Felicitas Schubert
Kassel (Weltexpresso) - Über gleich zwei Nominierungen für den renommiertesten deutschen Theaterpreis DER FAUST können sich Künstler und Team von Oper und Ballett am Rhein freuen: Im Bereich „Regie Kinder- und Jugendtheater“ wurde Anselm Dalferth für seine Inszenierung der Lindgren-Adaption „Nils Karlsson Däumling“ nominiert. In die Kategorie „Darstellerin Tanz“ schaffte es Marlúcia do Amaral mit ihrer Interpretation der Odette in Martin Schläpfers „Schwanensee“.
Die feierliche Verleihung des FAUST-Theaterpreises findet am 9. November im Staatstheater Kassel statt. Das war eine tolle, wenn auch anstrengende Idee, daß die Preisvergabe an jährlich wechselnden Orten, sprich Theatern vorgenommen wird. WELTEXPRESSO war nur bei seiner 6. Verleihung 2011 in der Frankfurter Oper dabei. Er wird also seit 2006 vergeben. Bei der Veranstaltung werden herausragende künstlerische Leistungen in acht Kategorien geehrt, sowie ein Preis für das Lebenswerk und ein Perspektivpreis verliehen. Der Preis ist undotiert, die Ehre, ihn zu bekommen, langt.
Die acht Kategorien sind:
Regie Schauspiel
Darstellerin/Darsteller Schauspiel
Regie Musiktheater
Sängerdarstellerin/Sängerdarsteller Musiktheater
Choreografie
Darstellerin/Darsteller Tanz
Regie Kinder- und Jugendtheater
Bühne/Kostüm
Mit Stolz und Freude reagierten die beiden Künstler und ihre Teams auf die Nominierung für den FAUST-Theaterpreis: „Es ist schon eine große Ehre, unter den Nominierten für den FAUST-Preis zu sein, egal, ob man ihn gewinnt oder nicht“, kommentierte Marlúcia do Amaral. (Foto oben) Die brasilianische Tänzerin ist – genau wie Anselm Dalferth – bereits zum zweiten Mal unter den ausgewählten Kandidaten: 2011 wurde sie für ihre Rolle in Martin Schläpfers „Neither“ für den Preis vorgeschlagen. Die aktuelle Nominierung für ihre Rolle als Odette in Martin Schläpfers „Schwanensee“ freut sie besonders: „Mit meiner Körpergröße bin ich so weit entfernt von der gängigen Vorstellung einer klassischen Odette, dass ich mir nie hätte träumen lassen, diese Rolle eines Tages zu tanzen. Martin Schläpfer hat eine ganz andere Vision von Odette, und nur deshalb passte ich in diese Rolle. Bei ihm ist sie eine menschliche Figur voller Leidenschaft und starker Emotionen, er hat sie mir sozusagen auf den Leib geschrieben, und die Interpretation erfüllt mich immer aufs Neue mit großer Begeisterung.“
Anselm Dalferth (rechts im Bild) entwickelte aus der Komposition zu „Nils Karlsson Däumling“ von Thierry Tidrow (Libretto Manfred Weiß) eine mobile Kinderopernproduktion für die „Jungen Opern Rhein-Ruhr“, die in der vergangenen Spielzeit im Opernhaus Düsseldorf Premiere hatte. Mit einer multifunktionalen Kulissenkiste, einer Sängerin und einer sprechenden Geigerin tourt „Nils Karlsson Däumling“ seither durch Kindertagesstätten, Krankenhäuser und Hospize und begeistert die jungen Zuschauer mit einer phantasievollen Opern-Adaption der bekannten Geschichte von Astrid Lindgren. In dieser Spielzeit übernehmen das Theater Dortmund und das Opernhaus Bonn die Gemeinschaftsproduktion, bevor sie im Januar wieder nach Düsseldorf und Duisburg zurückkommt. Ende März folgt „Nils Karlsson Däumling“ einer Einladung in die Hamburger Elbphilharmonie. Anselm Dalferth wurde bereits mehrfach für seine Regiearbeiten ausgezeichnet und 2018 für seine Stückentwicklung „Wie klingt Nimmerland?“ am Theater Münster für den FAUST-Preis nominiert.
Fotos:
Marlúcia do Amaral und Anselm Dalferth
© oper und ballet am rhein
Info:
Deutschland gehört zu den größten und bedeutendsten Theaterländern der Welt. Über 5.000 Inszenierungen sind in jeder Spielzeit allein auf den Bühnen der Stadttheater, Staatstheater und Landesbühnen zu sehen. Hinzu kommt das vielseitige Angebot der Privattheater. In zahlreichen Städten gibt es zudem freie Theatergruppen und Festivals. Finanziert wird dieses Angebot vor allem von Kommunen und Ländern. Und doch hatte die Bundesrepublik Deutschland – anders als Frankreich, Österreich und viele andere europäische Länder – bis zum Jahr 2006 keinen nationalen Theaterpreis, der auf die große Leistungskraft der Theater in besonderer Weise aufmerksam macht und diese würdigt. Veranstalter des Deutschen Theaterpreises DER FAUST sind der Deutsche Bühnenverein, die Bundesländer, die Kulturstiftung der Länder und die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste.
Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST 2019 wird am 9. November 2019 in Kassel verliehen. Zum zweiten Mal nach 2008 wird die Schauspielerin und Sängerin Wiebke Puls die Verleihung moderieren.
Deutschland gehört zu den größten und bedeutendsten Theaterländern der Welt. Über 5.000 Inszenierungen sind in jeder Spielzeit allein auf den Bühnen der Stadttheater, Staatstheater und Landesbühnen zu sehen. Hinzu kommt das vielseitige Angebot der Privattheater. In zahlreichen Städten gibt es zudem freie Theatergruppen und Festivals. Finanziert wird dieses Angebot vor allem von Kommunen und Ländern. Und doch hatte die Bundesrepublik Deutschland – anders als Frankreich, Österreich und viele andere europäische Länder – bis zum Jahr 2006 keinen nationalen Theaterpreis, der auf die große Leistungskraft der Theater in besonderer Weise aufmerksam macht und diese würdigt. Veranstalter des Deutschen Theaterpreises DER FAUST sind der Deutsche Bühnenverein, die Bundesländer, die Kulturstiftung der Länder und die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste.
Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST 2019 wird am 9. November 2019 in Kassel verliehen. Zum zweiten Mal nach 2008 wird die Schauspielerin und Sängerin Wiebke Puls die Verleihung moderieren.