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Symposium  zum Juibläum am 16. Mai in Frankfurt

Günther Winckel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Paulskirche wurde zur Hundertjahrfeier des ersten deutschen Parlaments nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und ihrem Wiederaufbau am 18. Mai 1948 wiedereröffnet. Sie ging als nationales Denkmal der komplexen deutschen Demokratiegeschichte der Verabschiedung des Grundgesetzes programmatisch voraus.

2023 liegt die erste Versammlung des Paulskirchen-Parlaments 175 Jahre zurück und ein Jahr darauf feiert die Bundesrepublik den 75. Jahrestag ihrer Gründung. Vor diesem Hintergrund und dem der notwendigen baulichen Sanierung ist geplant, die Paulskirche zu einem Ort der Debatte und der Demokratie-Bildung zu machen und über die künftige Nutzung und Gestaltung, mit dem sogenannten Haus der Demokratie, zu sprechen.

2019 hat der Deutsche Bundestag beschlossen, für die Sanierung der Paulskirche Gelder bereitzustellen. Die Pläne für die Zukunft der Paulskirche beziehungsweise eines Hauses der Demokratie als nationalem Erinnerungs-, Gedenk- und Lernort werden seither in enger Zusammenarbeit zwischen dem Bund, dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt realisiert. Dabei soll die Sanierung des Denkmals mit einer Stärkung seiner erinnerungspolitischen Bedeutung einhergehen, für die Fragen historisch-politischer Bildung und musealer Gestaltung sowie architektonische und denkmalpflegerische Erwägungen gleichermaßen von Bedeutung sind. Insbesondere ist vorgesehen, der Paulskirche als Gedenkort in unmittelbarer Nähe das Haus der Demokratie als zeitgemäßen Kommunikations- und Reflexionsort an die Seite zu stellen.

Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es der Einbeziehung umfassender und vielschichtiger Expertise. Daher berät seit September 2021 eine Kommission aus deutschland- und europaweit vernetzten Fachleuten das Projekt in fachlicher und museal-didaktischer Hinsicht und erarbeitet inhaltliche Prämissen sowie konzeptionelle Eckpfeiler. Ende April 2023 hat diese Kommission ihre konkreten Umsetzungsvorschläge ihren Auftraggebern (Bund, Land und Stadt) vorgelegt, bevor sich das Zusammentreten des Parlaments in der Paulskirche am 18.Mai 2023 zum 175. Mal jährt. Auf dieser Basis sollen die weiteren Schritte, wie zum Beispiel ein Architektenwettbewerb, die Struktur und die Finanzierung von den politischen Entscheidern aus Bund, Land und Stadt entwickelt werden.

Während der Festwoche zu 175 Jahre Paulskirche soll am Dienstag, 16. Mai, auf einem Symposium die Ergebnisse der Expertenkommission zum zukünftigen Umgang mit der Paulskirche und dem Haus der Demokratie vorgestellt und diskutiert werden. Die Veranstaltung ist als hybrides Symposium konzipiert und wird für eine breite Öffentlichkeit live im Netz unter Deutsches Architekturmuseum DAM - YouTube übertragen werden und später abrufbar sein. So kann auch das bundesweite öffentliche Interesse berücksichtigt werden. Sie beginnt um 16 Uhr im Haus am Dom, Domplatz 3.

Die Ergebnisse zum Download finden sich unter frankfurt.de/paulskirche/haus-der-demokratie/expertenkommission.

Ablauf und Programm

Ergebnis der Expertenkommission Paulskirche
Die Politik zum Demokratieort Paulskirche und Haus der Demokratie

Moderation: Marion Kuchenny vom Hessischen Rundfunk
  • 16 bis 16.45 Uhr: Grußworte: Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, sowie ein Vertreter oder eine Vertreterin der Staatskanzlei des Landes Hessen
  • Vorstellung des Ergebnisses der Expertenkommission Felix Trautmann und Benedikt Wintgens, Wissenschaftliche Mitarbeiter der Kommission
1. Block – Die Zukunft der Paulskirche
17 bis 18.15 Uhr
  • Sanierung Paulskirche, Umgang mit Saal und Wandelhalle, Wandbild von Johannes Grützke „Der Zug der Volksvertreter“
    Podium:
  • Prof. Markus Harzenetter, Landesdenkmalamt Hessen, Wiesbaden
  • Prof. Rainer Forst, Goethe-Universität Frankfurt
  • Pfarrer Achim Knecht, Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach
Pause
 
2. Block – Wofür ein Haus der Demokratie?
18.45 bis 20 Uhr
  • Inhalt, Raumprogramm, Ort und Lage in Frankfurt, Struktur zur Realisierung
    Podium:
  • Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt
  • Prof. Mirjam Wenzel, Jüdisches Museum Frankfurt
  • Prof. Susanne Popp, Universität Augsburg
  • Peter Cachola Schmal, Deutsches Architekturmuseum Frankfurt
Plädoyer:
  • Marina Weisband, Aula Projekt, Berlin

Foto:
©Stadt Frankfurt