Bildschirmfoto 2020 10 11 um 02.31.19Stefanie Carps Intendanz  zu Ende: Abschied mit einem digitalen Archiv der Ereignisse

Konrad Daniel

Düsseldorf (Weltexpresso) - Mit einer Vielzahl von digitalen Beiträgen aus dem Programm der Ruhrtriennale 2018 und 2019 verabschieden sich die Intendantin Stefanie Carp und ihr Team zum 31. Oktober.

Das „Archiv der Ereignisse 2018 und 2019“ versteht sich mit mehr als 60 Trailern, Interviews, Videobotschaften, Podcasts und Texten als ein vielseitiger Blick zurück auf das, was war. Die Gesamtmitschnitte von Christoph Marthalers „Bekannte Gefühle, Gemischte Gesichter“ sowie William Kentridges „The Head & the Load“ runden das Angebot ab. Ergänzt durch das „Archiv der verlorenen Ereignisse 2020“, lädt die Ruhrtriennale zu einem digitalen Parcours durch die vergangenen drei Jahre ein. Bis zum 31. Oktober abrufbar unter editionen.ruhrtriennale.de.

Zu den programmatischen Akzenten, an die das „Archiv der Ereignisse“ erinnert, zählen unter anderem der Blick auf künstlerische Stimmen des globalen Südens, darunter Nora Chipaumire, Serge Aimé Coulibaly und Olu Oguibe. Weiterhin steht die Kontinuität bei der Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Kunstschaffenden im Mittelpunkt, etwa mit Christoph Marthaler und seinem ergreifenden „Universe, Incomplete“ (2018) oder Kornél Mundruczó und dessen Triptychon „Evolution“ (2019).


Neben den beeindruckenden Industriehallen werden neue Spielorte ins Rampenlicht gerückt, darunter das Audimax der Bochumer Ruhr-Universität für Christoph Marthalers „Nach den letzten Tagen. Ein Spätabend“ (2019) oder Dortmunds Nordstadt mit Schorsch Kameruns „Nordstadt Phantasien“ (2018). Es gibt Dokumente zu partizipativen Inszenierungen, darunter „Diamante“ (2018) des Theatermachers Mariano Pensotti und „Exodos“ (2018) der Choreografin Sasha Waltz. Bilder und Statements etwa des Kollektivs raumlaborberlin zum „Third Space“ (2018 – 2020) und zur Installation „Bergamo Stereo“ (2019) des Musikers Cevdet Erek runden die Sammlung verschiedenster künstlerischer Perspektiven auf aktuelle Fragen der Gegenwart ab.

„Ich möchte jeder einzelnen Künstlerin und jedem einzelnen Künstler für die besonderen und leidenschaftlichen Werke für die Ruhrtriennale danken; auch dafür, dass sie uns erlaubt haben, dieselben, so gut wir konnten, in einem digitalen Archiv noch einmal repräsentieren zu dürfen.“ (Stefanie Carp)

Die Ruhrtriennale findet seit 2002 unter einer alle drei Jahre wechselnden Intendanz statt. Im Rahmen des Festivals sind jedes Jahr internationale zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler an den Schnittstellen von Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Performance und Bildender Kunst eingeladen, die monumentale Industriearchitektur der Metropole Ruhr zu bespielen.

Die Leitung der Ruhrtriennale 2021 – 2023 übernimmt die Theaterregisseurin Barbara Frey.

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