Roswitha Cousin
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Schon fünfzig Jahre? Das ist erstaunlich. Auf jeden Fall sie sind eine feste Institution der Debattenkultur in Deutschland: die Römerberggespräche. In diesem Jahr feiert also die Veranstaltungsreihe, die sich mit politischen, kulturellen und intellektuellen Themen der Gesellschaft beschäftigt, ihr 50. Jubiläum. Am Samstag, 6. November, von 10 bis 17 Uhr, versammeln sich auf der Bühne des Schauspiels Frankfurt renommierte Expertinnen und Experten, um mit den Bürgerinnen und Bürgern über das Thema „Sprache. Macht. Gerechtigkeit. Wer darf wie reden?“ zu sprechen.
Der Eintritt ist frei. Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig eröffnet um 10 Uhr die vom Kulturamt der Stadt Frankfurt geförderte Veranstaltung im Chagallsaal des Schauspiels.
„Ich gratuliere den Römerberggesprächen herzlich zur 50. Jubiläumsausgabe und danke dem Kuratorium und besonders seinem Vorsitzenden Prof. Dr. Miloš Vec für dessen langjähriges Engagement. 1973 unter Kulturdezernent Hilmar Hoffmann entstanden, gehört diese Veranstaltungsreihe mittlerweile fest zur Debattenkultur unserer Stadt und darüber hinaus. Die diesjährigen Römerberggespräche zeigen unterschiedliche Perspektiven des Themas ,Sprache. Macht. Gerechtigkeit. Wer darf wie reden?‘ nachvollziehbar auf und tragen zu einem freien Meinungsaustausch und zu einer differenzierten Debattenkultur bei – ganz im Sinne der guten Tradition dieser Veranstaltungsreihe. Sie zeigt mit ihrer streitbaren Themensetzung einmal mehr, wie sehr sie am Puls der Zeit agiert", sagt Kulturdezernentin Hartwig.
Gender-Sternchen und Binnen-I, Vermeidung von als diskriminierend empfundenen Begriffen – für die einen ein Muss auf dem Weg zu einer gerechteren Gesellschaft, für die anderen ein unnötiger Eingriff. In jedem Fall ein Aufregerthema – darum geht es bei der 50. Ausgabe der Römerberggespräche.
„Zu unserer 50. Veranstaltung erschien uns unter vielen Möglichkeiten das Thema der Sprache besonders aktuell“, erklärt der Vorsitzende Prof. Miloš Vec. „Denn der Streit über die Sprache ist im Moment allgegenwärtig, er polarisiert und emotionalisiert. Unsere Rednerinnen und Redner werden diesem Streit in allen möglichen Facetten beleuchten und in größere gesellschaftliche Kontexte stellen. Denn es geht nicht nur um Fragen der Ästhetik und Konventionen, sondern auch um Macht und Gerechtigkeit.“
Um 10.15 Uhr beginnt Soziologe Aladin El-Mafaalani, Universität Onsabrück, mit seinem Vortrag „Kampfzone Sprache: Was verhandelt die Gesellschaft?“. Daran schließt sich um 11 Uhr das Impulsreferat der Soziologin Paula-Irene Villa Braslavsky, Universität München, zu „Identität, Sprache und Diskriminierung – Wie verständigt sich eine Gesellschaft?“ an. Um 12 Uhr geht es in dem Podiumsgespräch mit dem wissenschaftlichen Direktor des Leibniz-Instituts für deutsche Sprache Henning Lobin, dem Politikwissenschaftler Peter Graf von Kielmansegg und dem Journalisten Thomas Thiel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, um „Framing – Wie mit Sprache Politik gemacht wird“.
Nach einer einstündigen Pause geht es um 14 Uhr in dem Gespräch mit der Philosophin Gudrun Perko, Fachhochschule Potsdam und der Juristin Ute Sacksofsky, M.P.A. (Harvard), um „Sprache und Gerechtigkeit“. Es schließt sich eine Podiumsdiskussion um 14.45 Uhr mit der Schriftstellerin Nele Pollatschek und dem Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch, FU Berlin, zu „Sprache und Protest – Die Genderdebatte in Deutschland“ an. Um 15.45 Uhr spricht die Dramatikerin und Autorin Sasha Marianna Salzmann über „Anerkennende Sprache“. Den Abschlussvortrag hält in diesem Jahr der Sprachphilosoph Martin Seel zu „Macht und Gegenmacht der Sprache“.
