odessaLesung und Gespräch mit Ira Peter, Stadtschreiberin in Odessa 2021 am Mittwoch, 16. November in Schwäbisch-Gmünd

Bernadette Giuliani

Berlin (Weltexpresso) - Ira Peter lebte 2021 fünf Monate lang als Stadtschreiberin in Odesa/Odessa. Sie lernte eine multiethnische Stadt kennen, die sich selbst ganz unbescheiden als »Hauptstadt des Humors« und »Paris des Ostens« bezeichnet. Wir kennen Odessa zum einen aus der Geschichte als wichtigen Hafen, die Marine und feudalen Badeort,  zum anderen von der Potemkinschen Treppe, einer  Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Freitreppe mit 192 Stufen, die durch Regisseur Sergei Eisenstein weltberühmt wurde,  der sie im Stummfilm „Panzerkreuzer Potemkin" 1925 effektvoll in Szene setzte. Der herabstürzende Kinderwagen: ein Bild für Jahrhunderte. 

Geprägt wird Odessa von ihrer Geschichte als Stadt der Einwanderung, zum Beispiel aus Italien, Bulgarien und Deutschland. Ira Peter recherchierte im Schwarzmeergebiet zu deutschen und jüdischen Spuren und schrieb in ihrem Blog auch »Gegen das Vergessen«. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sprach sie erneut mit Odessiten und Odessitinnen über das Leben in einer Stadt, aus der die Menschen fliehen.

Ira Peter wurde in Kasachstan geboren. Ihre Großeltern waren deutsche Kolonisten in Wolhynien, Westukraine, und wurden 1936 nach Nordkasachstan deportiert. Seit 1992 lebt Ira Peter in Süddeutschland. Sie studierte französische und russische Literaturwissenschaften sowie Psychologie an den Universitäten Heidelberg und Nizza. Heute arbeitet sie als freie PR- und Marketingberaterin, Autorin und Journalistin. Seit 2017 setzt sie sich öffentlich – in journalistischen Beiträgen, sozialen Medien, kulturellen Projekten in Deutschland und der Ukraine, im Podcast Steppenkinder und als Rednerin bei Veranstaltungen – mit russlanddeutschen Themen auseinander. Auf diese Weise möchte sie zu einem ausgewogenen Bild der Deutschen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken in der Öffentlichkeit beitragen sowie Integration und Demokratie fördern.

Moderation: Dr. Klaus Harer, Deutsches Kulturforum östliches Europa


Foto:
Der Bahnhof in Odessa © Oleg Reytow-Pixabay 2021 
kleines Foto: Ira Peter © Edwin Bill

Info:
Mittwoch, 16. November 2022, 18 Uhr
Kreissparkasse Ostalb – Foyer
Katharinenstraße 2
73525 Schwäbisch Gmünd

Eintritt frei. Eine Anmeldung ist erforderlich unter E-Mail: bruecke[at]bruecke-nach-osten.de
Bitte beachten Sie die am Tag der Veranstaltung gültige Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg.

Zum Weblog der Stadtschreiberin Odessa 2021:
www.stadtschreiberin-odessa.de
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforum östliches Europa in Kooperation mit dem Brücke nach Osten e.V. im Rahmen der 9. Literaturtage »wortReich« Schwäbisch Gmünd vom 21. Oktober bis 20. November 2022.
Quelle: www.kulturforum.info