PastedGraphic 1Szenische Lesung zur NS-Geschichte in Frankfurt am 11. Dezember 2019 im Haus am Dom. Beginn 19.30

Klaus Hagert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Während der Auschwitz-Prozess 20 Jahre nach der Befreiung des Lagers zum nicht mehr auslöschbaren Zeichen wurde, war das Vernichtungslager der vor allem polnischen Gefangenen aus dem Warschauer Aufstand noch Jahrzehnte in Deutschland und Polen „vergessen“.

„Adler.Werke.Katzbach“ nähert sich dem historischen Vorgang der Vernichtung durch Arbeit, Terror und Hunger in diesem Lager über eine Textpartitur aus dokumentierendem Bericht, der Selbstdarstellung der Unternehmer und der SS-Täter, dem Bericht über die Opfer und literarischen Fragmenten.

Ulrich Meckler – Regie, Text/Gerhard Müller-Hornbach – Komposition für Akkordeon Solo (Beate Jatzkowski) mit Edgar M. Böhlke, Iris Reinhardt Hassenzahl, Nicole Horny, Ilja Kamphues

Grundmuster des Terrors (Frankfurter Rundschau vom 3.3.2018, Auszug)

„Meckler versucht in seinem Stück nicht, ein rein dokumentarisches Bild zu erzeugen. Er nutzt zwar Geschäfts- und SS-Berichte sowie Aussagen von KZ-Überlebenden, führt diese jedoch zu einem eigenen poetischen Gesamtwerk zusammen. In elf Sequenzen hat (er) darin Grundmuster des Terrors erkennbar gemacht. Hunger, kalkulierte Auszehrung und brutale Gewalt werden durch Worte und Klänge evoziert, indem die mitwirkenden Schauspieler Edgar M. Böhlke, Iris Reinhardt Hassenzahl, Nicole Horny, Ilja Kamphues von großen Blättern Textpassagen wie Partituren sprechen. Entspannung verschaffen Musikpassagen, die Gerhard Müller-Hornbach eigens für die Inszenierung komponiert hat. Diese von Beate Jatzkowski eingespielten „Variationen für Akkordeon“ zählen zu den Höhepunkten des Abends."

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