Ludwig PlakatHistorisches Museum der Pfalz in Speyer stellt Ausstellungsprogramm vor, Teil 2

König Ludwig I. ist vor allem als bayerischer Regent in Erinnerung geblieben. Dass er eine tiefe Verbundenheit zur heutigen Pfalz empfand und hier zahlreiche, bis heute sichtbare Spuren hinterließ, ist weit weniger bekannt. Mit der Ausstellung „König Ludwig I. – Sehnsucht Pfalz“ widmet sich das Historische Museum der Pfalz ab 17. September seinem Leben und Wirken als Förderer von Kunst, Kultur und Wirtschaft.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen das Leben und Wirken des bayerischen Königs, der 1786 in Straßburg geboren wurde und 1868 81-jährig in Nizza verstarb. Die Besucherinnen
und Besucher erhalten Einblick in die wichtigsten biografischen Stationen: Von den durch viele Umzüge geprägten Jugendjahren, über die Regierungszeit bis zur Abdankung im
Schicksalsjahr 1848. Dabei werden auch ganz private Themen wie die Liebschaft mit der Tänzerin Lola Montez, thematisiert. Politisch war seine Regentschaft, die er seit 1825 innehatte, von zahlreichen Umbrüchen geprägt. Die Unzufriedenheit der pfälzischen Bevölkerung an der bayerischen Regierung brachte 1832 das Hambacher Fest zum Ausdruck, bevor sich in den Revolutionsjahren 1848/1849 das Bürgertum flächendeckend gegen die konservative Regierung erhob und Ludwigs Abdankung herbeiführte.

In Bayern sind die Hinterlassenschaften des Wittelsbachers Ludwig I. bis heute mit Händen zu greifen. Er gilt als Bauherr und Umgestalter Münchens, auf seine Ehe mit Therese von
Sachsen-Hildburghausen geht das größte Volksfest der Welt, das Münchner Oktoberfest zurück. Bis heute findet er in Bayern große Verehrung als Kunstliebhaber, als  geschichtsbewusster Bewahrer historischer Bauten und als Förderer der Wirtschaft. Weniger bekannt ist, wie weit seine Wirkungskreise in die Region der Pfalz und Kurpfalz reichten und welche Spuren seine Regentschaft dort hinterlassen hat.

Zeitlebens hatte er eine enge Verbindung zur Pfalz, die seit 1816 zu Bayern gehörte. Als Bauherr war König Ludwig I. auch in der Pfalz sehr aktiv: Er hinterließ Kulturdenkmäler wie
beispielsweise die klassizistische Villa Ludwigshöhe in Edenkoben. In Speyer veranlasste er die Ausmalung des Speyerer Doms im Stil der Nazarener und beauftragte wenig später die
Errichtung des westlichen Querbaus mit den beiden Vordertürmen. Maßgeblich war er für den Ausbau der Industrie verantwortlich und schuf die erste Ost-West-Verbindung auf
Schienen durch die Pfalz. Pioniere wie der Ingenieur Paul Camille Denis arbeiteten für ihn. Nicht zuletzt geht die heutige Schreibweise von „Speyer“ mit einem Ypsilon auf ihn zurück.
Kunstwerke aus dem 18. und 19. Jahrhundert werden in der Ausstellung ergänzt durch Auszüge aus Gedichten, die Ludwig I. schrieb und aus Briefwechseln mit seinen Zeitgenossen, die einen ganz privaten Einblick in die Lebenswelt des Königs geben.

Die Schau steht in der Reihe kulturhistorischer Ausstellungen, die die regionale Geschichte der Pfalz in den europäischen Kontext stellen. Die Ausstellung steht unter der  Schirmherrschaft Seiner Königlichen Hoheit Herzog Franz von Bayern.

Foto:
König Ludwig I
©Museum Speyer

Info:
Quelle :Museum Speyer
https://museum.speyer.de/startseite