H neuer direktor museum wiesbaden 5720des Museums Wiesbaden und will das Landesmuseums für weitere Zielgruppen öffnen

Felicitas Schubert

 Wiesbaden (Weltexpresso) -  Andreas Henning wird neuer Direktor des Museums Wiesbaden. Der gebürtige Berliner, derzeit Kurator für italienische Malerei an der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, tritt sein Amt in Hessen zum 1. März 2020 an. Er folgt auf Alexander Klar, der das Museum Wiesbaden neun Jahre lang geleitet hatte und nun seit August die Hamburger Kunsthalle führt.

„Ich bin sehr froh, dass wir Dr. Andreas Henning für Wiesbaden gewinnen konnten“, erklärt die hessische Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Seine fachliche Versiertheit und große Erfahrung spricht aus zahlreichen Sonderausstellungen, Forschungs- und Vermittlungsprojekten. Seine Leitungskompetenz hat er unter anderem als Stellvertretender Direktor in Dresden unter Beweis gestellt. Ganz besonders gefallen haben uns in der Auswahlkommission seine engagierten Ideen dazu, wie sich ein neues Publikum für das Museum begeistern lässt. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass er ein gutes Gespür dafür hat, wo er die Leute abholen kann, die vielleicht noch nicht oder nur selten ins Museum gehen.

Dieser Aspekt ist mir sehr wichtig, denn aus meiner Sicht haben Kunst und Kultur eine zentrale Rolle für unsere Demokratie, und deshalb sollen unsere Schätze zugänglich für alle sein. Dafür wollen wir Schwellen senken und mehr erklären. Unter anderem in diesem so wichtigen Bereich der Vermittlung erwarte ich von Herrn Dr. Henning viele gute Ideen. Er hat spannende Ansätze dafür, wie sich neue Medien für die Vermittlung nutzen lassen und wie die beiden großen Schwerpunkte des Landesmuseums, Kunst und Naturgeschichte, enger verzahnt werden können.“

„Dr. Alexander Klar hat neun Jahre lang das Profil des Landesmuseums Wiesbaden deutlich geschärft“, so Ministerin Angela Dorn weiter. „Es ist in dieser Zeit durch große und herausragende Sammlungen gewachsen, vor allem die grandiose Jugendstil-Sammlung Neess, aber auch viele Werke der klassischen Moderne und der Gegenwartskunst. In der Amtszeit von Dr. Klar sind mit jährlich zwischen zehn und 16 Ausstellungen auch die Besuchszahlen kontinuierlich auf 2018 fast 113.000 gewachsen; 2019 werden es absehbar noch einmal deutlich mehr sein. Herr Dr. Klar hinterlässt ein gut bestelltes Haus – und ich bin sicher, mit seiner großen Erfahrung wird Dr. Andreas Henning den begonnenen Weg mit viel Schwung fortführen.“

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem gesamten Team des Museums Wiesbaden, denn dieses Haus steht für Inspiration", sagt Dr. Andreas Henning. „Die Qualität und die Breite der Sammlungen faszinieren mich, und zwar Kunstwerke wie Naturobjekte gleichermaßen. Diese beiden Sammlungsschwerpunkte formen den ganz besonderen Charakter des Museums. Sie sollten deshalb auch Ausgangspunkt und Ziel der Museumsarbeit sein, wobei ich mit allen Beteiligten die Strahlkraft der Dauerausstellungen weiter steigern und zugleich nach vielfältigen Wegen der Zugänglichkeit suchen möchte. Zudem ist es mir ein Anliegen, Kunst und Natur noch mehr miteinander ins Gespräch zu bringen. Darin sehe ich die Chance, dass das Museum Wiesbaden sich immer wieder in aktuelle Fragen der Gegenwart einbringen kann und als Ort der Reflexion fungiert.“

Dr. Andreas Henning, geb. 1969, studierte Kunstgeschichte und Germanistik; seine Promotion schloss er 2002 an der FU Berlin ab. Nach Stationen an der Casa di Goethe in Rom und der Staatsgalerie Stuttgart ist er seit 2004 Kurator für italienische Malerei der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Seine Museumskompetenz stellte er u. a. in zahlreichen Sonderausstellungen, Forschungs- und Vermittlungsprojekten und als Vertreter des Direktors der Gemäldegalerie Alte Meister unter Beweis. Sein Portefeuille an Ausstellungen umspannt Renaissance bis Gegenwart, darunter „Captured Emotions“ am J. Paul Getty Museum in Los Angeles sowie „Georg Baselitz – Dresdner Frauen“ und die Jubiläumsausstellung zum 500. Geburtstag von Raffaels „Sixtinischer Madonna“ in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Seine wissenschaftliche Expertise führte ihn u. a. als Museum Fellow an die Bibliotheca Hertziana / Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom und als Senior Fellow an das Center for Advanced Study in the Visual Arts in Washington DC.

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