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem mit dem Corine-Preis (2005), dem Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln (2013), dem Stipendium der Villa Massimo in Rom (2015), dem Friedrich-Hölderlin-Preis (2017), dem Österreichischen Buchpreis (2017) und dem Ludwig Börne-Preis (2019).


Bibliografie-Auswahl

Vienna. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005

Lässliche Todsünden. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2009

Quasikristalle. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2013

Lieber aufgeklärt als abgeklärt. Essays. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2015

Tiere für Fortgeschrittene. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2017


Foto:
Eva Menasse
© ZDF/Jana Kay