Hanswerner Kruse
Schlüchtern (Weltexpresso) - „ZuverSICHTen“ - was zu dem Thema bereits musikalisch, künstlerisch oder tänzerisch anklang, wurde abends von der Referentin Natalie Knapp mit großer Leidenschaft poetisch-philosophisch dargeboten.
KulturWerker Gerwin von Monkiewitsch stellte die Autorin und Journalistin mit der Überlegung vor, soll es denn in diesen bedrohlichen Zeiten der Infragestellung alles Gewohnten, wirklich wieder so werden wie früher? Oder können wir ZuverSICHTen entwickeln, also neue hoffnungsvolle Blicke auf eine sich verändernde Welt werfen?
Denn sie verlieren alles was sie wissen, weil sich ihre Körper und Gehirne neu strukturieren: „Das ist ein Geniestreich der Evolution, die uns zu kreativen Entwicklungen und Innovationen zwingt.“
In einem Vergleich des Mittelalters mit der Neuzeit begann Knapp den letzten Teil ihrer Erzählungen. Es waren gigantische Perioden des Umbruchs als Martin Luther das Ende der Welt für 1542 vorherberechnete. Die Türken standen vor Wien, Columbus entdeckte Amerika. Arbeiter, Handwerker und Kleinbauern verarmten, während Adel und Bürgertum wohlhabender wurden. Für einfache Lösungen waren damals, ebenso wie heute, die Ursachen des Wandels viel zu komplex. Wir leben ebenfalls in Zeiten epochaler Umbrüche, können uns aber die Erde in 150 Jahren überhaupt nicht vorstellen. Jedoch das Ende unserer Ära, das sich über Jahrhunderte hinziehen kann, ist keinesfalls das Ende der Welt, sondern nur derjenigen Welt, die wir kennen.
In dem abschließenden, sehr persönlichen Gespräch des Publikums mit Knapp wurde deutlich, dass wir die Spannung zwischen den Polen aushalten müssen und können: Wir sollten einen realistischen Blick auf den Klimawandel oder andere Probleme haben. Aber wir können unserer Erde auch positive Entwicklungen zutrauen, denn sie wird „Lösungen für die absurdesten Probleme finden.“
Fotos
Autorin, Journalistin, Philosophin Natalie Knapp © Hanswerner Kruse
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Programm KulturWerk-Woche 2024