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Kabinettausstellung „Metall & Gesellschaft – Wilhelm Merton“ im Jüdischen Museum Frankfurt bis 7. Januar 2024, Teil 1/4 

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am 14. Mai jährt sich der Geburtstag Wilhelm Mertons zum 175. Mal. Aus diesem Anlass präsentiert das Jüdische Museum Frankfurt die Kabinettausstellung „Metall & Gesellschaft – Wilhelm Merton“, die das Leben und Wirken des Frankfurter Großindustriellen, Sozialreformers und Mäzens beleuchtet. Vor allem zwei Aspekte stehen dabei im Vordergrund: Zum einen, dass Wilhelm Merton ein Pionier in dem Bereich war, den wir heute unter dem Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) subsumieren und damit der sozialen Unternehmensverantwortung einen zukunftsweisenden Weg bahnte. Zum anderen die Wirkung, welche Merton mit seinem mäzenatischen wie sozialem Engagement auf die Entwicklung der Stadt Frankfurt, insbesondere auf das Bildungswesen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt, hatte. 

 

kuratorinDie Ausstellung stellt das Wirken Wilhelm Mertons in mehreren Kapiteln vor. Sie skizziert die Unternehmensgeschichte der Metallgesellschaft, an deren Namen sich auch der Ausstellungstitel anlehnt, stellt die sozialreformerischen Projekte Mertons vor, beleuchtet sein familiäres Umfeld wie auch seine Konversion zum Protestantismus und geht auf die Versuche der Nationalsozialisten ein, die Erinnerung an seine Person und sein Erbe zu zerstören. 

 

Anlässlich der Ausstellung haben zwei Fotografinnen, Lena Bils und Johanna Schlegel, das Vermächtnis von Wilhelm Merton in Bildern eingefangen. Ihre Arbeiten thematisieren sowohl die Frage danach, wie das bildliche Gedächtnis einer Person verwahrt wird, wie auch die ökologischen Folgen des Abbaus von Metallen. Sie sind vom 21. Juli bis 27. August im basis e.v., Gutleutstraße 8–12, in einer ergänzenden Ausstellung zu sehen, die das Jüdische Museum in Kooperation mit der Fotoklasse von Professor Martin Liebscher von der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach präsentiert. 

Die Architektur der Ausstellung „Metall & Gesellschaft“ im Lichtbau des Jüdischen Museums orientiert sich in ihrer Gestaltung an der kristallinen Struktur von Metallen. Für das Leben und Wirken Wilhelm Mertons zentrale Exponate werden im Original ausgestellt. Fotografien und Videoinstallationen ergänzen die Präsentation und beleuchten das Wirken Mertons unter aktuellen Fragestellungen. Einer der Höhepunkte der Ausstellung ist das großformatige Gemälde von Wilhelm Merton, das Mertons Ur-Enkel Andrew H. Merton dem Jüdischen Museum Frankfurt anlässlich der Ausstellung geschenkt hat.

Zur Eröffnung der Ausstellung reisen zahlreiche Mitglieder der erweiterten Familie Merton aus verschiedenen Teilen der Welt an. „Viele von ihnen sind zum ersten Mal in dieser historischen Stadt. Dies ist wohl das größte Treffen der Familie Merton in Frankfurt seit fast 100 Jahren“, freut sich Ur-Großneffe Oliver Merton.

 

Die Ausstellung wurde von Heike Drummer, (Foto oben)  wissenschaftliche Mitarbeiterin für Zeitgeschichte im Jüdischen Museum Frankfurt, in Zusammenarbeit mit dem Historiker Fedor Besseler kuratiert. Als Berater fungierte der Historiker und ZDF-Redakteur Reinhard Oswalt, dessen Familie seit Generationen freundschaftliche Beziehungen zur Familie
Merton pflegt. 

 


Fortsetzung folgt

Fotos:
Titel: Museumsdirektorin Mirjam Wenzel zur Pressekonferenz
alle Fotos ©Redaktion

Info:
Quelle: Jüdisches Museum

Wilhelm Merton in seiner Stadt. Gedenkband zum 175. Geburtstag,, hrsg. von Christoph Sachße unter Mitwirkung von Reinhard Oswalt, Verlag Hentrich&Hentrich,, Berlin/Leipzig 2023
ISBN 978 3 95565 592 1