Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es ist eine wunderschöne, sinnliche Ausstellung, die "Schätze aus dem Schutt" heißt und im Dommuseum genau solche zeigt. Es ist etwas Wunderliches um unser ästhetisches Empfinden, daß gerade angebrochene Stücke oder auch nur Scherben in uns die Ahnung vom wahren Ganzen hervorrufen, ein Eindruck, der oft stärker ist, als die vollendete, bzw. unzerstörte Skulptur.
Mit dieser Veranstaltung endet das Rahmenprogramm zur Ausstellung „Schätze aus dem Schutt“, die aufgrund der großen Resonanz um sechs Wochen bis zum 1. März 2020 verlängert wurde.
Die Beweinungsgruppe aus St. Leonhard, die in den Jahren 2018 und 2019 aus rund 60 Fundstücken kleiner und kleinster Scherben und nur wenigen ganzen Figurenteilen in rund 1000 Arbeitsstunden wieder zu einer nahezu vollständigen Tonfigur zusammengesetzt wurde, zählt zu den wichtigsten in Frankfurt überlieferten Zeugnissen aus der Gruppe der mittelrheinischen Tonplastiken des frühen 15. Jahrhunderts: drei Frauen und der kopflose Johannes, die um Jesus Christus trauern. Werke dieser Gruppe gehören zu den bedeutenden Exponaten in Museen, wie dem Bodemuseum in Berlin oder dem Louvre in Paris.
DO 16. Januar, 17.30 Uhr, Haus am Dom
Die gotische Beweinungsgruppe aus St. Leonhard und die mittelrheinische Tonplastik
Christine Kenner (Dipl. Restauratorin)
Vortrag / Eintritt frei
Eine Veranstaltung im Rahmen der Sonderausstellung „Schätze aus dem Schutt. 800 Jahre St. Leonhard“ (16.8.2019 –19.1.2020, Dommuseum Frankfurt & Sakristeum).
VERLÄNGERT bis SO 1.3.2020
In ihrem Vortrag behandelt Christine Kenner die Charakteristika dieser überregional bedeutenden Werkgruppe und stellt die Zusammenhänge zu mittelrheinischen Tonplastiken dar. Christine Kenner vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen ist Diplom-Restauratorin und Leiterin des Sachgebietes Restaurierung und Bauforschung sowie stellvertretende Landeskonservatorin.
Fotos:
© Christine Krienke LfDH
Info:
Am 16. Januar, 17.30 Uhr, Dommmuseum
Am 16. Januar, 17.30 Uhr, Dommmuseum