IMG 7351 Foto Zoller 1Zum Jubiläumsjahr der Stadt

Mortimer Marstrand

Bad Herrenalb (Weltexpresso). – Zum Jubiläumsjahr der Stadt hat sich das einzige Museum der Gemeinde herausgeputzt, um Wissenswertes rund um die Geschichte des Ortes zu präsentieren. Entstanden als Klostergründung im Jahr 1149, besteht noch heute das einstige Paradies des Zisterzienserklosters als Stadtkern im Ort. Genau gegenüber liegt das Ziegelmuseum, das sich neben Tonziegeln aus dem Mittelalter nun auch mit der Klostergeschichte und dem 875-jährigen Jubiläum der Stadt beschäftigt.

Unter dem Motto: „Am Anfang war der Mönch...“ zeigt sich im kleinen Ausstellungsraum eine lebensgroße Puppe in passendem Gewand. In den Händen hält die als Mönch gekleidete Figur das seit fünf Jahren im Ziegelmuseum beheimatete Faksimile vom Herrenalber Gebetbuch. Das kostbare Exemplar, das in einer limitierten Auflage von nur einigen Hundert Exemplaren weltweit existiert, verdankt seinen Ehrenplatz im Museum der lokal ansässigen Historikerin Sabine Zoller. Mittels einer großen Spendenaktion ist es ihr gelungen, das kleine Buch dauerhaft in dem kleinen Schwarzwaldort zu verankern und als „Highlight“ für das Ziegelmuseum zu präsentieren. Schade nur, dass die aktuellen Ausstellungsmacher darauf nicht verweisen, denn was zählt ist dem Augenblick geschuldet, der nach Corona dem IMG 7390 Broschure von Sabine Zoller 1kleinen Museum nun mit dieser Ausstellung möglichst viele Gäste bringen soll.

„Unsere Mitglieder vom Förderverein haben wissenswerte Informationen zusammengetragen, die reich bebildert an einzelnen Lesestationen zu erkunden sind“, so Christa Sagawe, Vorsitzende vom Förderverein Museum Bad Herrenalb e.V. „Wir haben nicht nur von Bürgern der Stadt, sondern darüber hinaus auch vom Fahrzeug Museum in Marxzell attraktive Gegenstände erhalten, die die Ausstellung bereichern.“ Neben historisch belegbaren Informationen zur Klostergründung und der Lebenswelt der Mönche, die die Region geprägt haben, gibt es Wein aus dem Amthof der Zisterzienser, der noch heute in Oberderdingen gekeltert und nun direkt im Ziegelmuseum zum Kauf angeboten wird.

Die Ausstellung erstreckt sich über fünf Stationen, die sowohl im ersten als auch im zweiten Obergeschoss zu besichtigen sind. „Wir haben den Spagat gewagt, um den Charakter des Zielmuseums zu erhalten und zudem wichtige Theman aus der Stadtgeschichte zu dokumentieren“, so Sagawe, der auf die Anfänge der Kaltwasserkur, die ersten Bohrungen nach Thermalwasser und das Thema heimatklimatischer Kurort verweist.

Die Sonderausstellung nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise, die Neugierde wecken soll, um die Besucherzahlen zu steigern. „Bislang haben wir rund 600 Gäste im Jahr“, erklärt Christa Sagawe, die sich im Jubiläumsjahr der Stadt das Ziel gesetzt hat mindestens 875 Eintrittskarten zu verkaufen. Um Menschen für die Stadt und ihre Geschichte zu begeistern, gibt es Führungen, die auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeiten durchgeführt werden. Für Wissbegierige Besucher beleuchtet die von Sabine Zoller verfasste Broschüre „Erde, Wasser, Luft und Feuer“, die Herstellung der Ziegel im Mittelalter und wer das Kleinod der Ausstellung, das wertvolle Herrenalber Gebetbuch selbst in Händen halten möchte, darf das unter Aufsicht, allerdings mit Handschuhen, um das Faksimile zu schützen.

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Info:
Ausstellung seit 5. Mai 2024 im Kloster 2 in Bad Herrenalb. Geöffnet ist das Museum und damit auch die Sonderausstellung jeweils sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr und an Pfingstmontag sind zudem die Pforten geöffnet.
https://museum-bad-herrenalb.de/
  „Am Anfang war der Mönch“