Bildschirmfoto 2023 11 22 um 02.25.39Tanzfestival Rhein-Main 2023, 2.-18. November 2023

 Redaktion

Frankfjrt am Main (Weltexpresso) - Die achte Ausgabe des Tanzfestivals Rhein-Main endete am vergangenen Samstag mit der Wiesbaden Premiere von Ohad NaharinsLAST WORK am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Begeistert feierte das Publikum die herausragende Leistung des Hessischen Staatsballetts. In den sechzehn Tagen zuvor fesselte das Festival 7.883 Zuschauer*innen aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet mit großartigen Ensemblestücken, packenden Soli und eindringlichen choreografischen Erzählungen. Rui Hortas partizipative Choreografie CORE eröffnete die diesjährige Ausgabe im Frankfurt LAB mit 40 Menschen aus der Region, die in ihrer eindringlichen Performance die Essenz unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts befragten.


Das vom Künstler*innenhaus Mousonturm und vom Hessischen Staatsballett im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main ausgerichtete Festival bespielte unter dem Motto Mind The Gap Spielstätten in Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt und Offenbach. 19 Gastspiele und Uraufführungen internationaler und in der Region lebender renommierter Choreograf*innen standen auf dem Programm.  Gerahmt wurde das Festival von einem vielfältigen Programm mit Workshops, Partys und Gesprächen.

„Einmal mehr hat das Tanzfestival gezeigt, was im Rhein-Main-Gebiet möglich ist: Nicht weniger als eine Zusammenschau dessen, was aktuell international im Tanz gezeigt wird – und das gleich an vier verschiedenen Orten der Region. Alle Verantwortlichen und Mitwirkenden sind zu beglückwünschen!“ resümiert Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Hauptförderer des Tanzfestivals Rhein-Main.

Mit Standing Ovations gefeiert wurden Broken Chord von Gregory Maqoma und die herausragenden Sänger-Performer*innen, die den Spuren des African Choir und kolonialen Verstrickungen mit einem fesselnden Mix aus Xhosa- und zeitgenössischen Tänzen folgten.

„In einer Zeit, in der unsere Gesellschaft immer mehr darauf angewiesen ist, die durch die weltweiten Krisen entstandenen Gräben zwischen den Menschen zu überbrücken, war es herzerwärmend zu sehen, welche wunderbaren zwischenmenschlichen Verbindungen in Produktionen wie Core, Broken Chord, Hard to be Soft und When the bleeding stops zwischen international renommierten Choreograf*innen und den nicht-professionellen Darsteller*innen aus unserer Rhein-Main-Region entstanden sind, die an ihren Produktionen teilgenommen haben. Sie werden sicherlich lange weiterleben“ freut sich Bruno Heynderickx, Ballettdirektor des Hessischen Staatsballetts und Ko-Kurator des Tanzfestivals.

Tiefen Eindruck bei Publikum und Kritik hinterließ die kraftvolle, poetische und intime Uraufführung von New Report on Giving Birth, die die Pekinger Choreografin Wen Hui und ihre drei Tänzerinnen in großem Vertrauen zueinander mit präziser Sorgfalt zum Thema (Nicht)-Mutter-Sein schufen.

Von Wiesbaden über Offenbach nach Darmstadt folgten Tanzinteressierte gespannt dem Werk der diesjährigen Spotlight-Künstlerin Oona Doherty und ihren faszinierenden Arbeiten Hard to be Soft – A Belfast Prayer, Hope Hunt and The Ascension into Lazarus und Navy Blue, in denen Geschlechter- und Klassenzuschreibungen sowie persönliche Reflexionen zu einer choreografisch dichten, Härte und Verletzlichkeit offenbarenden Form fanden.

 

„Tanz verbindet die Menschen in der Region, das hat die achte Ausgabe des Tanzfestivals Rhein-Main wieder deutlich gezeigt. Ein so gut in der Region angenommenes und erfolgreiches Projekt wollen wir mit all‘ unserer Kraft und unserem Engagement unbedingt über 2024 hinaus weiterführen und hoffen auf das weitere Engagement unserer großartigen Partner*innen und Unterstützer*innen“ betont Anna Wagner, Intendantin des Mousonturms und Ko-Kuratorin des Festivals. In diesem Jahr konnte das Festival mit der Energieversorgung Offenbach AG (AG) und der Dresden Frankfurt Dance Company, die die Uraufführung von Ioannis Mandafounis Stück À la Carte im Bockenheimer Depot feierte, neue Kooperationen eingehen und so das Netzwerk für Tanz in der Region weiter ausbauen.

Das 9. Tanzfestival Rhein-Main ist für November 2024 in Darmstadt, Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden geplant. Das Tanzfestival Rhein-Main ist ein aktuell bis zum Sommer 2025 gesichertes Teilvorhaben der Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt des Hessischen Staatsballetts und des Künstler*innenhaus Mousonturm.

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Info:
Die Tanzplattform Rhein-Main wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, Crespo Foundation, Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung, ODDO BHF Stiftung, Dr. Marschner Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].