falladapommernSzenische Lesung: Hans Fallada und Pommern am Donnerstag, 21. April in Berlin 

Werner Thala

Berlin (Weltexpresso) - Die Collage veranschaulicht mit ausgesuchten Textauszügen die engen Verbindungen des Schriftstellers zu Pommern und zur Ostsee in Leben und Werk. Die Zeit, die der junge Rudolf Ditzen alias Hans Fallada zwischen 1915 und 1925 in Pommern verbrachte, beeinflusste sein Werk bis in die 1940er Jahre hinein. Für mich ist Hans Fallada einer durch die Nazihetze und massive persönliche Suchtprobleme bedingten großen Verlierer, aber eigentlich müßte man es umkehren und sagen: wir sind die Verlierer, denn mit Fallada haben die Deutschen einen der wenigen Schriftsteller mit 57 Jahren an den Tod verloren, der auch von denen gelesen wurde, die nicht das Bildungsbürgertum im Hintergrund hatten und haben. 

Sicher ist das auch ein Grund dafür, daß er überhaupt im Dritten Reich überlebte, lange sogar schreiben durfte. Die Inhalte seiner Romane sind von einer menschlichen Dichte, einer direkten Ansprache, die nie peinlich oder anbiedernd  wird. Heutzutage ein Riesenproblem der Massenliteratur.Daß Fallada mit Pommern zu tun hatte, ist heute, wo Pommern durch solche Veranstaltungen kulturhistorisch am Leben gehalten werden, weithin unbekannt. Darum ist es hilfreich, dies in solchen Veranstaltungen aufzuarbeiten. 

Pommersche Orte, in denen Fallada lebte und arbeitete, wurden später zu Schauplätzen seiner Romane und Erzählungen, Begebenheiten und Sonderlinge verwandelte er in Literatur. Als Beamter auf landwirtschaftlichen Gütern lernte er, mit Menschen umzugehen, ihnen zuzuhören; sein Blick für unterschiedlichste Charaktere schärfte sich. Neben dem Broterwerb verfasste er in jenen Jahren mehrere Werke (Text nach Sabine Koburger).

Katharina Groth und Wolfgang Wagner arbeiten seit über 30 Jahren als Schauspieler auf verschiedensten Bühnen, in Film und Fernsehen, außerdem als Synchron- und Hörspielsprecher für zahlreiche Projekte. 1993 wirkten sie in Chemnitz und Neustrelitz in den Jubiläumsinszenierungen von »Kleiner Mann, was nun?« anlässlich Hans Falladas 100. Geburtstag mit. Seitdem beschäftigen sie sich immer wieder und mit wachsender Begeisterung – nicht zuletzt in Kooperation mit dem Fallada-Haus in Carwitz – mit Werk und Person des Autors. Katharina Groth und Wolfgang Wagner leben als Schauspielerehepaar in Berlin.

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©Veranstalter


Info:

Erinnerung | Do, 21.4.2022, Berlin | Szenische Lesung: Hans Fallada und Pommern
Szenische Lesung: Hans Fallada und Pommern am

Donnerstag, 21.4.2022, 19 Uhr
Literaturhaus Berlin
Fasanenstraße 23
10719 Berlin

Eintritt: 5 €, erm. 3 €
Hinweis zur Teilnahme
Begrenzte Platzzahl. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis spätestens 19. April 2022 per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter der Telefonnummer +49 (0)331 20098-0 notwendig. Der Einlass beginnt ab 18:30 Uhr.

Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa im Literaturhaus Berlin im Rahmen unseres Jahresthemas 2022: Land in Sicht. POMMERN jenseits der Strände.
www.kulturforum.info