Die Veranstaltung endet um 17 Uhr und wird moderiert von der Journalistin Hadija Haruna-Oelker und von Alf Mentzer, dem Leiter der Literaturredaktion von hr2-kultur.
Foto:
©
Info:
Weitere Informationen gibt es unter roemerberggespraeche-ffm.de im Internet. Zutritt zu dieser Veranstaltung nur für Geimpfte und Genesene (2-G-Regel).
„Ich gratuliere den Römerberggesprächen herzlich zur 50. Jubiläumsausgabe und danke dem Kuratorium und besonders seinem Vorsitzenden Prof. Dr. Miloš Vec für dessen langjähriges Engagement. 1973 unter Kulturdezernent Hilmar Hoffmann entstanden, gehört diese Veranstaltungsreihe mittlerweile fest zur Debattenkultur unserer Stadt und darüber hinaus. Die diesjährigen Römerberggespräche zeigen unterschiedliche Perspektiven des Themas ,Sprache. Macht. Gerechtigkeit. Wer darf wie reden?‘ nachvollziehbar auf und tragen zu einem freien Meinungsaustausch und zu einer differenzierten Debattenkultur bei – ganz im Sinne der guten Tradition dieser Veranstaltungsreihe. Sie zeigt mit ihrer streitbaren Themensetzung einmal mehr, wie sehr sie am Puls der Zeit agiert", sagt Kulturdezernentin Hartwig.
Gender-Sternchen und Binnen-I, Vermeidung von als diskriminierend empfundenen Begriffen – für die einen ein Muss auf dem Weg zu einer gerechteren Gesellschaft, für die anderen ein unnötiger Eingriff. In jedem Fall ein Aufregerthema – darum geht es bei der 50. Ausgabe der Römerberggespräche.
„Zu unserer 50. Veranstaltung erschien uns unter vielen Möglichkeiten das Thema der Sprache besonders aktuell“, erklärt der Vorsitzende Prof. Miloš Vec. „Denn der Streit über die Sprache ist im Moment allgegenwärtig, er polarisiert und emotionalisiert. Unsere Rednerinnen und Redner werden diesem Streit in allen möglichen Facetten beleuchten und in größere gesellschaftliche Kontexte stellen. Denn es geht nicht nur um Fragen der Ästhetik und Konventionen, sondern auch um Macht und Gerechtigkeit.“
Um 10.15 Uhr beginnt Soziologe Aladin El-Mafaalani, Universität Onsabrück, mit seinem Vortrag „Kampfzone Sprache: Was verhandelt die Gesellschaft?“. Daran schließt sich um 11 Uhr das Impulsreferat der Soziologin Paula-Irene Villa Braslavsky, Universität München, zu „Identität, Sprache und Diskriminierung – Wie verständigt sich eine Gesellschaft?“ an. Um 12 Uhr geht es in dem Podiumsgespräch mit dem wissenschaftlichen Direktor des Leibniz-Instituts für deutsche Sprache Henning Lobin, dem Politikwissenschaftler Peter Graf von Kielmansegg und dem Journalisten Thomas Thiel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, um „Framing – Wie mit Sprache Politik gemacht wird“.
Nach einer einstündigen Pause geht es um 14 Uhr in dem Gespräch mit der Philosophin Gudrun Perko, Fachhochschule Potsdam und der Juristin Ute Sacksofsky, M.P.A. (Harvard), um „Sprache und Gerechtigkeit“. Es schließt sich eine Podiumsdiskussion um 14.45 Uhr mit der Schriftstellerin Nele Pollatschek und dem Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch, FU Berlin, zu „Sprache und Protest – Die Genderdebatte in Deutschland“ an. Um 15.45 Uhr spricht die Dramatikerin und Autorin Sasha Marianna Salzmann über „Anerkennende Sprache“. Den Abschlussvortrag hält in diesem Jahr der Sprachphilosoph Martin Seel zu „Macht und Gegenmacht der Sprache“.
Die Veranstaltung endet um 17 Uhr und wird moderiert von der Journalistin Hadija Haruna-Oelker und von Alf Mentzer, dem Leiter der Literaturredaktion von hr2-kultur.
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Weitere Informationen gibt es unter roemerberggespraeche-ffm.de im Internet. Zutritt zu dieser Veranstaltung nur für Geimpfte und Genesene (2-G-Regel).