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Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Frankfurter Theatermacher Willy Praml feiert in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen: seinen 80. Geburtstag am Montag, 30. August, und das 30-jährige Jubiläum seines gleichnamigen Theaters.
Kulturdezernentin Ina Hartwig sagt zu diesem doppelten Jubiläum: „Ich gratuliere Willy Praml ganz herzlich zum 80. Geburtstag und zum 30-jährigen Jubiläum des Theater Willy Praml. Seit mehr als fünfzig Jahren bereichert Willy Praml mit seinen experimentellen und raumgreifenden Inszenierungen klassischer Dramentexte wie auch mit seinen partizipativen Theaterprojekten, etwa mit Jugendlichen oder Geflüchteten, die Frankfurter Theaterlandschaft. Daher hat nicht nur Willy Praml in diesem Jahr etwas zu feiern, sondern auch das kulturelle Frankfurt. Mit der Naxoshalle schaffte Willy Praml einen einmaligen Kulturort, der allen Interessierten offensteht. Gleichzeitig treffen hier Generationen der Freien Szene aufeinander, seitdem Willy Praml mit dem studioNAXOS jüngere Theatermacherinnen und Theatermacher in die Naxoshalle holte und gemeinsame Projekte verwirklichte.“
Dem Theatermacher ist es seit jeher ein zentrales Anliegen, ästhetische und soziale Fragen zu verbinden und neue Perspektiven auf die aktuellen Geschehnisse der Zeit zu entwickeln. Dabei werden Fragen nach der Gesellschaft, neuen Erfahrungen und ästhetischen Traditionen sowie dem Theater als Ort der gesellschaftlichen Auseinandersetzung behandelt. „Willy Praml und sein Theater sind ein Teil unserer Stadt und daher gebührt ihm mein aufrichtiger Dank. Zusammen mit Oberbürgermeister Peter Feldmann möchte ich ihm bei einer offiziellen Feierstunde im Kaisersaal zum diesem Jubiläumsjahr gratulieren“, kündigt Hartwig an. Das Datum der Feierstunde wird noch bekannt gegeben.
Praml wurde 1941 in Landshut geboren. Von 1961 bis 1968 studierte er Geschichte, Geografie und Germanistik an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Von 1971 bis 2000 war er Mitarbeiter für Theater- und Kulturarbeit an der Hessischen Jugendbildungsstätte in Dietzenbach, von 2000 bis 2006 Dozent an der Frankfurt University of Applied Sciences. Schon 1968 begann Praml, freies Theater zu machen. Neben seiner Arbeit mit professionellen Theaterschaffenden entwickelte Praml auch immer wieder Projekte mit Laien, insbesondere mit Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten. 1991 gründete er das Theater Willy Praml in Frankfurt. Seit dem Jahr 2000 hat das Ensemble eine feste Spielstätte in der Naxoshalle im Ostend.
Die Produktionen in der ehemaligen Industriehalle aus dem 19. Jahrhundert zeichnen sich durch opulente Inszenierungen und große Spielfreude aus und greifen zumeist Themen aus verschiedensten Kontexten auf. 2011 wurde Praml mit dem Binding-Kulturpreis ausgezeichnet. Für die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt ist er vorgeschlagen; eine Entscheidung steht noch aus.
Foto:
Willy Praml ©
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