Schlösser und Gutsanlagen in zwei Ländern mit einem ähnlichen Schicksal von 1945 bis 1989/90 und heute? Ein Bildungsseminar
Roswitha Cousin
Berlin (Weltexpresso) - Verbindendes Element der heutigen Kulturlandschaften von Hinterpommern und Schlesien ist unter anderem die Geschichte nach 1945, die einen großen Teil der Adelssitze in verwahrlostem oder ruinösem Zustand hinterlassen hat – ein kulturelles Erbe, das Last, aber auch eine Chance für die Landesentwicklung ist?
Bildvorträge mit Aleksandra Hamberg-Federowicz und Romuald Łuczyński
Freitag, 28. Oktober 2022, 19 Uhr
Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern e. V.
Eldenholz 23
17192 Waren (Müritz)
Die beiden Bildvorträge bilden den Auftakt zum Bildungsseminar »Gutsanlagen, Herrenhäuser, Schlösser und Parks. Historisches Zeugnis einer lebendigen europäischen Kulturlandschaft am Beispiel Mecklenburgs, Pommerns und Schlesiens«. Gutsanlagen, Herrenhäuser, Schlösser und Parks sind einmalige historische Zeugnisse, die für die Kulturlandschaft Mecklenburg-Vorpommern typisch sind. Sie sind wichtiger Teil der Geschichte dieses Bundeslandes und prägten diese mit. Sie sind jedoch keineswegs immer nur Relikte aus vergangener Zeit. Viele Gutsanlagen sind heute wieder lebendig und Orte der Begegnung, der Kultur oder aber der Erholung. Zahlreiche Beispiele zeigen eindrucksvoll, dass die historischen Gemäuer und Orte auch im 21. Jahrhundert eine zeitgemäße Nutzung erfahren können. Es gibt jedoch ebenso eine große Zahl an Gutsanlagen, die von Verfall gezeichnet sind und in Vergessenheit zu geraten drohen.
Dass dies nicht nur auf Mecklenburg-Vorpommern zutrifft, erkennt man schnell, erweitert man nur die Perspektive. Gutsanlagen sind prägend für die Kulturlandschaften im gesamten Raum östlich der Elbe, Oder und Neiße und darüber hinaus. Sie sind Teil eines gemeinsamen europäischen Erbes, welches heute noch oder wieder an vielen Orten lebendig ist. Das Beispiel Schlesien und ein Exkurs nach Hinterpommern, den polnischen Teil Pommerns, verdeutlicht dies eindrucksvoll. Auch wenn die historischen Bezüge beider Regionen zueinander marginal erscheinen, zeigen sich heute ähnliche Perspektiven, Chancen und Probleme.
Dieses Seminar möchte eben diesen Ansätzen beiderseits der Grenze auf den Grund gehen und einen Blick auf dieses gemeinsame historische Erbe werfen, das heute vielerorts wieder lebendig ist und das unterschiedliche Regionen, Länder und Menschen in Deutschland und Polen miteinander verbindet.
Referenten
Arch. Aleksandra Hamberg-Federowicz, Architektin im Denkmal-Dokumentationsbüro Stettin/Biuro Dokumentacji Zabytków Szczecin
Prof. Dr. Romuald Łuczyński, Professor für Kunst- und Zeitgeschichte in Breslau/Wrocław
Hinweise zur Teilname
Das Seminar findet statt vom 28.-30. Oktober 2022, das vollständige Programm finden Sie hier. Es besteht aus Vorträgen, Besichtigungen, Unterkunft und Vollverpflegung. Der Teilnahmebeitrag beträgt im Zweibettzimmer 120,- €, im Einzelzimmer 140,- €; Tagesgäste zahlen für Vorträge und Besichtigungen 85,- €. Die Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.
Eine Veranstaltung der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern e. V. in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft zur Erhaltung und Nutzung der Gutsanlagen in Mecklenburg-Vorpommern e. V., dem Stadtgeschichtlichen Museum Waren (Müritz), dem Zentralen Kulturerbe-Institut für Niederschlesien (Narodowy Instytut Dziedzictwa), der Stiftung zum Wiederaufbau des Herrenhauses in Scharfeneck/Sarny (Fundacja Odbudowy Dworu Sarny) und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa im Rahmen unseres Jahresthemas 2022: Land in Sicht. POMMERN jenseits der Strände.
Foto:
Schloss Wildenbruch/Zamek Swobnica in der polnischen Woiwodschaft Westpommern/Województwo zachodniopomorskie
©Arne Franke