Redaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Am 15. August 1219, dem Fest Mariae Himmelfahrt, schenkte Kaiser Friedrich II. den Frankfurter Bürgern aus königlichem Besitz den Baugrund für eine Kapelle am nördlichenMainufer. In der für die Stadtgeschichte höchst bedeutsamen Schenkungsurkunde wird zumersten Mal die Bürgerschaft Frankfurts (universorum civium de Frankinfort) genannt. Diesesfür die Stadt überaus kostbare Dokument, das Privileg 1 mit seinem königlichen Siegel, wird für sechs Wochen in der Ausstellung gezeigt: eine der wenigen Gelegenheiten, die sonst in der Privilegienkammer des Instituts für Stadtgeschichte sicher verwahrte Urkunde im Original zusehen!
Die zunächst dem heiligen Georg und der Gottesmutter Maria geweihte Kirche mit ihren bis heute erhaltenen romanischen Portalen wird zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Pilger auf dem Weg nach Jerusalem oder nach Santiago de Compostela zum Grab des heiligen Jakobus. 1317 wird ein Kanonikerstift eingerichtet, 1323 die Armreliquie des heiligen Leonhard erworben, der nun Titularheiliger der Kirche wird.
Der heilige Leonhard
Das ökumenische Heiligenlexikon kündet über den heiligen Leonhard:
Gedenktag katholisch: 6. November
nicht gebotener Gedenktag im deutschen Sprachgebiet
Gedenktag anglikanisch: 6. November
Gedenktag orthodox: 6. November
Name bedeutet: der wie ein Löwe Starke (latein. - althochdt.)
oder: der für das Volk Starke (althochdt.)
Diakon, Einsiedler, Klostergründer und Abt in Noblat bei Limoges (?) *, um 500 in Orléans (?) in Frankreich, † 559 (?) im heutigen St-Léonard-de-Noblat bei Limoges in Frankreich
Seine Geschichte, besser: seine Geschichten um seine legendäre Figur, handeln fast immer von seinem Engegement für Gefangene. Dabei wird nicht differenziert, aus welchen Gründen diese Menschen gefangen sind, ob aus Raub infolge Armut oder böser Gesinnung, ob wegen Mordes, oder ob es gar politische Gefangene sind, denen beispielsweise ein Verbrechen untergeschoben wird, um sie festhalten zu können. Für den heiligen Leonhard ist dies alles nebensächlich. Er setzte sich laut Sagen grundsätzlich - und sehr erfolgreich! - für Gefangene ein und befreite viele, für die er dann sorgte und Gemeinschaften mit ihnen aufbaute.
Weiter aus dem Lexikon:
Leonhards Attribute: als Mönch oder Abt mit Kette, Pferde und Ochsen, Gefangene befreiend
Patron von Verbania-Palanza; der Bauern und des Viehs, vor allem der Pferde, der Ställe, Stallknechte, Fuhrleute, Schmiede, Schlosser, Wassertäger, Lastenträger und Böttcher, Kesselschmiede Obsthändler, Bergleute; der Wöchnerinnen, Gefangenen; für alle Anliegen der Bauern, gute Geburt, bei Entbindungen; gegen Kopfschmerzen, Geistes- und Geschlechtskrankheiten
Bauernregel: Wenn auf Leonhardi Regen fällt, / ist's mit dem Weizen schlecht bestellt.
Wie's Wetter an Lenardi ist, / bleibt's bis Weihnachten gewiss.
Nach der vielen Arbeit Schwere, / an Leonhardi die Rösser ehre.
Weitere Baugeschichte
Erweiterungen im 15. und 16. Jahrhundert folgt eine Krisenzeit in der Reformation, Umnutzung und beinahe der Abriss in der Säkularisation. 1809 wird die renovierte, teilweise umgebaute und neu ausgestattete Kirche wieder eröffnet. Den zweiten Weltkrieg übersteht sie – im Gegensatz zu den meisten anderen Kirchen in der Innenstadt – relativ unbeschadet. Seit rund zehn Jahren wird der Kircheninnenraum im Auftrag der Stadt Frankfurt aufwendig
saniert und restauriert. Ab Mitte September 2019 werden die Gemeinde und die Besucherinnen und Besucher die Kirche mit den von den Altären bis zu den Fenstern frisch restaurierten Kunstwerken wieder betreten können.
