Cordula Passow
Berlin (Weltexpresso) - Mit einem Blick machen die zwischen 2008 und 2011 entstandenen Fotografien von Monika und Ľubo Stacho die Diskrepanz zwischen der Möglichkeit aktiv gelebten Glaubens und ihrer Zerstörung deutlich. Die Form des Diptychons lässt die Motive unmittelbar miteinander ins Gespräch treten. Sie repräsentieren zwei Seiten eines Glaubens an einen gemeinsamen Gott:
Mit einem Blick machen die zwischen 2008 und 2011 entstandenen Fotografien von Monika und Ľubo Stacho die Diskrepanz zwischen der Möglichkeit aktiv gelebten Glaubens und ihrer Zerstörung deutlich. Die Form des Diptychons lässt die Motive unmittelbar miteinander ins Gespräch treten. Sie repräsentieren zwei Seiten eines Glaubens an einen gemeinsamen Gott: Auf der einen Seite die christliche, die – wenn auch zur Zeit des Sozialismus eingeschränkt – ihren Gläubigen meist ungebrochen ein repräsentatives Haus bieten durfte. Auf der anderen Seite die jüdische: vernichtet, untergegangen, die Gotteshäuser zweckentfremdet und missbraucht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verfielen die Synagogen oder wurden umfunktioniert in Lagerräume, Restaurants, Fitness-Center oder wurden auch in christliche Kirchen umgewandelt. Doch inzwischen konnten viele Häuser des jüdischen Glaubens in der Slowakei saniert und der Öffentlichkeit als Kulturstätten zugänglich gemacht werden, was unter anderem auch dieser Ausstellung zu verdanken ist.
Die Fotodiptychen funktionieren im ursprünglichen Sinne des Wortes als Andachtsbilder, als Anstoß zum Nachdenken darüber, welchen Verlust die geistige Kultur Europas durch die Schoa erlitten hat. Sie sind eine Mahnung zur Anerkennung und Vergegenwärtigung der Gemeinsamkeiten – des Glaubens an einen Gott –, der die drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam vereint. Die Ausstellung zeigt zugleich die historische Vielfältigkeit des früher dreisprachig slowakisch-ungarischdeutsch geprägten Landes. Sie spiegelt sich in den zahlreichen UNESCO-Welterbestätten der Region. Diese Kulturzeugnisse sollten für kommende Generationen bewahrt und wiederbelebt werden.
Kurator der Ausstellung war Dr. Peter Salner, Präsident der jüdischen Kultusgemeinde in Bratislava und Ethnologe an der Slowakischen Akademie der Wissenschaften. Interessierte, denen es nicht möglich ist, die Ausstellung persönlich zu besuchen, können unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ein kostenloses PDF der Begleitbroschüre bestellen.
Interessierte, denen es nicht möglich ist, die Ausstellung persönlich zu besuchen, können unter der unten angegebenen Adresse ein kostenloses PDF der Begleitbroschüre bestellen.
Programm
Monika & Ľubo Stacho im Gespräch mit Tanja Krombach
Musikalische Umrahmung
Klezmer mit dem Naches-Trio, Berlin & Prag
links, Foto: naches-trio
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Am Humboldthain mit Unterstützung durch die Kulturreferentin für den Donauraum am Donauschwäbischen Zentralmuseum, Ulm, das Slovak Arts Council und 2021 Jüdisches Leben in Deutschland
Foto:
©
Info:
12. Mai 2022, 19 Uhr
Himmelfahrtkirche
Ev. Kirchengemeinde Am Humboldthain
Gustav-Meyer-Allee 2
13355 Berlin
Ausstellungslaufzeit: 13. Mai bis 26. Juni 2022
Öffnungszeiten: So 12–13 Uhr (außer 12.6.), Mi 15–17 Uhr, Do 18–20 Uhr (außer 26.5.)
Anmeldung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 0331/20098-0
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www.kulturforum.info
12. Mai 2022, 19 Uhr
Himmelfahrtkirche
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13355 Berlin
Ausstellungslaufzeit: 13. Mai bis 26. Juni 2022
Öffnungszeiten: So 12–13 Uhr (außer 12.6.), Mi 15–17 Uhr, Do 18–20 Uhr (außer 26.5.)
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