Welche Bedeutung hat die jüdische Tradition für ihr Leben, Denken und Schreiben?
Katharina Klein
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Für mich gilt das allemal: Susan Sontag war Kult. Aber, muß ich mir ehrlicherweise zugestehen, ihr Kultstatus hat etwas mit meinem früheren Leben zu tun. Ist sie auch heute noch Kult? Für wen und wodurch? Richtig ist auf jeden Fall: Für Generationen von Studierenden ist die New Yorker Intellektuelle ein Vorbild. Ihre Essays zu Politik und Popkultur, aber auch zu Philosophie, Fotografie, Literatur und Sexualität sind bewusstseins- und stilprägend. Die Schriftstellerin, Dramatikerin, Theaterregisseurin, Filmemacherin, Reisende (von ihr stammt der beliebte Satz „I haven’t been everywhere, but it’s on my list“) und Stilikone wäre am 16. Januar 90 Jahre alt geworden.
Den Aktualitätsbezug, das, was von der viel zu früh an Krebs Gestorbenen auch heute wichtig ist, kann man am Donnerstag, 21. September, 19 Uhr überprüfen. Dann betrachtet das Jüdische Museum Frankfurt Sontags Biographie im Rahmen einer Lesung mit anschließendem Gespräch einmal durch ein anderes Prisma: Im Fokus steht die weniger bekannte Bedeutung der jüdischen Tradition für ihr Leben, Denken und Schreiben. Das klingt nun wirklich interessant und hebt sich aus den gegenwärtigen Veranstaltungen heraus.
Literaturwissenschaftlerin, Schriftstellerin und Kuratorin Dr. Anna-Lisa Dieter hat den Abend konzipiert. Sie beschreibt in ihrem 2023 erschienenen Buch „Susan Sontag. 100 Seiten“ eindrücklich Sontags Strahlkraft. Schauspielerin Cathrin Störmer wird Passagen aus den Werken von Susan Sontag lesen. Durch den Abend führt Dr. Friedrich Tietjen, Kurator für Fotografie und Leiter von Bibliothek und Archiv im Jüdischen Museum Frankfurt.
Foto:
©Lynn Gilbert
Info:
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Der Eintritt beträgt 10€, ermäßigt 5€.