FORTSETZUNG FOLGT
Fotos:
© Redaktion
Info:
Schätze aus dem Schutt. 800 Jahre St. Leonhard
Ausstellung im Dommuseum Frankfurt & im Sakristeum
FR 16. August 2019 – SO 19. Januar 2020
Eröffnung DO 15. August, 17 Uhr
Ausstellungskatalog
Zur Ausstellung „Schätze aus dem Schutt. 800 Jahre St. Leonhard“ erscheint im Verlag Schnell + Steiner ein Ausstellungskatalog von ca. 200 Seiten, herausgegeben von Bettina Schmitt und Verena Smit. Beiträge verschiedener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen in allgemein verständlicher Weise die neuesten Erkenntnisse zur Geschichte der Kirche, ihrer Ausstattung und ihrer Erforschung dar.
Das ökumenische Heiligenlexikon kündet über den heiligen Leonhard:
Gedenktag katholisch: 6. November
nicht gebotener Gedenktag im deutschen Sprachgebiet
Gedenktag anglikanisch: 6. November
Gedenktag orthodox: 6. November
Name bedeutet: der wie ein Löwe Starke (latein. - althochdt.)
oder: der für das Volk Starke (althochdt.)
Diakon, Einsiedler, Klostergründer und Abt in Noblat bei Limoges (?) *, um 500 in Orléans (?) in Frankreich, † 559 (?) im heutigen St-Léonard-de-Noblat bei Limoges in Frankreich
Seine Geschichte, besser: seine Geschichten um seine legendäre Figur, handeln fast immer von seinem Engegement für Gefangene. Dabei wird nicht differenziert, aus welchen Gründen diese Menschen gefangen sind, ob aus Raub infolge Armut oder böser Gesinnung, ob wegen Mordes, oder ob es gar politische Gefangene sind, denen beispielsweise ein Verbrechen untergeschoben wird, um sie festhalten zu können. Für den heiligen Leonhard ist dies alles nebensächlich. Er setzte sich laut Sagen grundsätzlich - und sehr erfolgreich! - für Gefangene ein und befreite viele, für die er dann sorgte und Gemeinschaften mit ihnen aufbaute.
Weiter aus dem Lexikon:
Leonhards Attribute: als Mönch oder Abt mit Kette, Pferde und Ochsen, Gefangene befreiend
Patron von Verbania-Palanza; der Bauern und des Viehs, vor allem der Pferde, der Ställe, Stallknechte, Fuhrleute, Schmiede, Schlosser, Wassertäger, Lastenträger und Böttcher, Kesselschmiede Obsthändler, Bergleute; der Wöchnerinnen, Gefangenen; für alle Anliegen der Bauern, gute Geburt, bei Entbindungen; gegen Kopfschmerzen, Geistes- und Geschlechtskrankheiten
Bauernregel: Wenn auf Leonhardi Regen fällt, / ist's mit dem Weizen schlecht bestellt.
Wie's Wetter an Lenardi ist, / bleibt's bis Weihnachten gewiss.
Nach der vielen Arbeit Schwere, / an Leonhardi die Rösser ehre.
Weitere Baugeschichte
Erweiterungen im 15. und 16. Jahrhundert folgt eine Krisenzeit in der Reformation, Umnutzung und beinahe der Abriss in der Säkularisation. 1809 wird die renovierte, teilweise umgebaute und neu ausgestattete Kirche wieder eröffnet. Den zweiten Weltkrieg übersteht sie – im Gegensatz zu den meisten anderen Kirchen in der Innenstadt – relativ unbeschadet. Seit rund zehn Jahren wird der Kircheninnenraum im Auftrag der Stadt Frankfurt aufwendig
saniert und restauriert. Ab Mitte September 2019 werden die Gemeinde und die Besucherinnen und Besucher die Kirche mit den von den Altären bis zu den Fenstern frisch restaurierten Kunstwerken wieder betreten können.
FORTSETZUNG FOLGT
Fotos:
© Redaktion
Info:
Schätze aus dem Schutt. 800 Jahre St. Leonhard
Ausstellung im Dommuseum Frankfurt & im Sakristeum
FR 16. August 2019 – SO 19. Januar 2020
Eröffnung DO 15. August, 17 Uhr
Ausstellungskatalog
Zur Ausstellung „Schätze aus dem Schutt. 800 Jahre St. Leonhard“ erscheint im Verlag Schnell + Steiner ein Ausstellungskatalog von ca. 200 Seiten, herausgegeben von Bettina Schmitt und Verena Smit. Beiträge verschiedener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen in allgemein verständlicher Weise die neuesten Erkenntnisse zur Geschichte der Kirche, ihrer Ausstattung und ihrer Erforschung dar.