Redaktion tachles
Basel (Weltexpresso) - Mit Maximilian Harden teilt er nicht nur den Vornamen, sondern auch ein ähnliches Schicksal. Beide wurden von rechtsnationalen antisemitischen Gegnern niedergeschossen, wobei Harden schwer verletzt überlebte, während Maximilian Hugo Bettauer wenige Tage nach dem Attentat am 26. März 1925 seinen Verletzungen erlag.
Zwei Romane Hugo Bettauers, «Die Stadt ohne Juden» und «Die freudlose Gasse» sind heute vor allem noch ihrer Titel und allenfalls ihrer Verfilmungen wegen bekannt. Der Autor der Vorlagen Hugo Betthauer, der seinen Namen nach seiner Konversion im Alter von 18 Jahren in Bettauer änderte, wurde am 18. August 1872 in Baden bei Wien geboren.
Er führte ein rastloses Leben und provozierte in seinen teilweise von ihm ins Leben gerufenen und herausgegebenen Zeitschriften-Publikationen seine (erz-)konservativen Zeitgenossen ebenso wie die Antisemiten. Nach seiner ersten Hochzeit lebte er in Zürich, ehe er nach seiner zweiten Heirat in die USA zog, von wo er 1899 für einige Zeit als Journalist nach Berlin zurückkehrte.
1910 zog er endgültig nach Europa zurück und liess sich in Wien nieder. Dort gründete Bettauer 1924 die Zeitschrift «Er und Sie. Wochenschrift für Lebenskultur und Erotik», die wegen ihres «freizügigen» In-halts für Aufsehen sorgte. Nachdem er bereits in Amerika erste Romane geschrieben hatte, nahm er in Wien nach 1920 auch seine schriftstellerische Arbeit wieder auf.
In «Die Stadt ohne Juden» aus dem Jahr 1922 beschreibt er bereits die (möglichen) Folgen, wenn alle Juden Wien verlassen müssten, und nimmt damit vorweg, was sich nur Jahre später zutrug und sich zur Zeit des (ersten) 2 von Bettauers Roman kaum jemand vorstellen konnte (oder wollte).
Foto:
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 1. August 2022
1910 zog er endgültig nach Europa zurück und liess sich in Wien nieder. Dort gründete Bettauer 1924 die Zeitschrift «Er und Sie. Wochenschrift für Lebenskultur und Erotik», die wegen ihres «freizügigen» In-halts für Aufsehen sorgte. Nachdem er bereits in Amerika erste Romane geschrieben hatte, nahm er in Wien nach 1920 auch seine schriftstellerische Arbeit wieder auf.
In «Die Stadt ohne Juden» aus dem Jahr 1922 beschreibt er bereits die (möglichen) Folgen, wenn alle Juden Wien verlassen müssten, und nimmt damit vorweg, was sich nur Jahre später zutrug und sich zur Zeit des (ersten) 2 von Bettauers Roman kaum jemand vorstellen konnte (oder wollte).
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